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Klima, oder das Wetter im Schnitt über 30 Jahre

kel 22.02.2007 - 17:42 637259 2826 Thread rating
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XXL

insomnia
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Wennst dir die Pläne der ökosozialen Steuerreform in Österreich ansiehst dann sind die Erhöhungen für CO2 in einem Bereich von 400€ pro Haushalt im Jahr, alle die weniger verdienen bekommen dafür Zuschüsse ...

Das ist halt einfach nur lächerlich und ändert gar nichts ausser das Autofahrer sudern, weil sie ja schon wieder draufzahlen ...

Lustig finde ich auch so Initiativen wie "The Climate Pledge" das von Amazon! gestartet wurde und imho nicht anderes ist als Greenwashing ist (weil sonst würden sie auch sagen es gibt keine gratis Zustellung mehr, weil genau sowas über Millionen Kunden echt viel co2 sparen würde) groß beworben werden ...

Allgemein ist auch die Berechnung von Klimaschäden in Geld echt was absurdes, als ob das größte Problem der Verlust von Geld wäre und nicht der Schaden den wir alle ertragen ...

schizo

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Zitat aus einem Post von ferdl_8086
Das setzt voraus, dass die Pläne gut sind und wenn ich mir so anschaue, welche Leute überall am Ruder sind bzw. in den letzten Jahrezehnten am Ruder waren, so gehe ich davon aus, dass eine "geplante Wirtschaft" im Fiasko endet.

Das wird in erster Linie davon abhängen, ob ein solcher Plan Top-Down entworfen wird, oder ob die von den Maßnahmen betroffenen (also die Bevölkerung) beim Entwurf miteinbezogen wird (Der Großteil der Bevölkerung ist für mehr Klimaschutz). Im Gegensatz dazu werden von europäischen Regierungen Methoden geschaffen, um Maßnahmen gegen den Klimawandel von Institutionen bewerten zu lassen, welche sich komplett der Profitlogik verschrieben haben. In anbetracht dessen würde ich mal die Frage aufwerfen, welche der beiden Methoden in einem größeren Fiasko endet ;)

Zitat
Ich stimme mit dir überein, dass vieles in unserer Wirtschaft sprichwörtlich für die Würschte ist. Das Problem liegt aber eher darin, dass sich der Staat aus vielen Bereichen zurück gezogen hat. Und mit zurückgezogen meine ich nicht, dass der Staat als aktiver Player auftritt, sondern es wurden Regulierungen abgebaut bzw. werden bestehende Gesetze immer weniger umgesetzt und bestehende Auflagen wenig kontrolliert.

Eine deutliche Stärkung des Rechtsstaates, eine Transparenz bis zum letzten € öffentlichen Geldes und wesentlich ausgebaute direktdemokratische Mitbestimmung halt ich persönlich für das Fundament einer Lösung. Bei allen 3 Punkten haben sehr viele Staaten aktuell den Rückwärtsgang drin.

Diesbezüglich musst du aber auch beachten, in welchen Situationen der Staat in die Lage gekommen ist über Regulierungen entscheiden zu können.
In der Nachkriegszeit war ein antikapitalistisches Grundverständnis in Österreich weit verbreitet, das Parteienspektrum deutlich weiter links als heute. Selbst die ÖVP sah sich gezwungen, für sozialen Frieden zu werben. In den darauffolgenden Jahrzehnten gab es einen Wirtschaftsaufschwung, der verteilt werden konnte. In Folge dessen Abschwungs kamen dann die Angriffe auf den staatlichlech Einfluss. Und mit dem Niedergang der UdSSR sind Gegenkonzepte zum Kapitalismus völlig aus den Augen geraten und die Politik ist ein Spielzeug diverser Lobbies verkommen. Dem entgegenzuwirken wird einen enormen Kraftakt benötigen. Dies wird von der Sozialdemokratie in ganz Europa derzeit nur halbherzig verfolgt, die als einzige Partei noch irgendwie aufgrund ihrer historischen Rolle und verkümmerten, aber noch vorhandenen Strukturen noch irgendwie etwas dagegen aufbringen könnte (und in Punkten Umweltschutz leider ebenso ihrer eigenen Freunderlwirtschaft hinterherläuft). Die Grünen spielen halt ein bissi Umweltschutz, aber in entscheidenen Punkten erwarte ich mir hier kein Abweichen von der Koalitionstreue.
Bearbeitet von schizo am 11.08.2021, 18:39

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Geht gerade noch so ohne Fäustlinge..

XXL

insomnia
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Ist doch eh super, dann kann man ja mehr Klimaanlagen verkaufen :bash:

rad1oactive

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Zumindest mal ein Anfang, Städtebaulich. Mal schaun was da wirklich rauskommt, oder ob es nur ein Alibiprojekt is.

Viper780

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Grünflächen sind halt Wartungsintensiv.

Ist ja hier in der Seestadt das selbe Lippenbekenntnis - aber jetzt reden sie sich auf den See aus und es wird alles großflächig asphaltiert anstelle Bäume zu pflanzen (die paar die wir haben sind Pappeln oder Platanen die in der Stadt meist nur 20-30 Jahre alt werden) oder mit großen Günstreifen zu arbeiten

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Wartungsintensiv - daher müssmas zubetonieren - Jesus..

ferdl_8086

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Zitat aus einem Post von Bender
Wartungsintensiv - daher müssmas zubetonieren - Jesus..

Diese Argumentation gilt leider von Bregenz bis nach Eisenstadt. Es müssten in sehr vielen Städten Flächen aufgerissen und bepflanzt werden, aber die Wartung.....

Wobei Grünflächen zwar Wartung brauchen, aber die allerwenigsten intensiv gewartet werden müssen.

Viper780

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Problem ist da ja nicht das Trimmen und Gießen sondern der Verschleiß an den umliegenden Eingrenzungen.

Die Wienerlinien vierteln das Wartungsintervall bei begrünten Schienen im Vergleich zu welchen auf Beton. Kosten sind ca das 10x

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Kosten sind natürlich die einzige Größe die heutzutage zählt. Hab ich in meiner Naivität vergessen.

Viper780

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Zitat aus einem Post von Bender
Kosten sind natürlich die einzige Größe die heutzutage zählt. Hab ich in meiner Naivität vergessen.

Willst sudern oder dran was ändern? ;)

Ich bin da kein Entscheider und versuche in meinem Einflussbereich genau da was zu bewegen.
Recht viel mehr als die BezirksrätInnen und dem Stadtteilmanagement auf die Nerven zu gehen. Damit wenigstens Blumentröge und Brunnen aufgestellt werden.

Das Thema Betonwüste trendet ja in diversen Medien (Standard, Falter, teilweise im Radio) und auf Twitter. So viel Momentum wie es gerade gewinnt ist es ein leichtes dass man da bei dem einen oder anderen Entscheider Zugeständnisse bekommt

XXL

insomnia
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Zitat aus einem Post von Viper780
Grünflächen sind halt Wartungsintensiv.

Ist ja hier in der Seestadt das selbe Lippenbekenntnis - aber jetzt reden sie sich auf den See aus und es wird alles großflächig asphaltiert anstelle Bäume zu pflanzen (die paar die wir haben sind Pappeln oder Platanen die in der Stadt meist nur 20-30 Jahre alt werden) oder mit großen Günstreifen zu arbeiten

Da spricht der Park beim Schwarzenbergplatz was anderes, die Platanen dort sind über 100 Jahre alt :D

Der Vorteil von Betonflächen zwischen Wohnbauten ist das du eine garantierte Abflussmenge hast die nur durch den Kanal beschränkt ist, bei Grünflächen ist das nie so sicher, aber ich glaub selbst wenn die Seestadt keine Betonflächen zwischen den Häusern hätte, wäre das keine Grünoase ...

Die Pläne sind halt mittlerweile auch schon 20 Jahre alt und wurden dazwischen 100mal angepasst, ich mein irgendwann am Anfang hätte es in der Seestadt keine geparkten Autos geben sollen und man sieht ja wie lange das funktioniert hat :D Da find ich eher die neu geplanten Bauten beim Nordbahnhof mit Wildpark echt innovativ, bei Biotope City bin ich mir noch nicht ganz sicher, das kann auch ganz schnell in Richtung Schimmel/Feuchte ein Problem werden :D

InfiX

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Zitat aus einem Post von Bender
Kosten sind natürlich die einzige Größe die heutzutage zählt. Hab ich in meiner Naivität vergessen.

und kosten die in der zukunft liegen (durch das klima z.b.) zählen nicht :) denn das ist dann eh jemand anderes problem.

Viper780

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Den meisten inkl mir gehts hier wirklich nur um den neuen Teil das Seequartier - Da ist die Planungsphase mit dem HoHo auch erst 5-6 Jahre her. Das war jetzt Langezeit eine Schotterfläche (nach dem das Rollfeld weg war) und in den Plänen eigentlich mit Rasensteinen vorgesehen.

Das ist eine Fußgängerzone zwischen Geschäften. In der Umsetzung wurde es dann ein großer Aspahlt Platz ohne einem fleckerl Grün.
Auch der recht teuer Designte Platz direkt bei der U-Bahn wurde kurzerhand zu betoniert und sogar ein Beton Kunstwerk drauf gestellt.

Eben an den genannten Projekten sieht man aber dass sich da was tut und man das Thema aktiv vorran treiben muss.

Sagt ja keiner dass man Gebäude im Nachhinein an den Fassaden begrünt (wie zB seit 20 Jahren in Singapur). Aber zB das Wohnhaus hier wäre mit Bepflanztem Dach geplant gewesen. Aus Optischen Gründen und weils leichter zu pflegen ist wurde das Dach mit Schotter aufgeschüttet und nur ein Miniteil der Terasse mit Gras begrünt.

deleted060824


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Zitat aus einem Post von Viper780
Willst sudern oder dran was ändern? ;)


Beides :)

Welche geistig völlig derangierten Stadtplaner haben den Wahnsinn da draußen zu verantworten ?
Die sollte man weg sperren und nie wieder irgendwas "planen" lassen.

Oder wir streichen einfach alles weiß an alle paar Jahre. So was in der Art muss wahrscheinlich sowieso passieren und ich glaube nicht, dass das langfristig billiger wird als Grünflächen.
Bearbeitet von deleted060824 am 12.08.2021, 12:50
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