Reparatur BenQ TFT

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master blue schrieb am 12.02.2016 um 14:41

Hallo!

Ich hab hier einen BenQ 19" TFT der sich nicht mehr einschalten lässt.
- Zu Beginn gingen die CCFLs für etwa 2 Sekunden an und gleich wieder aus. Nach ein paar Mal, geht das aber nun auch nicht mehr.
- Die Power LED am Benutzerpanel leuchtet beim Einschalten.

Aufgeschraubt sieht die Netzteilplatine so aus (je Seite 1 Foto):

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Mein erster Gedanke war, dass der Gleichrichter defekt sein könnte (hatte ich schon mal vor vielen vielen Jahren bei einem Netzteil). Deshalb die Krokoklemmen am Foto. Ergebnis: Spannung schwankt zwischen 0 und 1 V mit kurzen Spitzen auf knapp über 4 V. Kurzerhand ausgelötet und 9 VAC angelegt, Ergebnis sind konstante 9 VDC. Der Gleichrichter wirds damit eher nicht sein. Die eigenartige Spannung im eingebauten Zustand wird daher andere Gründe haben.

Die ELKOs sehen soweit alle gut aus, nicht aufgebläht oder ausgeronnen.
Was soll ich mir als nächstes ansehen?


Joe_the_tulip schrieb am 12.02.2016 um 14:47

Ich hätte primär suspiziert, dass einfach die CCFL hin sind.

Zeigt er dir ein Bild (welches halt nur ohne Hintergrundbeleuchtung ist) bzw. wird er vom OS erkannt?

Ansonsten würde ich bei einem Marktwert von 10-30€ keine Teile kaufen.


master blue schrieb am 12.02.2016 um 14:52

Nein, kein Bild. Es sind 4 CCFLs verbaut. Ist es nicht eher unwahrscheinlich, dass alle 4 zur gleichen Sekunde defekt werden?
Bis 5 € wäre ich bereit Teile zu kaufen.


Joe_the_tulip schrieb am 12.02.2016 um 15:08

Naja, wenn sie Überspannung gekillt hat, könnte ich es mir vorstellen. Ich bin aber kein Elektrotechniker.


SoldierBeast schrieb am 12.02.2016 um 15:23

Das klingt stark nach kaputten CCFLs. Das Problem ist, dass sie mit zunehmendem Alter immer mehr Strom ziehen und sie hängen natürlich alle an der selben Stromversorgung. Diese wird überlastet und schaltet ab. Hab die Röhren bei meinem Samsung 20" mit gleichen Symptomen getauscht und ging sofort wieder.
habe meine über Ebay aus Polen gekauft http://stores.ebay.at/lelos2/. Günstiger ists natürlich aus Asien hier z.B. http://www.ccflwarehouse.com/ccfllamps.html aber ich wollts schneller haben.

Der Tausch war eher fummelig weil die Röhren jeweils doppelt in einer Leiste steckten und die Kabel angelötet waren. Dazu hatten sie an den Enden angegossene Silikonkappen. Kabel waren angeklebt usw. Die Röhren sind außerdem recht filigran.

Man muss auch aufpassen, dass man die verschiedenen Schichten des Displays nicht schädigt oder verschmutzt. Staub ist ein großes Problem. Habe bei meinem ein paar Punkte/Flecken mit denen ich jetzt leben muss.

Insgesamt lohnt es sich schon, weil man doch je nach Bildschirm einiges spart. Vorher genau informieren welche Röhren in deinem Bildschirm stecken, Länge und Durchmesser müssen genau passen.

hth SB


smashIt schrieb am 12.02.2016 um 17:46

wenn ich mich nicht verguckt habe solltest du dort nicht 1-2V haben sondern 230V
das is alles noch primärseitig

kontrollier einmal die sicherung direkt beim netzstecker und die doppelte spule gleich daneben


master blue schrieb am 12.02.2016 um 20:47

Ich bin nach wie vor skeptisch was die CCFLs anbelangt. Habe die CCFLs jetzt testweise abgesteckt und die Pixelmatrix zeigt dennoch nichts an. Es sollte aber etwas zu erkennen sein, wenn es rein an defekten CCFLs liegt.
Die Spannung beim Gleichrichter hat sich verändert. Warum weiß ich nicht, aber jetzt bekomme ich konstante 300-310 VDC.

Ich habe in der Zwischenzeit auch einen Service Guide mit komplettem Schaltplan gefunden. Darin findet sich auch eine hübsche Hierarchie zum Fehlersuchen.
- Hintergrundbeleuchtung leuchtet (Nein)
- LED Matrix leuchtet (Nein)
- 3.3 VDC vorhanden (gesucht, wo die zu messen sind -> Nein, sind nicht vorhanden)
- IC701 (LDO-Spannungsregler) prüfen -> OK
- F601 (die dicke Kermiksicherung beim Netzeingang -> OK)
- IC601 Vcc vorhanden? -> JA
-- Wenn Ja: IC601 und Q602 tauschen
-- Wenn Nein: IC602, IC702 oder D701 tauschen

Rot = muss ich mir erst ansehen -> erledigt

Fotos der Bauteile:

IC701: click to enlarge

IC601: click to enlarge

Q602: click to enlarge

IC602: click to enlarge

IC702: click to enlarge


So, wie geh ich das beim IC701 genau an? Da Vout nicht belegt ist, arbeitet das Ding als Stromregler, ist das richtig? Wie lege ich das Multimeter richtig an?

Für IC601 habe ich bereits das Datenblatt, da weiß ich schon, wie ich die Vcc messe.


smashIt schrieb am 12.02.2016 um 21:04

Zitat von master blue
Die Spannung beim Gleichrichter hat sich verändert. Warum weiß ich nicht, aber jetzt bekomme ich konstante 300-310 VDC.

gut, dann warst du wohl auf DC beim messen

Zitat von master blue
- IC701 (LDO-Spannungsregler) prüfen

bei dem hat sich zumindest schon einmal die platine verfärbt (dunkler fleck auf der oberseite)

du hast auf der unterseite auch noch 2 zenerdioden (kleine glasröhrchen mit gelben ring)
die solltest du auch einmal prüfen


master blue schrieb am 12.02.2016 um 21:35

Zitat
bei dem hat sich zumindest schon einmal die platine verfärbt (dunkler fleck auf der oberseite)
Stimmt, das PCB um den Spannungsregler ist etwas dunkler. Der Fleck auf der Oberseite des Reglers stammt von irgendeinem Rückstand (Flussmittel?), das klebt auch auf anderen ICs, die auf der Unterseite sitzen. Die Reste hab ich entfernt, man sieht sie noch oben auf dem großen Foto.

Bei den Zenerdioden bekomme ich in Durchflussrichtung 0.71 bzw. 0.56 V. In Sperrrichtung steigt der Wert von ~1,2 V bis 2 V an und ab dann zeigt das Multimeter "kein Durchgang". Jeweils im eingebauten Zustand gemessen.

Wie prüf ich den Spannungsregler (IC701)?


smashIt schrieb am 12.02.2016 um 22:29

das bei den dioden sieht gut aus

zum regler:
anstecken und spannungen messen
ein pin sollte auf masse sein
einer auf der eingangsspannung (5V oder 12V geschätzt)
und der andere eben auf 3,3V

datenblatt


master blue schrieb am 12.02.2016 um 22:38

Vout ist aber nicht mit der Platine verbunden (DPAK Gehäuse). Da sollen aber trotzdem 3.3 V sein?
Ich mess mal, seh dann eh was rauskommt.


Castlestabler schrieb am 12.02.2016 um 22:47

Das Gehäuse (Metall) ist mit der Platine verbunden, er ist ja angelötet.
Glaube das da eher ein fehlerhafter Gedanke dahinter steckt. Das Gehäuse hat auf der Rückseite das Kuhlblech und dieses ist auch gleichzeitig immer irgend ein Potential.


smashIt schrieb am 12.02.2016 um 23:00

genau, bei den bauformen mit gestutztem mittleren pin wird das kühlblech stattdessen verwendet


master blue schrieb am 12.02.2016 um 23:46

Ok, damit ist alles klar!

Vin= 4.7 V
Vout= 3.3 V
-> Passt

Den PWM Controller 1200AP40 (IC601) hab ich mir auch gleich angesehen. Vcc liegt mit 15.2 V an, das sollte passen. Datenblatt ist im Anhang. Wenn Vcc anliegt soll man lt. Service Guide genau dieses Bauteil (IC601) oder Q602 tauschen. Beim Suchen ist mir ein Foto von genau der gleichen Platine mit einem förmlich zerrissenen PWM Controller untergekommen. Q602, was ist das (Foto oben)? Der Service Guide enthält leider keine Bauteilliste. Das Teil sitzt auf der Unterseite, links unten im Eck, unterhalb der Zenerdiode.


aLdiTueTe schrieb am 13.02.2016 um 14:35

Falls alles wieder passt, bei Aliexpress bekommst du Umbausätze von CCFL auf LED für kleines Geld ;)




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