Die heissen Grenzen des Mooreschen Gesetzes

Seite 1 von 2 - Forum: Cooling auf overclockers.at

URL: https://www.overclockers.at/cooling/die_heissen_grenzen_des_mooreschen_gesetzes_115282/page_1 - zur Vollversion wechseln!


Armax schrieb am 21.05.2004 um 21:32

Da es dazu keinen direkten Link gibt, mach ich das gach mit copy/paste... vl interessiert euch das ja...

Zitat
Die Geräte von heute und morgen erfordern immer schnellere und kleinere Chips - Intel scheint an eine Grenze gestoßen zu sein

"Alle 18 Monate wird sich die Zahl der Transistoren pro Chip verdoppeln." Diese Aussage stammt von Intel-Mitbegründer Gordon Moore, besser bekannt als "Moore's Law".

Schneller und leistungsfähiger

Je mehr Transistoren auf einen Chip gepackt werden können, umso schneller und leistungsfähiger werden diese. Einher mit dieser Entwicklung geht die Miniaturisierung der Prozessoren für die immer kleiner werdenden Geräte, in denen sie ihren Einsatz finden. Und beide Merkmale, Geschwindigkeit und Größe, prägen den Wettbewerb unter den Chipherstellern.

Grenze

Ausgerechnet beim weltgrößten Chiphersteller Intel scheint man nun an die Grenze dieses Gesetzes gestoßen zu sein. Und diese besteht in einem thermischen Problem. Diese erste Warnung kam einem Bericht der New York Times zufolge von einer Gruppe enthusiastischer Hobby-tester, die feststellten, dass der neueste Intel-Mikroprozesser mit dem Kodenamen Prescot nicht nur langsamer lief, sondern auch deutlich mehr Hitze entwickelte als seine Vorgänger.

Thermische Mauer
Kurz darauf signalisierte der Hersteller, dass er bei seiner gegenwärtigen Mikroprozessor-Reihe an eine "thermische Mauer" gestoßen sei. Infolge gab das Unternehmen bekannt, die Entwicklung der unter dem Kodenamen "Tejas" laufenden nächsten Generation des Pentium 4 einzustellen. Die an dem Design arbeitenden Entwickler sollen auf andere Projekte umgesetzt werden.

Intel ist gegenwärtig dabei, seine Prozessoren vom bisherigen 130- auf einen 90-Nanometer-Produktionsprozess umzustellen. Prescot ist der erste so gefertigte Chip und weist einen ungewöhnlich hohen Stromverbrauch auf und erfordert auch mehr Aufwand bei der Kühlung . Intel hat bei seiner zukünftigen Chipentwicklung nun den Kurs geändert und setzt auf die kühlungseffektivere "Dual Core" Prozessorstruktur.

"Cool"
An dem Ziel von Intel und den anderen Chiphersteller, noch schnellere und kleinere Mikroprozessoren herzustellen, werden diese thermische Grenzen nichts ändern. Seit Jahren schon wird unter anderem bei IBM an neuen Chiptechnologien und Materialien geforscht. Die Zukunftstechnologie wird auf jeden Fall "cool" sein.
(Karin Tzschentke, DER STANDARD Printausgabe, 19. Mai 2004)


Erklärbär schrieb am 21.05.2004 um 21:38

Interessant.
Was "cool" genau is weiß man noch nicht oder?
Bzw. weiß das nur ich nicht? :D


.dcp schrieb am 21.05.2004 um 21:38

letztens erst wieder nen bericht gesehen. die einzige möglichkeit moore´s law aufrecht zu erhalten ist wohl organische transistoren, die einen bruchteil der größe eines elektronischen transistors haben, zu "finden". also zellen, die transistoreigenschaften besitzen.
is (leider) bisher nich viel bei rumgekommen.


Erklärbär schrieb am 21.05.2004 um 21:42

Naja aber es is doch so das ein Przessor der z.B. im 130nm Prozessor gebaut wurde bei gleicher Mhz Zahl mehr Volt braucht und mehr Abwärme produziert als der "gleiche" Prozessor in 90nm.
Wenn man die Prozesse schnell genug weiterentwickeln kann wärs doch auch möglich IMHO.

Infineon hat afaik mal EINEN EINZELNEN Transistor auf ~ 120Ghz gebracht. (hab ich vor einige Zeit [1 Jahr oder so]) im PCGHW gelesen.


Master99 schrieb am 21.05.2004 um 21:45

Zitat von Erklärbär
Naja aber es is doch so das ein Przessor der z.B. im 130nm Prozessor gebaut wurde bei gleicher Mhz Zahl mehr Volt braucht und mehr Abwärme produziert als der "gleiche" Prozessor in 90nm.
Wenn man die Prozesse schnell genug weiterentwickeln kann wärs doch auch möglich IMHO.

Infineon hat afaik mal EINEN EINZELNEN Transistor auf ~ 120Ghz gebracht. (hab ich vor einige Zeit [1 Jahr oder so]) im PCGHW gelesen.

des problem ist, dann bei kleineren strukturen dann andere effekte immer bedeutender werden (z.b. leckströme)


Erklärbär schrieb am 21.05.2004 um 21:46

Wenn du mich noch sagst was "Leckströme" sind bzw. andere Effekte erklärst würd ichs auch verstehen ;)
Und wieso treten diese auf?


b_d schrieb am 21.05.2004 um 21:51

der nächste schritt geht in richtung Silizium-Photonenapparate :p
http://www.intel.com/labs/sp/

MFG

-ICH-


Master99 schrieb am 21.05.2004 um 21:53

stells da so vor, die leiterbahnen sind (undichte) wasserrohre. wie weit die auseinander sind bestimmt die strukturbreite.

je näher die rohre nebeneinander sind, desto mehr wasser kann von kanal a in kanal b fließen usw.

d.h. damit am ende von kanal a das gleiche ausakommt wie bei bei aner dichteren leitung muss i vorne auch mehr reinschicken.

jetzt ersetzt wasser durch elektrische energie und du weißt was mit leckströme gemeint is :-)


darkboarder schrieb am 21.05.2004 um 22:08

Zitat von .dcp
letztens erst wieder nen bericht gesehen. die einzige möglichkeit moore´s law aufrecht zu erhalten ist wohl organische transistoren, die einen bruchteil der größe eines elektronischen transistors haben, zu "finden". also zellen, die transistoreigenschaften besitzen.
is (leider) bisher nich viel bei rumgekommen.

Du hast auch BBC EXCLUSIV gesehen?


Ich hoffe das des "Moore's Gesetz" nicht noch schneller in Kraft tritt.


Armax schrieb am 21.05.2004 um 23:48

Also ich glaub, dass diese ganze Chipentwicklung mittlerweile einfach seine Sättigung erreicht hat!
Das "Mooresche Gesetz" ist ja ausm Jahr 1965... damals hat man grad mal die Entwicklung der letzten 6 Jahre hergnommen und daraus eine Beziehung abgeleitet! Imho muss das einfach zwangsläufig falsch sein!
Es wird jetzt mal die nächsten 5-10 Jahre zu einer stetigen, aber langsamerern Verbesserung der Chips kommen, bis sie dann wahrscheinlich durch eine modernere Techologie (Biotransistoren, erste Quantencomputer, usw.) abgelöst werden... aber was weiß ich! Bin auch kein Hellseher... ;)


Master99 schrieb am 21.05.2004 um 23:54

ich glaub es muss in zukunft einfach mehr auf skalierbare technik gesetzt werden (dual-core-cpu's usw.) weil bei dem derzeitigen prinzip einfach die physikalischen grenzen langsam erreicht werden.


Erklärbär schrieb am 22.05.2004 um 00:00

JO.
Wenn die so weitermachen is der Intel Boxed bald eine Kompressorkühlung :D

Ich bin irgendwie sogar davon überzeugt das wir uns immer mehr dazu hinbewegen das es keine Pc's im heutigen Sinne mehr geben wird.
Bin gespannt wer der erste Mensch is der ein Holodeck oder an Replikator oced :)


Armax schrieb am 22.05.2004 um 00:08

Zitat von Erklärbär
Bin gespannt wer der erste Mensch is der ein Holodeck oder an Replikator oced :)

Das nich gerade! Aber ich bin mir fast sicha, dass in naher Zukunft die ersten Mods/oc-versuche am "Fernseher" stattfinden werden! ;)


.dcp schrieb am 22.05.2004 um 00:14

Zitat von Armax
langsamerern Verbesserung der Chips kommen [...]Biotransistoren, erste Quantencomputer, usw.

von langsam kann dann nicht mehr die rede sein ;)

btw denke ich, dass es bald auch kaum mehr konverntionell programmierte 3d-anwendungen (games) geben wird, die wirklich so programmiert sind, einen pc auszulasten (klingt zwar absurd, wo man doch schon um 15 fps kämpft / oced, aber selbst wenn wir an die 8 ghz drankommen, die möglich sein sollen mit halbleitern, dann muss erstmal das game geproggt werden dass solche rechenleistung nutzt.


Erklärbär schrieb am 22.05.2004 um 00:17

Wenn man bedenkt das Doom III die gleichnamige Engine nur zu 10% auslastet bzw. auslasten soll wie ich mal gelesen hab könnt ich mir schon vorstellen das wir auch 8GHz auslasten

Vorallem was für Auflösungen werden wir dann zocklen?
8000x6000?




overclockers.at v4.thecommunity
© all rights reserved by overclockers.at 2000-2025