Also. Endlich hatte ich Zeit mich ein bisschen mit der Kamera auseinander zu setzen.
(Alle Fotos mit einem Nikkor AF-D 50mm 1.4 geschossen)
Erster Eindruck: Genau das richtige Gewicht. Ich hatte vorher eine D200 und muss sagen, die war mir einfach zu klobig. Die D90 scheint sich da ziemlich an die D80 zu halten. Sehr angenehm zu halten, der Griff hat die Form ein bisschen geändert, so dass man die Finger nun fast "einrasten" lassen kann. Mir gefällt's!
Die Bedienteile sind Nikontypisch genial gelöst. Der große Wählknopf hat sich von der all-in-one Lösung verabschiedet (Cursor+Druckknopf), es kommt also nicht mehr zu unabsichtlichem Drücken wenn man bspw. über ein Bild scrollen möchte (oder umgekehrt).
Wunderwerk Display:
Ich muss sagen es verdient den Hype. Man kann selbst in geringeren Zoomstufen beurteilen ob der Fokus sitzt. Auch die Komposition kann nun "besser" beurteilt werden, da wesentlich mehr Details zu sehen sind, selbst bei 0% Zoom. Es ist sehr hell, kommt serienmäßig mit Plastikabdeckung und ist eine gewalige Verbesserung gegenüber den älteren Nikons (und allen Canons).
Bild:
Es ist immer schwer eine Kamera nach Bildern zu beurteilen, und die Tests die es mittlerweile zu Hauf im Netz gibt, fitzeln jedes Pixelrauschen bis ins kleinste auseinander. Daher schreibe ich mal von einem rein subjektiven Standpunkt aus.
Es ist nun möglich die Sättigung wesentlich höher zu treiben als bei allen vorgängermodellen. (alles vor D300 wenn ich nicht irre) Anbei mal ein Beispiel:
Bild 1: Bildeinstellung "Neutral"
Bild 2: Bildeinstellung "Brutal"
Einstellung "Vivid" +max Saturation +max sharpening
Man sieht das haut einem richtig die Augen ein. In vielen Situationen sicher von Vorteil. (meiner Meinung nach übersteuern die Farben in PS schneller als wenn man sie so aus der Kamera holt) Auch für Leute die nicht mit RAW jonglieren.
Was uns zu ADR bringt, bzw. "Active D-Lighting"
Da bin ich mir noch nicht ganz sicher... ansich treibt dieses Feature die Tiefen etwas in die Höhe, und "untersteuert" die sehr hellen Stellen um keine Details zu verlieren.
Ich sags mal so: Wenn man in einem dunklen Zimmer in einem schwarzen Sweater ein Bild von sich macht... wirds etwas schwierig. Auch das wieder nur rein subjektiv, möglich dass man dem noch entgegensteuern kann (mit viel Belichtungskorrektur)
Auch hier gern mal ein Beispiel:

(das Foto schießt wohl jeder

)
Keine Belichtungskorrektur. -0.7 hätte das Problem wohl beseitigt.
Liveview:
Ein irgendwie hagliches Thema wie es scheint, manche verfluchen es, keine Ahnung wieso. Ich finde es ganz praktisch. Es sei von vornherein gesagt: Im Liveview Modus kann man praktisch nicht aus der Hand schießen. Dazu braucht der Kontrastgesteuerte AF viel zu lange. (und damit meine ich wirklich lange. Gute 0.5 - 1.5 Sekunden)
Dafür sitzt der Fokus dann auch wunderbar (bei kontrastreichen Motiven). Optimaler Nutzen wäre in meinen Augen ein Stativ in Kombination mit einer guten Macrolinse und einen hübschen Garten mit allerlei Ungeziefer.
Movies:
Ich bin bisher noch nicht wirklich dazugekommen dieses Feature richtig zu testen. Man muss dazu sagen, dass das tolle an einer SLR mit Moviefunktion eindeutig die Möglichkeit ist sehr Lichtstarke Objektive zu verwenden. Damit kann man kleine Küntlerische Filmchen drehen. Sicher auch sehr interessant im Macrobereich... quasi als hobby Instektenfilmer

Da man allerdings keinen Autofocus hat und auch sonst wenig Kontrolle über die Kamera sobald der Film läuft, zählt es halt doch eindeutig zu den gimmicks. Der Monosound und die Laufzeit von knappen (ich hoffe ich lüge nicht) 5 Minuten bei 720p tut sein übriges.
Soweit mal dazu, es gibt noch viel zu lernen, aber bisher bin ich richtig happy.
Von meiner Seite gibt es eine Kaufempfehlung!
Für 858 euro (uvp :P) ist das eine wirklich solide Kamera mit ausgezeichnetem Handling. Gute Bilder schießen sie ja eh alle. Einzig 4,5 FPS sind nicht sehr viel. Da ist man wohl besser mit einer Canon bedient, wenn man viel Zeug fotografiert dass sich schnell bewegt.
cheers
V