Wenn wir schon beim weit ausholen sind warum nicht auch da ein paar Gedanken wälzen.
In wie weit siehst Du das 2020 noch als Einflussfaktor, wenn sich ein Amateur für ein System entscheiden muss?
Eine etwas philosophische Frage. Amateur ist halt eine sehr sehr breite Palette und hat mit den eigenen Qualitätsansprüchen wohl am meisten zu tun.
Ich glaub das hat sich die Jahre hin durch nicht geändert und ist seit mindestens dem Kleinbild Format (Typ 135) relevant - also seit ca. 100 Jahren. Da gehts einfach um den Vergrößerungsfaktor. Also rein die Größe vom Sensor/Negativ auf die Ausgeabegröße skaliert (unabhängig jeglicher Auflösung).
Hab 2 Sommer hindurch etwas mehr zeit gehabt und einige Kamerasysteme testen dürfen. Unter anderem kurz eine Phaseone mit P65+ Rückteil. Sowie Canon 5Ds R, 5D IV, EOS R, 90D, Nikon 810, 850, Z7, Sony a7 bis a7r IV inkl a9 und ende letzten Jahres die Möglichkeit eine Fuji GFX50s mit dem GF63mm F2.8 für einen knappen Tag spazieren zu tragen. Für die GFX100 ist mir leider Covid dazwischen gekommen. Also alle samt in der Klasse 30-50MP
Dabei haben sich größere Sensoren (auch mit reduzierter Auflösung) immer besser beim Vergrößeren geschlagen als kleinere. Das bezieht sich jetzt vorallem auf digitaler Anzeige mit maximal 4k und 80".
Drucken lassen hab ich nur zwei auf 40x60 (also ca. A2). Die Besitzer der Kameras hatten aber teilweise 80x120 (~A0) Drucke.
Wenn man sich das beim rein analogen Prozess mal vorstellt (Linsensystem fokusieren Bild auf Negativ, das negativ wird über ein Linsensystem auf ein Fotopapier ausbelichtet) und dann das Negativ weglässt und einfach nur die optischen Systeme aneinander reiht sollte klar sein um so mehr ich das Bild "komprimiere" um so schwerer tu ich mir beim wieder aufblasen. Bzw um so eher werden die Fehler vom gesamten System verstärkert.
Digital ist ja nichts anders außer das (ähnlich wie bei einem CD Player) dazwischen noch ein AD-Wandler (der Sensor) und ein DA-Wandler (das Display) ist.
Am 4K TV in "haushaltsüblichen" Größen bis 100" sieht man den Unterschied nur bei sehr schwachen Sensoren bzw. Objektiven, oder schwierigen Lichtverhältnissen.
Ich finde größere Sensoren wirken plastischer (mag an der Tiefenschärfe liegen), Kontraststärker und auch im Crop etwas schärfer.
Es waren keine 1:1 Vergleiche (und wenn mit den 20MP meiner 7DII) und ich wusste natürlich mit welcher Ausrüstung was gemacht wurde (kann also Placebo sein)
Und beim Drucken ist selbst bei Micro Four Third A2 meist noch unkritisch - und selbst bei sehr ambitionierten Fotografen ist die Zahl der Drucke mit einer Größe >A2 an den Wänden meist so überschaubar, dass eine Investition von mehreren tausend Euro kaum gerechtfertigt ist 
Ja, aber

So lang man nichts ausschneiden muss oder der Betrachtungsabstand klein wird reicht es privat alle mal.
Dann sieht man je nach Situation aber sehr wohl das Rauschen und evtl eine geringere Auflösung raus.
Da ist der Übergang aber von 1", m43, APS-C, KB und diversen Mittelformaten sehr fließend - nur sind wir da genau wieder am Anfang dieses Posts - was reicht einem?
Ich sehe daher als Amateur auch den MP-Wahn nicht ausschließlich positiv. Die steigenden Auflösungen bringen Linsen an ihre Grenzen.
Gerade als Amateur ist mir der egal. Die Zeit bei der Bearbeitung verlier ich durch das herumspielen und nicht beim exportieren großer Files.
Speicherplatz ist Spott billig und für die privaten Fotos nicht so relevant.
Muss ich davon leben sieht das aber anders aus (angefangen vom langsameren Workflow den mir wer zahlen muss, vom größeren Storage, Backupkosten, Homepage Platz,...).
Die Frage ist eher was für einen Vorteil kann mir mehr Auflösung bieten?
das lass ich mal so stehen da es sehr unterschiedlich sein kann
Kürzlich erst hat Fuji zugegeben, dass ihre Linsen nicht mehr viel Spielraum bei der Sensorauflösung zulassen.
Linsen haben keine Pixel und auch keine Auflösung in dem Sinne wie wir sie uns vorstellen.
Es passiert also nicht das eine Linse plötzlich schlechter abbildet nur weil der Sensor mehr Pixel hat (nicht vergessen er ist nur ein AD-Wandler!). Es geht also um eine Frequenzabtastung (Licht als Welle vorstellen nicht als Teilchen).
Schlechte Linsen werden feine Details und Kontraste schlechter darstellen als bessere Linsen.
Das hat erstmal nichts damit zu tun was nach dem Objektiv passiert. Mit mehr Auflösung ist man halt in der Lage die Details besser raus zu arbeiten (ein größerer Sensor kann das zum Teil auch mit weniger Auflösung)
Am besten in die Theorie zu MTF einlesen (engl. Modulation Transfer Function - deutsch: Modulationstransferfunktion oder Kontrastübertragungsfunktion)
hier ist ein Artikel der im Grunde drauf eingeht:
https://www.lensrentals.com/blog/20...t-good-sensors/Und natürlich wird auch die Archivierung und Nachbearbeitung ein Thema bei den Bildgrößen. Und das, um dann die Fotos am TV zu zeigen, oder ein Fotobuch davon zu drucken? Das bringt einfach nichts.
Eine doppelseite A4 (also dann A3) wird zB bei meinen 20MP mit 300dpi knapp. Wenn 8k Fernseher kommen (und die werden in 2 Jahren leistbar werden) dann sieht man bei einem 34MP das Bild in 1:1 an (16:9)