Nico
former person of interest
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Worum es hier nicht gehen soll sind Geheimdienste! zum Thema: Angenommen, in naher oder ferner Zukunft wird das Ausspionieren einer anderen Person/Familie technisch so leicht gemacht, dass das persönliche und direkte Erfragen einer "vertraulichen" Information nicht mehr 1. Wahl" ist, vielleicht kaum mehr vorkommt. Wie würde sich so ein Trend auf unser Zusammenleben als "Einheit" (Gesellschaft/Weltbevölkerung) auswirken? Welche Nachteile für Einzelne/Gruppenbildungen aller Art fallen euch ein? Wer könnte im Großen davon profitieren? Lasst eurem Vorstellungsvermögen freien Lauf, ohne zu "derailig" zu werden
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BiG_WEaSeL
Super Moderator-
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ICH würde davon profitieren! Ich wüsste dann nämlich, wie du zu den ganzen Fragen in letzter Zeit kommst!
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lagwagon
bierfräser
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kennt den Nico eigentlich wer persönlich? mir wird er langsam bissl unheimlich... ich weiss nicht... ich persönlich gehe mit vertraulichen informationen schon extrem sorgsam um. mir würde es zB. nie einfallen derartige informationen digital abzuspeichern oder zu versenden, sondern nur unter einem 4augen gespräch zu klären/übertragen. arbeitstechnisch wie privat aber ok, so viele informationen höchster sicherheitsstufe gibts ja dann eh nicht und sind meiner meinung alles nur private/persönliche dinge. aber in meinem fall nichts was einen weltkrieg auslösen oder verhindert könnte... vielleicht bin ich ja einfach zu blauäugig oder zu faul mich damit zu beschäftigen, aber irgendwie juckt mich die ganze nsa-spionage-abhör-aushorchen-dingsbums ja komplett überhaupt wenig... eventuell liegts daran, dass ich nur ein einfacher mitbürger bin, der nichts von bedeutung zu verheimlichen hat. sollte es aber dazu kommen, dass jeder alles an informationen von jedem ergattern könnte, wäre das erste mal sicher, der blanke neid gegenüber den eigenen freunden, nachbarn, verwandten, die um so viel mehr geld am konto haben, mehr geld im monat verdienen, soviel mehr steuern hinterziehen, mehr sex haben als alle anderen, mit viel schöneren frauen, in teureren autos, mit besserem champagner, und und und...
Bearbeitet von lagwagon am 01.06.2014, 20:14
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mr.nice.
differential image maker
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Ich sehe hier zwei parallele, völlig gegenläufige Entwicklungen, einerseits geben immer mehr Menschen viele Informationen über sich preis, siehe Social Media und Blogs, andererseits werden die Maßnahmen um Daten zu schützen, bzw. zu stehlen immer ausgefeilter.
Die Frage, die sich mir diesbezüglich stellt ist folgende, was ist besser, jeder zieht sich selbst die Hose runter, oder man wartet bis es ein anderer tut.
Und ich habe keine definitive Antwort darauf.
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Nico
former person of interest
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Berücksichtigt vorallem die Gefühlslage des/der Betroffenen. Welche Gefühle werden verstärkt, welche vermindert auftreten? Langfristige Lebensqualität? Mehr Isolierung? Höhere Gewaltbereitschaft? Eventuell häufiger Amokläufe? ..
Spielt das Szenario in aller Ruhe durch..
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XelloX
Nasenbohrer deluxe
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ohne noch viel drüber nachgedacht zu haben:
bis jetzt kann man sichs ja im prinzip noch "aussuchen", ob und in welchem umfang man seine daten freigibt.... so irgendwie halt...
aber spätestens dann, wenn man kaum mehr wo mit bargeld zahlen kann, dann kann man sichs nichtmehr aussuchen. die sb tankstellen sind ja schon ein anfang(der natürlich der technischen machbarkeit geschuldet ist, dass bankomatkarten günstiger zu verarbeiten sind als bargeld) - und das wird immer mehr...
und spätestens dann, wenn ich alle alltagsartikel und sowieso alles über jahre hinweg gelistet hab, dann kenne ich einen menschen in- und auswendig. weil dann hat meine bank alle vertraulichen informationen... sogar wenn ich krank bin und ein medikament kauf... dann sind wir schon dort, wo der nico fragt wie es dann für uns ist
@daishos post unter mir: sicherlich liegen die infos alle an unterschiedlichen stellen. aber sie sind da. und damit sind sie spionierbar. und jeder, der die infos zusammentragen kann, kennt dich in und auswendig. "punkt"
aber pro/contra bargeldloses zahlen ist total offtopic und sollte nicht den fred verschmutzen
Bearbeitet von XelloX am 02.06.2014, 13:10
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daisho
SHODAN
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Die Bank weiß aber nur dass du beispielsweise bei einer Apotheke warst (eigentlich nicht mal das), nicht aber was du dort gekauft hast. Eine verlässliche Info, um welche Art des Unternehmens es sich handelt (in diesem Beispiel die Apotheke) hat aber auch nur der Kassaanbieter beim eigentlichen Unternehmen.
Die Bank hat an und für sich nur Betrag, einen Buchungstext (der nicht immer aussagekräftig ist - insofern eine sehr unzuverlässige Angabe und daher nicht maschinell auswertbar) und Zeit der Buchung (Lokale Kartensteckzeit, Buchungszeit vom Händler).
Die Vorteile der Karten überwiegen für mich doch sehr deutlich. Ich kann z.B. über den Beleg der Karte nachweisen das ich etwas bestimmtes bei einem Geschäft (die haben nämlich die Information was gekauft wurde) gekauft habe. Wenn ich bar zahle kann ich das nicht ...
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mr.nice.
differential image maker
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Jede Veränderung birgt Chancen und Risiken, ich denke die Gesellschaft an sich, in der immer noch nach persönlichen Besitztümern gestrebt wird, Eigentum geschützt werden muss, Geiz als geil gilt und Neid kaum verpönt wird, nicht bereit für eine derartige Entwicklung ist. Aber prinzipiell, in einer nahezu perfekten Welt, kann ich der Idee der völligen Transparenz durchaus etwas abgewinnen.
Man stelle sich vor, alle könnten vollständig nachvollziehen wie man zu etwas gekommen ist, nicht nur durch die öffentliche Zur-Schau-Stellung. Es würden nicht mehr die, die am meisten besitzen, sondern die, die es sich am ehrlichsten verdient haben, den größten Respekt verdienen!
Wie gesagt, in einer perfekten Welt wäre dies vielleicht ein wünschenswertes Szenario. Würde ein solches in der heutigen Welt Realität werden, der Zusammenbruch des gesellschaftlichen Lebens wie wir es kennen, wäre meiner Meinung nach, vorprogrammiert.
Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis irgendeine größenwahnsinnige Fraktion eine Kettenreaktion in Gang setzt, die nicht mehr zu stoppen wäre. Deshalb finde ich es auch grob fahrlässig, teils bewusst, teils unbewusst Sicherheitslücken in kritischen Systemen zu belassen, im Glauben daran, dass die Geheimhaltung ewig dauern kann.
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Nico
former person of interest
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noch seid ihr mir zu weit vom seelischen entfernt. Denkt nicht so business-lastig. Beginnt erstmal 1-on-1. Nehmt meine obigen Fragen als Basis.
Dazu noch: Ist Freundschaft/Beziehung ohne Integrität/Vertrauenswürdigkeit dann noch möglich?
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Reakwon
Addicted
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Hansmaulwurf
u wot m8?
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Dazu noch: Ist Freundschaft/Beziehung ohne Integrität/Vertrauenswürdigkeit dann noch möglich? Für mich hat dieser imaginäre Punkt im Startpost wenig Sinn. Den wird es imho nicht geben, weil wenn jemand nicht mehr über persönliche Details diskutieren will oder sie nie erfragt, er kein Naheverhältnis zu anderen hat (zumindest kein gesundes). Sich über private Dinge und Meinungen zu Schicksalschlägen/ fröhlichen Ereignissen zu unterhalten unterscheidet imho u.a. Freunde von Bekannten. Wenn sich jemand irgendwie derartiges Wissen aneignen kann, und sich als Bekannter drüber informiert, ohne das ich das anspreche und derjenige mich dann drauf anspricht würde ich ihn fragen ob er spinnt.
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Nico
former person of interest
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mit der gesundheit von verhältnissen kommst du dem kern des problems schon sehr nahe - guter post
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mr.nice.
differential image maker
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Vertrauensbildende Maßnahmen würden nahezu unnötig werden, weil man ohnehin an jede Information auch anders herankommen würde, die digitale Vereinsamung würde weiter voranschreiten, soziale Gefüge hätten weniger starken Zusammenhalt und wären mehr anlassbezogen.
Es würde sich eine pseudo-Elite herausbilden, die sich für besser halten würde als der Rest der Welt, in Wahrheit aber kontaktgehemmt, konfliktscheu und sozial degeneriert wäre.
Menschen würden mit Google Glasses durch die Straßen laufen, mit halbtransparenten Overlays, welche Mitbürger mit welcher Wahrscheinlichkeit einem möglicherweise etwas böses wollen, aufgrund von Strafregisterauszug, momentanem Gemütszustand und krimineller Vergangenheit von Verwandten und Freunden.
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daisho
SHODAN
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Ich denke so schlimm wird es nicht werden, allerdings hätte ich mit einer komplett offenen Welt auch so meine Probleme. Was mMn ein Problem dieser Vorstellung ist, wäre dass die Individualität verloren geht. Mir sind auf den Straßen jetzt schon zuviele Kopien unterwegs was in so einer Welt noch stärker vorangetrieben werden würde - denn alles was vielleicht nicht 100%ig gesellschaftlich akzeptiert ist würde dann einfach aussterben oder ein Untergrunddasein fristen.
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