so, Woche 3 vorüber - und stellt ALLES bisher da gewesene in den schatten.
Montag: 4h SKH (Selbst- und Kameradenhilfe), also erste hilfe kursus in erweiterter form, mit den verschiedenen Berge- und Transportarten. Glück hatten jene wie ich, die Hebe- und Tragebefreiungen vorzuweisen hatten, die waren nämlich die Belastungsprobe für die selbstgebauten Tragen und die armen Rekruten die im Sänftengriff andere wegtragen durften. trotzdem eigentlich ein gemütlicher tag, irgendwie.
Dienst: 15 Stunden.Dienstag: Gefechtsdienst...
Nach einer einstündigen Fahrt kamen wir in Bruck Neudorf an und gingen 3,5 km zum eigentlichen TÜPl (truppenübungsplatz).es fing mit Bewegungsarten (laufen, robben, gleiten, ..) an, bisserl durchs gemüse und durch stacheldraht, der getarnt am boden lag (sehr unangenehme erfahrung). kurz vor mittag dann der erste sch*** : ABC-Übungen. Da ich einer der glücklichen war, die ihre überfäustlinge vergessen hatten durfte ich 2 dinge: 1. einen 2 kg schweren Stein als Ersatz-Last mitzahn (wurde aber zu mittag eh schon unauffällig entsorgt und getarnt
) und 2. den Schutzanzug 87 leicht anziehen. das ganze bei 22°, wir haben unglaublich geschwitzt, der tarnstift von den unterarmen zog teilweise in die haut ein, teilweise in den Anzug. insgesamt hatten wir - am vormittag - etwa 10x ABC-Alarm, heißt:
luft anhalten, augen zu, hinknien, helm runter, brille runter, schutzmaske raus und auf, kampfgschirrdl runter, regenschutz anziehen, mit maske abdichten, kampfgschirrdl rauf, schutzmaskentasche zu, helm rauf, waffe rauf, fäustlinge an. und danach alles wieder versorgen (einpacken). nach dem dritten mal gehts einem schon ziemlich am *****.
dafür war das mittagessen fetzig... champignonschitzen mitten am Feld
dann erste interessante übung: feuerkampf mit K-Patronen (knaller), nicht wirklich lustig da zeitaufwendig und körperlich anstrengend. dann wieder bewegungsarten. dann abendessen - linsen mit speck (bäh), was solls. der tag war fast zu einfach, dachten wir bis dahin.
21 uhr, noch eine stunde gefechtsdienst, und nachricht: nacht-vorführung, licht/geräuschdisziplin, signalraketen, ... eine dreiviertel stunde standen wir mit dem KAZ 2 da und sahen diesem schmafu, der in 15 minuten hätte gemacht werden können, zu. dann hieß es wieder AC-Alarm, und diejenigen, die zu langsam waren (9 sekunden zeit bis schutzmaske auf, 2 minuten bis alles fertig) oder die was falsch gemacht hatten (fäustlinge vergessen anzuziehen, regenschutz über dem kampfgeschirr (wie ich), taschen nicht geschlossen, ..) waren damit bei der nachschulung angemeldet. dann kam der hammer:
mit schutzmaske in tiefster nacht mit bodennebel eine dreiviertel stunde zum bus zurückmarschieren. war das erste mal dass ich einfach nur marschierte. kein denken, kein sehen - einfach nur gehen, und das kopfweh ignorieren.
zurück "daheim" war dann mal waffen putzen angesagt, dann ausrüstung, dann der mann. wir waren etwa um 1:15 im bett.
Dienst: 20 hMittwoch: WuSchD (Waffen- und Schießdienst), waffe blind auseinandernehmen und zusammenbauen, reinigungstechniken, bla. zu mittag wieder SKH-Wiederholung. am nachmittag war dann alarm-belehrung, und unsere ersten magenkrämpfe brachen vor vor"freude" aus. allerdiengs dachte keiner, dass der alarm am selben tag gegeben würde. es war 19 uhr, alle - außer die nachschüler - hatten dienstschluss, wir hatten noch 3h WuSchD und ABC-Übungen (grr).
22 uhr fing ich dann zum waffe nachputzen an und legte mich um 23 uhr hin.
Dienst: 17,5 StundenDonnerstag, 4:00 morgens: ALAAAAAAAAAAAARM!
Innerhalb einer Stunde wurden fenster verdunkelt, der spind komplett ausgeräumt, betten abgezogen, privatsachen verpackt und beschriftet, fahrzeugpapiere abgegeben, KAZ 2 am mann hergestellt, außenreinigungsbereiche, ...
in der kaserne nirgendswo licht, klarerweise. außer in den zimmern die gut verdunkelt hatten (dicke acryldecke in die fenster geklemmt).
danach war 8 minuten zeit zum frühstücken, inkl. kostkarte markieren lassen, besteck ausfassen, beim essen anstellen, platz finden, essen und rausgehen. praktisch hieß das: eine 8 cm hohe semmel mit allem möglichen gefüllt was man für den tag brauchte (wurst, speck, käse, butter, tomatenscheiben) in 3 minuten runterschlingen.
die arztgänger, so wie ich gingen dann zum arzt, standen 1,5 h draußen und warteten drinnen dann etwa 3 stunden. die anderen fuhren nach stammersdorf zum schießstand.
arztgeher haben dann mit KAZ 2 das essen auf den LKW geladen, sind rübergefahren zum versorgen. als essensausgeber hat man die ehre, alles zu verputzen was überbleibt. da aber gründonnerstag war, war speiseplan: spinat, rösti, rührei, gurkensalat, kiwi. ich hasse spinat, und freute mich auf die rösti. dass allerdings das letzte kadermitglied das letzte rösti gefuttert hat hat mich bissl auszucken lassen. egal, essma halt ei, dachte ich. dafür hatte ich 2 minuten zeit - inklusive feldgeschirr auswaschen, versteht sich. ich war einer der drei die dann nachträglich noch schießen durften (mein zug war nämlich bis zu mittag noch nicht dazu gekommen). schießen war sogar recht lustig, hab alle 6 von 6 getroffen. 16:15 fuhren wir zurück, alle freuten sich schon aufs abendessen. wir standen in reih und glied vor dem kompanieeingang, sollten unser gepäck ablegen. dann: "bereitmachen zur essensausgabe mit feldgeschirr und feldessbesteck!" - wir aßen also direkt vor der tür, am antreteplatz, unser abendessen. die bundesheertechnische art, frohe ostern zu sagen, quasi
. dafür gabs einen schokohasen und ein buntes ei.
es war 18 uhr, abendpause gerade vorbei, und wir fingen an draußen die waffe zu reinigen. um etwa 20:30 war ich fertig, bis zur visite verging aber noch eine dreiviertel stunde. danach noch eine halbe, bis der rest vom zug fertig war und ihre KAZ 3 sowie das privatgepäck ausfassen durfte. Spindordnung und Zimmerordnung war herzustellen, mit visite, versteht sich. es war etwa 0:00 als die visite stattfand, ich ging noch eine rauchen, pisste aufs duschen und ging - irgendwie zufrieden und glücklich, den alarm überstanden zu haben - schlafen.
Dienst: 20 StundenFreitag war um 12:30 dienstschluss, freuten wir uns schon.
Aber: SKH-Ausbildung mal wieder, diesmal gedeckt (also liegend) im ABC-Alarmzustand (juhu!). liegend mit 16 kg am rücken einen kameraden verbinden ist nicht lustig.
doch zum glück ging die zeit schnell vorbei, und alle gingen zufrieden ins wochenende.
Dienst: 7 Stundengeschlossene meinung der alt-GWD's und Kanzleimitgliedern hatten wir die mit abstand härteste woche überstanden.
next update next week