Thema Abtreibung am Beispiel des jungen Briten

Um ehrlich zu sein wundert es mich, dass hierüber noch kein Diskussionsthread offen ist.
Ich gehe davon aus, jeder weiß wovon ich spreche, hier nochmal zur Erinnerung:

Zitat

Ein 13-jähriger Bub ist in Großbritannien Vater geworden. Die Mutter des Kindes sei zwei Jahre älter, berichtete heute die Boulevardzeitung "Sun", die auf Seite eins ein Foto von Alfie Patten mit seiner Tochter Maisie Roxanne veröffentlichte.

...

Auch Alfies Vater Dennis ist von den Qualitäten seines Sohnes überzeugt. "Er hätte ja mit den Schultern zucken und sich vor seine PlayStation setzen können", sagte der 45-Jährige. "Aber er ist jeden Tag ins Krankenhaus gegangen."

orf.at

Nun sind 15 Jahre für Jungmütter keine Seltenheit, jedoch stechen besonders die 13 Jahre des Vaters heraus. Zwar ist unbestreitbar, dass Mutter und/oder Vater sich nicht alleine um das Kind kümmern können, jedoch kommt in diesem Fall noch die extreme Unreife des zweiten Elternteils hinzu. Was mich persönlich stutzig macht, ist, wie man in unserer modernen Gesellschaft es zulassen kann seinen Sohn/Tochter so jung ein Kind zu zeugen und dieses auch noch bekommen zu lassen. Ethik hin oder her, meiner Meinung nach ist nun das Leben der Eltern und des Kindes stark beeinträchtigt.

Vor allem von Erwachsenen hört man gegenteilige Meinungen, und da hier ja ein eher älteres Publikum ist, bin ich gespannt auf eure Meinungen.

Zitat von WONDERMIKE

wird schon nicht so unreif sein wenn er, anders wie sonst so oft bei Teenagermüttern, sich zu dem Kind bekennt und nicht flüchtet

wenn der Rückhalt in der Familie stimmt wird man sich auch schon ordentlich um das Kind kümmern

full ack. 13 jahre find ich zwar auch arg, aber der trend besteht ja schon länger...

Zitat von WONDERMIKE

wird schon nicht so unreif sein wenn er, anders wie sonst so oft bei Teenagermüttern, sich zu dem Kind bekennt und nicht flüchtet

wenn der Rückhalt in der Familie stimmt wird man sich auch schon ordentlich um das Kind kümmern



Hatten deine Eltern deinen Wurm 24/7 unter Kontrolle als du 13 warst? Keuschheitsgürtel ist ja schon länger aus der Mode... und breaking news: ein Kind beeinträchtigt das Leben der Eltern _immer_, in dem Fall aber sogar noch weniger wenn sich die Großeltern verstärkt darum kümmern müssen.

ad1, also ich hab im TV ein Interview mit ihm gesehen und das war echt traurig zum anhören :/ Was er zeigt mag Moralgefühl sein, aber keine Reife.

ad2, das war vielmehr auf eine Abtreibung bezogen als auf Sex. (Wobei hier die Aufklärung wohl auch ziemlich nach Hinten losgegangen ist)
Und bitte: Natürlich beeinträchtigt ein Kind das Leben seiner Eltern - aber dass es sich hier um einen wesentlich anderen Beeinträchtigungsgrad handelt muss ich ja wohl nicht extra dazuschreiben, oder?

edit: Das Kind wurde gezeugt, als der Junge 11 war.

Aufklärungsunterricht und sonstige -tätigkeiten gibts ja noch und nöcher, was aber recht wenig nutzt, wenns die Leute einfach ignorieren, gleichzeitig aber durch den Massenmedienhagelsturm geradezu genötigt werden, sich dem Thema Sex aktiv zu widmen...
Man denke nur an div. Damen (ist ja nicht zwingend auf Minderjährigkeit beschränkt ) die irgendwann im 7.Monat dann doch "draufgekommen werden", dass sie schwanger sind, denen aber irgendwie nie so recht aufgefallen ist, dass die allmonatlichen natürlichen Vorgänge schon eine gute Weile ausgeblieben waren, oder gar froh sind diesbezüglich Ruhe zu haben...

Zitat von WONDERMIKE

Zu meiner Schulzeit hat eine Schülerin die auch schon Mutter war ihre AHS Matura gemacht, hat halt 1 Jahr länger gebraucht. Es geht alles wenn man es will und die Familie mitmacht. Ich versteh überhaupt nicht warum du da quasi die Abtreibung einforderst. Es gibt so viele Alleinerziehende junge Mütter die es auch hinbekommen, ich find das einfach feige was du da vorschlägst. Im worst case gibts auch immer noch die Babyklappe..

Die Argumentation gefällt mir schon viel besser

Um ehrlich zu sein: Babyklappe ist für mich keine Alternative. Sprich, solche gschichtln wie Samenspende kommt bei mir auch nicht in die Tüte. Damit kann ich nicht wirklich leben.
Ob das jetzt feige ist, ein Kind abzutreiben oder nicht, ist wohl meiner Meinung nach weniger die Frage. Für mich kommt es so vor als würdest du es als Zusatzherausforderung sehen und ich einfach "the easy exit" wählen.
Das spielt für mich jedoch keine Rolle. Ich gehe da eher vom Rationellen aus. Was kann ich dem Kind in diesem Alter bieten? Wie bekomm ich das auf die Reihe? Kann ich so meine Lebensziele erreichen (Kind > Ich?!) ? Letztenendes ist es jedoch meistens so, dass die Eltern diese Fragen zu einem großen Teil mitbestimmen.
Alles in allem kann ich mich mit dem Gedanken überhaupt nicht anfreunden. Auch wenn das Kind quasi "gewollt" oder halt unabsichtlich gezeugt wurde, ist es irgendwo auch aufgezwungen und sicherlich kein Wunschkind. Ich persönlich hab ethisch soweit keine Probleme in so einer Situation ein Kind abzutreiben, da es imho die schlechtere Wahl für alle beteiligten wäre, das Kind zu bekommen.
Wie du jedoch sagst: Machbar ist es sicher, nur zu welchem Preis?


Vielleicht sollte ich noch dazusagen, dass es bei mir ethisch gesehen vielleicht etwas anders ist, als bei den Meisten. Ich sehe ein ungeborenes Kind (vor allem im noch abtreibungsfähigem Stadium) nicht unbedingt als lebensfähiges Individuum. Das kann man jetzt kritisieren, muss man aber nicht; so ist einfach meine Meinung zu dem Thema.

13 und 15 hmm imho haben die beiden einfach "rumprobiert" wahrscheinlich ohne die folgen zu kennen, glaub kaum das eine 15 jährige zu einem 13 jährigen sagt komm ich hätt gerne ein baby...

Zitat von blood

du meinst die beiden kids haben die möglichkeit einer schwangerschaft ignoriert?

wenn das auf mich bezogen war - nein, bzw nur indirekt, aber sämtliche Aufklärungsinhalte beim einen Ohr rein und beim anderen wieder rauslaufen lassen, läuft ja fast aufs gleiche raus, auch wenn "ignorieren" natürlich im engeren Sinne eine aktive Tätigkeit ist

Zitat von blood

die hormone lassen die sicherungen bei den kids immer früher durchknallen. hier versagen imho lehrer und eltern, die es versäumen die kinder rechtzeitig aufzuklären. denn was genau will man einem 13jährigen kind vorwerfen? warum oder warum nicht diese britischen rednecks eine abtreibung veranlasst haben, ist ein anderes thema über das wir nur spekulieren können.

ack.
Wobei "durchknallen" relativ ist imho. Ist einfach ein natürliches Verhalten, weil simma ehrlich, wer hat in seiner Pubertät nicht an Schas baut. Aber sonst ack, wenn sie nicht aufgeklärt werden, dann passiert sowas. Die Gesellschaft sollte auch langsam checken, dass die immer früher reif werden. Gab ja glaub ich eh auch aus England nen Fall, wo ein ~7 jähriges Mädchen ihre erste Periode hatte