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Sind Rechtsexperten unter uns? (KFZ-Versicherung)

Dimitri 10.10.2006 - 00:18 4678 32
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Dimitri

PerformanceFreak
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Ich habe zur Zeit ein RIESEN-Problem!

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, denn ich habe keine Ahnung wodurch der Fehler hervorgerufen wurde. Am besten gebe ich mal einen kurzen Überblick, damit ihr euch rasch ein Bild von der Lage machen könnt:

Ich besaß einen VW Bora mit LB Kennzeichen und bin vor knapp 2,5 Jahren von St. Ulrich (Bezirk Leibnitz) gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin und den Kindern nach Thal bei Graz (Bezirk Graz Umgebung) gezogen.

Nach der Anmeldung am neuen Wohnsitz ging ich zur nächsten KFZ-Anmeldestelle und habe dort meine neue Adresse bekannt gegeben. Dort wurde mir gesagt, dass ein Bezirkswechsel einer Ab- und Anmeldung gleichkommt und ich 140 Euro dafür bezahlen muß – Was ich auch tat. Ich habe meine alten Kennzeichen dort abgegeben und meine neuen GU Kennzeichen mitgenommen. Vor einem Monat habe ich meinen Bora verkauft, bin zur selben Zulassungsstelle und habe das Fahrzeug abgemeldet! Soweit so gut ...

Aber nun ist ein Brief von meiner ehemaligen Versicherung in’s Haus geflattert, in dem mir mitgeteilt worden ist, dass mein Bora von ihnen versehentlich schon Mitte 2004 abgemeldet worden ist und ich jahrelang ohne Versicherungsschutz unterwegs war, da scheinbar übersehen worden ist, dass es sich um eine UMmeldung gehandelt hat – Mein Vertrag wurde nun rückwirkend für 2,5 Jahre reaktiviert und ich solle doch bitte so freundlich sein den offenen Betrag von knapp 2.500 Euro mittels beiliegendem Erlagschein zu begleichen!

Nun tun sich bei mir doch ein paar Fragen auf:

1. Wenn ich ohne Versicherungsschutz unterwegs war, warum soll ich nun im Nachhinein für eine Versicherung bezahlen welche nicht einmal existiert hat?

3. Wer hat den Fehler verursacht? Die Anmeldestelle oder die Versicherung? Macht das einen Unterschied?

4. Wieso ist das erst jetzt aufgefallen? Wer hat denn in dieser langen Zeit die KFZ-Steuer an den Staat abgeliefert?

5. Ich hatte Mitte 2005 einen Unfall, wieso ist nicht einmal da jemand darauf aufmerksam geworden? (Ich war nicht Schuld, habe den Schaden (da es ein Leasingfahrzeug war) allerdings meiner Versicherung gemeldet!)

Was soll ich nun machen? Ich kann doch nichts dafür, wenn irgendeine Versicherung einen Blödsinn macht ...
Hatte eigentlich mit dem bevorstehenden Weihnachtsgeld ganz was anderes vor - muß ich das einfach so bezahlen?
:o

T3XT4

Beißer
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Hast du die letzten 2,5 Jahre Versicherung bezahlt oder nicht?

Creditcard

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naja hast die raten für die versicherung gezahlt? muss dir doch aufgefallen sein dass dein konto immer so voll war ;)

ansonsten is das ein fehler der versicherung, sicher nicht deiner!

MajorTom

The question is....
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normalerweise inkludiert doch der Leasingvertrag die Versicherung - oder?

zumindest sollte die Leasinggesellschaft schreien, wenn keine Versicherung existiert (meistens wollen die ja auch eine Kasko)

wenn das alles schiefging, kannst auf jeden Fall mit der Versicherung in Verhandlungen über Nachlässe und Ratenzahlung eintreten - imho
Bearbeitet von MajorTom am 10.10.2006, 00:29

semteX

Risen from the banned
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nujo 2 möglichkeitn:

du hast gezahlt: ned zahlen, mal anfragen obs völlig irre sind.

du hast ned gezahlt: weihnachten um 1 jahr verschieben und nachzahlen.

ich hab aber keine ahnung wie da die verjährungsfristen sind.

Dimitri

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@Creditcard
Es hat sich hierbei um ein Leasingfahrzeug (auf 5 Jahre) der Porsche-Bank gehandelt, die Versicherung gehört zum selben Konzern und nennt sich VVD. Ich habe monatlich rund 390 Euro für Leasing, Versicherung (+ Kasko) und Steuer bezahlt. Als ich umgezogen bin habe ich nur einmal ein Schreiben der Porsche-Bank erhalten, indem mir gesagt wurde, dass mein Konto einen Überschuß von 74 Euro aufweist und sie wollten wissen, was sie mit dem Geld machen sollen (zb Rücküberweisung auf mein Konto). Ich habe mich zwar gewundert, aber eher darüber gefreut einmal Geld zurückzubekommen … ist ja nicht oft der Fall!

Anschließend lief der Vertrag normal weiter und ich bezahlte weiterhin monatlich mittels Erlagschein die anfallenden Kosten. Diese 74 Euro waren (was ich damals aber noch nicht wusste) genau der Betrag der eigentlich an den VVD weitergeleitet wurde, doch dieser hat ja den Vertrag aufgelöst und wollte kein Geld mehr von der Porsche-Bank! Dies wurde mir aber niemals mitgeteilt, auch vom VVD habe ich nie ein Schreiben erhalten.

Ich zahlte also 2,5 Jahre lang weiterhin meine Raten, bis ich den Vertrag aufgelöst habe und das Fahrzeug seinen Besitzer wechselte. Die Änderung im Hintergrund ist mir nicht aufgefallen, da die Porsche-Bank
den Betrag von 390 Euro bis zum Schluß beibehalten hat und ich ab diesem Zeitpunkt scheinbar einfach eine höhere Leasingrate / Monat zurückzahlte. Ich war doch sogar lt. Monatlicher Rechnung immer Kaskoversichert!

@T3XT4
Somit NEIN, habe ich nicht ... wußte ich aber nicht, da ich ja monatlich weiterhin den selben Betrag bezahlt habe und die Porsche-Bank stillschweigend die Überbezahlung als erhöhte Leasingrückzahlung verbucht hat. Auch vom VVD habe ich nie etwas von einer Kündung oder so erhalten ...

2. Da der VVD meinen Vertrag ja mit der fälschlichen Abmeldung aufgelöst hat, wofür wollen sie dann jetzt Geld? Für nichterbrachte Leistungen? :confused:

@MajorTom
Ja, ich habe das Leasing und die Versicherung über die Porsche-Bank abgeschlossen! Nur das macht intern halt der VVD, und diese "Abteilung" wollte halt seit Mitte 2004 kein Geld mehr, da ich mein Auto angeblich abgemeldet habe ... der Bank war's egal, die haben weiterhin den selben Betrag kassiert, aber einfach die zusätzlichen 74 Euro als Leasingratenzahlung verbucht!

Deshalb hat's bei mir am Konto keinen Unterschied gemacht!

@verjährungsfristen
Was soll da verjähren? Es hat in dieser Zeit kein Vertrag zwischen uns existiert! Der war ja angeblich gekündigt!

Ich habe mich also maximal UNWISSENTLICH strafbar gemacht, weil ich 2,5 Jahre mit einem Kennzeichen aber ohne Versicherung rumgefahren bin! (was eigentlich gar nicht möglich sein sollte)
Bearbeitet von Dimitri am 10.10.2006, 00:32

MajorTom

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nach meinem Rechtsverständnis schuldest Du denen dann das Geld (allerdings sicher nicht auf einmal - war ja schließlich deren Fisch).

Die sind sicher heilfroh, wenn sie das ohne Rechtsstreit beilegen können. (auch wenn sie ihn vermutlich gewinen würden) - ich frag' morgen mal einen Freund aus der Branche - sowas ist sicher nicht das erste Mal passiert.

Vielleicht besteht auch eine Chance, dass Du "nur" Haftpflicht (ist ja eine Pflichtversicherung - um die kommst nicht herum, imho) uns motorbezogene nachzahlst, denn im Schadensfall würd' ich nicht darauf wetten, dass die nichtbezahlte Kasko in Kraft gewesen wäre.

Aus dem Bauch würd' ich genau das fordern/vorschlagen - und bei Ablehnung juristischen Beistand (ÖAMTC - oder so) suchen - klingt imho logisch - aber nicht alles was logisch klingt ist auch rechtens... :rolleyes:

edit:

Zitat von Dimitri
Ich habe mich also maximal UNWISSENTLICH strafbar gemacht, weil ich 2,5 Jahre mit einem Kennzeichen aber ohne Versicherung rumgefahren bin! (was eigentlich gar nicht möglich sein sollte)

- das geht definitiv nicht - jeder kann darauf vertrauen, dass Du, wenn Du mit Taferln unterwegs bist, auch versichert bist - d.h. diese Leistung ist zu erbringen (von beiden Seiten) (und ohne Mahnungen, und den Versuch das KZ einzuziehen, könnten sie nicht mal regressieren)

- und die Steuer bist dem Staat, und nicht der Versicherung schuldig (die sollte bloß die Abrechnung machen)

- aber das mit der Kasko?!
Bearbeitet von MajorTom am 10.10.2006, 00:40

Hubman

Seine Dudeheit
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Zitat von Dimitri
Ich habe mich also maximal UNWISSENTLICH strafbar gemacht, weil ich 2,5 Jahre mit einem Kennzeichen aber ohne Versicherung rumgefahren bin! (was eigentlich gar nicht möglich sein sollte)
und nicht einmal dass hast du, da du keinen direkten einblick hattest und selbst NIE wissentlich (heutzutage = schriftlich) die versicherung abgemeldet hast

das einzige was mich verwundert ist, dass nach dem gemeldeten schadensfall keiner was sagte; ich würde mich zb mal kurz beim konsumentenschutz / rechtsberatung der ak erkundigen; haben nicht immer viel zu tun, meist kompetent und haben mir schon öfters weiter geholfen; zudem kann die sache meiner meinung nach recht komplex werden

Dimitri

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Stimmt, die bauen Mist und ich soll jetzt plötzlich dafür gerade stehen!
Kasko habe ich außerdem monatlich bezahlt, das ist ja das eigenartige daran ...

Und das mit der KFZ-Steuer sehe ich ein! Ich habe ein Kennzeichen gehabt und bin mit dem Auto rumgefahren, also schulde ich dem Staat seinen Anteil für Straßengebühr, Abgase oder was auch immer. Sind 33 Euro / Monat, macht insgesamt knapp 1000 Euro. Ist zwar Mist, aber das würde ich bezahlen, habe ich ja genutzt!

Aber wofür soll ich die Versicherung bezahlen? Hätte ich einen Unfall verschuldet, hätten sie sich vermutlich abgeputz, oder?

Aber nehmen wir ein blödes Beispiel her:
Ich bestelle für 5 Jahre lang beim Bäcker eine Semmel mit Wurst und Käse mit Lieferung nach Hause. Nach 3 Jahren ziehe ich um und teile dem Bäcker meine neue Adresse mit. Dieser vergißt in Zukunft darauf den Käse zu berechnen, schickt mir monatlich eine Rechnung über Semmel und Wurst, die ich auch bezahle ... und nach Ablauf der 5 Jahre kommt der drauf das er 2 Jahre lang den Käse vergessen hat! Müßte ich den dann nachträglich bezahlen?
Ist doch selber Schuld, oder?
Bearbeitet von Dimitri am 10.10.2006, 00:47

MajorTom

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Zitat von Dimitri
Aber wofür soll ich die Versicherung bezahlen? Hätte ich einen Unfall verschuldet, hätten sie sich vermutlich abgeputz, oder?

von der Haftpflicht hätten sie keine Chance sich abzuputzen (deswegen auch ...pflicht)

die Kasko hast weiter bezahlt - das ist gspassig - fang' vielleicht wirklich mit dem Rechtscheck an - ÖAMTC, AK oder was auch immer...

Dimitri

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Werde mich morgen mal ganz banal an den Ombudsmann der Kleinen Zeitung wenden! Wenn das nichts hilft weiter zum ÖAMTC (bin eh Mitglied) und zur Not frag ich morgen auch gleich in meiner Firma nach (Magna), die werden sicher eine Rechtsabteilung haben! Vielleicht kann mir dort geholfen werden ...

semteX

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was ich ned schnall:

Wie zum teufel kann sich die porsche bank einfach die +73€ als "höhere leasing rate für nix" einbehalten? das versteh i ned...

Dimitri

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Ganz einfach, ich lease ein Fahrzeug NP 30.000 Euro über 5 Jahre mit einem kalkulierten Restwert von zb. 10.000 Euro. Also habe ich in den 5 Jahren einen Kredit über 20.000 Euro abzubezahlen (excl. Zinsen) ...
Die Raten sind im Prinzip variabel, ich muß pro Monat mind. 400 Euro an Nutzung abbezahlen, KANN aber auch 500 zahlen! Und somit habe ich zb. nach 5 Jahren als Restwert nur noch 8500 Euro offen! Weil ich ja mehr zurückgezahlt habe - Alles klar?

Jetzt im Nachhinein wird mir vieles bewußt ...
Das mit dem 74 Euro Überschuß den die Porsche Bank mal "reklamiert" hat!
Und warum ich plötzlich um ca. 1500 Euro weniger als erwartet an Restwert zu bezahlen hatte als ich das Auto nach 5,5 Jahren aus dem Leasingvertrag ausgekauft habe!

Aber wer denkt denn an sowas?
Also ich habe noch NIE von jemandem gehört der es geschafft hat mit Kennzeichen OHNE Versicherung über 2,5 Jahre lang rumzufahren!

Ist ja wie ein 6er im Lotto!
Nur im negativen Sinn - Aber für sowas bin ich eh prädestiniert!
Sowas passiert nämlich immer nur mir ... :(

Tosca

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Das ist echt Pech, du hast mein volles Mitleid :( Ich würd mich auch an die Arbeiterkammer wenden, die haben sehr viele Möglichkeiten, dir zu helfen!

Dimitri

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Fällt mir grad ein, im Typenschein (den ich mir bedingt durch das Leasing extra von der Porsche-Bank schicken lassen und anschließend retournieren mußte) ist natürlich auch korrekt die AB- und ANmeldung meines Fahrzeugs mit den richtigen Kennzeichen eingetragen! Der Fehler liegt also ganz sicher nicht an der Versicherungsstelle, sondern direkt beim VVD! Und somit ist die ANmeldung sogar bis zum Ende des Vertrags bei der Porsche-Bank aufgelegen ... Denn ich habe den Typenschein erst mit der Post ausgehändigt bekommen, nachdem ich den Restwert zur Gänze abbezahlt habe!

Am liebsten würde ich gar nichts zahlen und stattdessen eine Ersatzfreiheitsstrafe in Kauf nehmen! Nur um den Deppen keinen Cent bezahlen zu müssen ... und danach zur Zeitung! Was glaubst was das für eine tolle Werbung für die Porsche-Bank wäre wenns dann im Ombudsmann über sich lesen können, daß sie einen 3-fachen Familienvater mit Frau in Karenz (Alleinverdiener) in den Knast schicken weil sie zu blöd waren die Kfz-Versicherung korrekt abzurechnen! :p

So, jetzt geh ich schlafen - Sofern ich schlafen kann, bin viel zu verärgert! :o
Bearbeitet von Dimitri am 10.10.2006, 01:23
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