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Selbstständigkeit: Wer ist sein eigener Chef?

stacysmith 12.02.2014 - 13:47 4800 48
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stacysmith

Bloody Newbie
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Hallo liebe Community ;)

Mal eine ganz andere Frage!

Ich grüble und grüble ob die Selbstständigkeit was für mich wäre, denn ich habe meist Probleme mit Vorgesetzten, bin sehr unabhängig und denke mir bei 90% der Dinge, dass ich das anders machen würde als wie es von mir verlangt wird... ;)

Deshalb will ich wissen: wer von euch ist denn hier alles selbstständig und in welchem Bereich? Ist es stressiger, besser, schlechter, bereut ihr´s? Würdet ihr es wieder tun??

22zaphod22

chocolate jesus
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das hängt doch so sehr von der branche, der persönlichkeit und vieler anderer umstände ab, dass es so pauschal nicht beantwortbar ist

XXXprod

I'm gonna be made!
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Zitat
denke mir bei 90% der Dinge, dass ich das anders machen würde als wie es von mir verlangt wird...

Das Problem ändert sich in der Selbstständigkeit nicht außer du wirst freier Künstler. Den Anforderungen der Kunden muss man immer genügen oder man hat keine und da gibts sicherlich auch oft Situationen in denen man nachgeben muss.

//Edit: Bin nicht selbstständig und würd meinen IT-Hausmeisterposten niemals für die Selbstständigkeit aufgeben. :P

Pedro

Legend
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Zitat
das hängt doch so sehr von der branche, der persönlichkeit und vieler anderer umstände ab, dass es so pauschal nicht beantwortbar ist
Stimmt! Weil die Gewerbeberechtigung für z.B. Handel & Dienstleistungen in der elektronischen Datenverarbeitung kannst dir schnell mal ziehen. Obst als Einzelunternehmer allerdings ne reelle Chance hast müsstest dann erheben.

Und -um in der Annahme in dem Bereich, weil wahrscheinlich am passendsden für oc.at zu bleiben- ob bzw. wie lange man sich gegen all die etablierten Firmen dieser Welt halten kann ist eine gänzlich andere Frage.

Und ja, selbst als Unternehmer wirst Dich nach den Kunden(wünschen) und Abläufen -seien sie noch so merkwürdig- richten, weilst sonst den Kunden verlierst.

Ich hab erst mit Anfang des Monats meine seit 2007 bestehenden Gewerbeberechtigungen gänzlich stillgelegt, ganz einfach weils für mich keinen Sinn macht. Ein mat als Unternehmer mit Lentils ist wiederum als Positivbeispiel zu sehen.
Bearbeitet von Pedro am 12.02.2014, 14:11

Master99

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kommt wirklich sehr auf den Betrieb an... wenn ich die Erzählungen einiger Freunde/Bekannte so höre wird mir auch ganz graus, unter solchen Bedingungen könnte ich nie arbeiten.

Bin derzeit noch in einem Angestelltenverhältnis (mit sehr viel Selbstbestimmung, kaum Weisung und extrem flexiblen Arbeitszeiten) werd aber vermutlich ab Sommer dann selbstständig sein... je nachdem wie die beiden Projekte die ich jetzt in den letzten Jahren nebenbei aufgebaut hab sich entwickeln.

prinzipiell find ich es arg wie sehr in unsere Gesellschaft das Arbeiter/Angestelltentum als 'normal' verankert ist und wie wenig Bewusstsein es für Selbstständigkeit gibt.

Durch diese Schieflage erklären sich zum Teil dann imho auch die vielen gesellschaftliche Probleme unser heutigen Zeit, sei es Arbeitslosigkeit, BurnOut und co. Die großen Konzerne haben einfach viel zu viel Macht.

Immerhin hat es vor gut 100 Jahren noch bedeutend anders ausgesehen und der Großteil der Leute war entweder sein eigener Chef oder in einem Betrieb mit maximal einem Duzend Leuten. (denkt nur an die ganzen Handwerkerbetriebe, Bauern usw)

Wenn man heute eine eigene Firma gründet sollte man sich aber natürlich genau überlegen welche _Lücke_ man füllen kann... dann läuft man auch nicht Gefahr sich gegen die Masse oder etablierte Großbetriebe durchsetzen zu müssen.
Bearbeitet von Master99 am 12.02.2014, 14:13

XXL

insomnia
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bin selber angestellter, mein schwager hat aber z.b. seine eigene firma und dem gehts auch gut damit ...

die frage ist halt wirklich was du machen willst, ein einzelunternehmen wo du der einzige angestellte bist stelle ich mir schwer vor, vor allem weil du einen 100% ausfall hast wenn du mal krank sein solltest ...

eine firma aus dem nichts aufbauen ist auch ziemlich kostenintensiv und du musst halt wirklich wissen was du machst, mein schwager war z.b. vorher auch leitender angestellter bei einer anderen firma und hatte auch dementsprechend die erfahrung wie man das ganze aufzieht ...

Captain Kirk

Fanboy von sich selbst
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schließe mich meinen vorschreibern an.
hängt von der branche ab. und ob du dinge gut erledigst, ein begnadeter techniker, musiker, maurer oder kurier bist ist eine sache. hauptsächlich musst im falle einer selbstständigkeit ein guter geschäftsmann sein. und da ghört halt einiges dazu. die dingen die man erlernen kann bis zu fähigkeiten die man eben hat oder nicht.

aber: mut kann man nicht kaufen (sonst hätt ich den schritt vielleicht auch gewagt :D)

BetaMe

Bloody Newbie
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Hey stacysmith! Dann frag ich mal: in welchem Bereich würdest du dich denn gern selbständig machen? Wie bereits vorher in jedem Beitrag erwähnt, hängt das nämlich wirklich von der Branche ab. Und nicht vergessen: selbständig sein, heißt auch wirklich "selbst" "ständig"!
Ein Bekannter von mir hat sich vor etwa vier Jahren in der Kfz-Branche selbständig gemacht, aber im Zuge von Franchise. Er hat damals auch länger überlegt, ob er sich das wirklich antun soll, aber bei ihm hat dann alles reibungslos funktioniert. Er hatte von Anfang an Berater an seiner Seite, die ihm da sehr weitergeholfen haben und alles Schritt für Schritt mit ihm durchgemacht haben. Wäre das vielleicht etwas für dich?

22zaphod22

chocolate jesus
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vorsicht mit den "beratern" und "kreativen steuerberatern" ... du musst dir sicher sein, dass du es auch ohne "tricksen" hinbekommst

wenns mal "unoptimiert" läuft kann man dann schauen was noch möglich ist ...

ich hab so eine "zwischenlösung" ... ich bin angestellt bei einer ausländischen firma, hab mein büro zu hause und bin auch der einzige mitarbeiter hier in AT

das wäre sicher auch als selbstständiger gegangen und hätte wahrscheinlich bisserl mehr geld gebracht aber das war es mir dann nicht recht die zusätzlichen scherereien zu haben ... da war gerade noch haussanierung im laufen und kind unterwegs ... null risiko entscheidung

mat

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Legends never die
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Selbstständigkeit ist auch nur eine gewisse Form der Bezahlung. Klar hat man mehr Freiheiten (speziell Tätigkeitsort und ausführende Person) und je nach Vertrag/Vereinbarung ist auch die Kündigung des Geschäftsverhältnisses einfacher und damit für die Allgemeinheit scheinbar riskanter. Wie riskant, oder besser wie viel riskanter selbstständig sein wirklich ist, als die klassische Anstellung, ist immer eine Frage wovon man abhängig ist. Habe ich als Firma nur einen Kunden, der den Großteil meines Gewinns einbringt, dann ist das Risiko natürlich hoch. Mit mehreren, gut verteilten, am besten unabhängigen Standbeinen sieht es ganz anders aus. Als Angestellter ist man meist nur von einem Arbeitgeber abhängig ...

Insofern würde ich nur dann die Selbstständigkeit wählen, wenn die Möglichkeit hast, für mehrere Firmen gleichzeitig zu arbeiten, sodass du deine Freiheiten auch wirklich nutzen kannst, um vielleicht langfristig deutlich mehr Geld zu verdienen - unter Umständen sogar weit mehr als du zuerst dachtest, in deinem eigenen Büro und mit deinen Mitarbeitern.

~PI-IOENIX~

Pappenschlosser
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Ich werd das ganze mit einer Anstellung kombinieren, weils unternehmerisch etliches von den Schultern nimmt auch versicherungstechnsich.

Longbow

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Wenn du bereit bist die nächsten 3-5 Jahre voll reinzubeißen und evtl. danach auch noch, go for selbstständig.

Wenn du auch nur den Hauch von Bedenken hast ob du das durchziehen kannst, -> Angstellt.

Erst dann würd ich mir Gedanken machen ob ich für meine Wahlbranche die nötigen Talente und Fähigkeiten mitbringe. Als Warnsignal würde ich aber schon sehen, dass du mit Vorgesetzten Probleme hast. 1x unfreundlich zum Kunden und der is dahin, gerade in einer so kleinen Wirtschaft wie in .at kann es dir oft passieren, dass sich deine Kunden regional kennen und dann hast eine entsprechende "Nachrede" und bekommst keine Aufträge mehr.

hynk

Super Moderator
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thread marked :)

bin seit anfang des jahres als trainer (präsentationstechnik für den anfang) "geringfügig" selbstständig und hab schon ein paar größere kunden in aussicht. ab mitte des jahres werd ich das gründerservice vom ams nutzen um die kritische phase (sommer = 3 monate keine seminare im normalfall) überbrücken zu können. kann sich aber auch noch ändern. wenn alles so rennt wie es derzeit aussieht, dann werd ich anfang 2015 mit hilfe des gründerservice neu gründen (nicht geringfügig).

zur erklärung, warum derweil noch geringfügig: im gründerservice ist es nicht erlaubt als firma aufzutreten, außer wenn man bereits ein halbes jahr zuvor eine hat. komisch sinnlose regelung, zumindest für mein berufsfeld.

böhmi

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Ich bin nebenbei selbständig (Ingenieurbüro für Maschinenbau) und hauptberuflich auch "Chef" (Betriebsleiter/Prokurist in einem Metallbaubetrieb mit 27 Mitarbeitern).
Meinen Hauptjob hätte ich ohne die Referenz meiner Selbstständigkeit nicht bekommen.

Man muss sich bewusst sein, dass es das Ende der 38,5h-Woche wird. Auch wenn man es gerne macht und es wirklich mehr Spass macht, arbeitet man einfach unglaublich viel. Bei mir sind es 50-70h die Woche und das belastet natürlich auch stark.

Krankenstand kann/will man sich nicht leisten und sitzt auch krank am Schreibtisch (bis man wie in meinem Fall auch mal von den Mitarbeitern heim geschickt wird :D).

Antrieb ist dabei (für mich jedenfalls) nicht das Geld, sondern dass man einfach sehr viel erreichen kann und von nichts und niemandem gebremst wird.

Ich will nicht mehr an einem Abteilungsschreibtisch eine Nummer sein (been there, done that @ Siemens) und kann es in meiner Branche nur empfehlen, den Sprung zu wagen.

MFG, hth

DAO

Si vis pacem, para bellum
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hab selbst 2 angestellte und fahr dennoch dual.

meine arbeitseinteilung und arbeitsweise als angestellter ist sowieo fast 1:1 die gleiche wie als selbstständiger.

durch den angestellten job bau ich gerade mein netzwerk in einem hightech konzern aus.

bei diesem konzern baue ich meinen ruf weiter aus, da dieser konzern gerne mit externen bekannten gesichtern zusammen arbeitet. ;)

eine arbeitswoche kann halt auch mal 100h(+) dauern (ohne garantie das die nächste woche weniger stunden erfordert).

also ich für mich finde es wesentlich besser als selbständiger zu arbeiten als als angestellter.

krank sein spielts halt selten...
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