Oculus
void
|
ohne kapitalismus funktioniert die marktwirtschaft nicht es profitieren IMMER wenige durch den verlust vieler und zb die börse forciert das ganze noch mehr oder gestern im fernsehn: irgenda alte schlampe von unternehmerin kauft sich yacht für 150mio. euro. aber sie ist ja so toll und supa weil sie 1mio. an die hochwasseropfer gespendet hat anstatt auf der yacht zu koksen könnte sie mit dem kapital mehr leben retten, als sie zählen kann
im prinzip hasse ich meinen wohlstand gegenüber den entwicklungsländern oder anderen in armut lebenden menschen
aber trotzdem konsumiere ich weiterhin wennst dich gegen den strom stellst, bist verloren das könnts jetzt ignoranz, soziale feigheit und was weiss ich nennen aber ich will auch mein schönes leben und noch bin ich nicht in der position, wirklich etwas zu verändern# im prinzip ist mir egal, was auf uns zukommt. mags a wirtschaftskrise, a krieg, a meteoritenschauer, atombombe oder ******* himmelhochheiligparadies sein mein intellekt ist mein kapital und meine eigene welt solang ich noch denken kann, macht es sinn
sorry für des off-topic, aber es hat so aus mir herausgeschrieben
|
The Red Guy
Untitled
|
Muhahaha, zwei Tage den Thread nicht angeschaut und ich hab die (grau-schwarze) Emminenz verpasst. Damn it ! Sonst will ich einfach nicht auf diese Propaganda, Halbwahrheiten und so weiter eingehen, die du von dir gibst. Danke an ece, die konstruktiven (elendslangen) posts gefallen mir gut. Ich wollte hiermit zu etwas mehr inhalt anregen, und nicht dieses Phrasengedresche. Da hört man wirklich das "Nachgeplappere von Pappi" durch. Nur ein paar Sätze zu Schüssel: Der Herr Schüssel weiss genau, wenn er nach der nächsten Wahl nicht mit der Regierungsbildung beauftragt wird und schwarz/blau wiederholt, dann ist er weg vom Fenster. Nun, IMHO würde ein anständiger Politiker sowieso schon nach dem Fiasko mit den blauen zurücktreten, aber wie wir bereits von Schüssel von der letzten wahl kennen ("Wenn wir nicht zweitstärkste Kraft bleiben, gehen wir in Opposition), kämpft er jetzt nochmal um seinen Machterhalt. Zur Leistung der Regierung: Was ist geblieben ausser Kindergeld und ein paar Reförmchen in der Verwaltung ? Noch eine Frage, wo steht, dass die Grünen die Mineralölsteuer erhöhen wollen ??? Das sind bitte nicht die DEUTSCHEN grünen gewesen... Btw. K(r)ampfflieger: Ihr wisst schon, dass unser Primärradar "Goldhaube" im Moment nicht funktioniert ? Dh. keine Sau braucht Abfangjäger, weil das Heer sowieso viel zu spät mitbekommt, wenn ein UFO österreichischen Luftraum durchquert. Das bringt mich immer wieder auf einen Wunsch von mir zurück: Die Bundesheerler sollten mal auf die Basisausrüstung wie Jacken, Schuhe, Helme, etc. schauen und dann auf Kampfflieger, die man IMHO durch Radar und SAMs ersetzen könnte.
|
nicolas conte
Here to stay
|
ein toller artikel aus dem standard
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan... - von Robert Menasse
"Alles, was man Schüssel heute als Kanzler gutschreiben kann, war bereits am Tag seines Regierungsantritts eingelöst."
"Ein Toter führt uns an!" Diese alte emphatische Hymne seiner Partei bekam eine neue Bedeutung, als Wolfgang Schüssel österreichischer Bundeskanzler wurde. Tatsächlich war Schüssel schon im Moment seiner Angelobung ein dead man walking, der mit Grabesruhe, die seine Nutznießer als Gelassenheit zu vermarkten versuchten, die Schändungen ertrug, die sein Koalitionspartner am politischen Friedhof Österreich begingen. Für jeden, der auf die Realität und nicht auf den Weihrauch ihrer Ministranten blickte, war von Anfang an klar, dass Kanzler Schüssel vom ersten Tag an aus zwei irreversiblen Gründen politisch tot war. Erstens, weil alles, was vom schwarz-blauen Experiment positiv zu erwarten war, schon eingelöst war, noch bevor die eigentliche Gesetzgebung dieser Regierung einsetzte.
Die nachgerade revolutionäre Leistung Schüssels, die eine tiefe Sehnsucht des aufgeklärten Österreich befriedigte, war: Er zeigte, dass in diesem Land ein Regierungswechsel doch möglich ist, obwohl alle politischen Erfahrungen der Österreicher dagegen sprachen, ja mehr noch, er produzierte schon damit eine öffentliche Stimmung, in der in weiten Teilen die demokratische Selbstverständlichkeit, eine Regierung abwählen zu können, zu einem politischen Desiderat und zu einer konkreten Perspektive wurde und nicht mehr bloß eine aussichtslose Utopie blieb.
Schüssel schenkte Österreich die unbezahlbare Erfahrung, dass man gegen den Willen der Kronen Zeitung Kanzler werden kann, eine Erfahrung, hinter die es in Zukunft keinen Schritt mehr zurück geben darf.
Bizarre Situation
Schüssels Leistung war es weiters, dass er der Erste war, der zu regieren begann, nachdem er den Regierungsanspruch der Nebenregierung, nämlich der Sozialpartnerschaft, eindeutig zurückgewiesen hatte. Die weitgehende Entmachtung einer demokratisch nicht legitimierten Nebenregierung, ihr Zurückdrängen auf die vernünftige Position, die sie dem Gesetze nach einzig innehaben soll und darf, nämlich Interessenvertretung zu sein, ist ein demokratiepolitisches Fanal in einem Land, das sich über Jahrzehnte darein gefügt hatte, zuzusehen, wie seine gewählte Regierung bloß aus Marionetten einer Nebenregierung bestand.
Es gab eine weitere unbestreitbare Leistung Schüssels, die gewiss nicht in seiner Absicht lag, aber doch die Hoffnung von vielen war, die diesen Regierungswechsel zunächst begrüßten, ohne mit ihm zu sympathisieren: Die Sozialdemokratie kam durch Schüssels Coup wieder in Bewegung, die politische Auseinandersetzung in Österreich erhielt dadurch, zumindest als Tendenz und Chance, eine neue Qualität.
Hier zeigt sich, dass alles, was man Wolfgang Schüssel als Kanzler gutschreiben kann und muss, bereits am Tag seines Regierungsantritts eingelöst war. Kein Gesetz, das diese Regierung in Folge ausarbeitete und verabschiedete, konnte an diese Leistungen, die objektiv und verallgemeinerbar ein Segen für die Republik waren, auch nur annähernd heranreichen. Wäre Schüssel politisch so luzid, wie ihm nachgesagt wird, und dabei weniger von persönlichem Ehrgeiz getrieben, hätte er bereits am Tag nach seiner Angelobung wieder zurücktreten müssen - Er hatte seine Schuldigkeit getan.
Der zweite Grund, warum Schüssel bereits am Tag seines größten politischen Triumphs, nämlich am Tag seines Regierungsantritts, politisch tot war, liegt in der objektiven Tatsache begründet, dass er im allerbesten Fall lediglich eine einzige Legislaturperiode als Kanzler vor sich hatte. Das ist in entwickelten Demokratien, wo nach einer Legislaturperiode der Kanzler und seine Regierung im geglückten Fall eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg durch den Wähler erhalten, eine völlig bizarre Situation: Zu wissen, dass selbst bei mehrheitlicher Zustimmung zu dieser Regierung der Kanzler nicht Kanzler bleiben wird.
Denn dies war von allem Anfang klar: Wie immer diese Regierung arbeitet, nach den nächsten Wahlen wird es nur Konstellationen geben, die einen Kanzler Schüssel nicht mehr möglich machen. Die Sozialdemokratie wird auf jeden Fall stärkste Partei sein. Ergibt sich mit den Grünen eine Mehrheit, ist Schüssel Exkanzler.
Aber selbst ohne rot-grüne Mehrheit hatte Schüssel von Anfang an keine Chance auf eine Fortsetzung seiner Kanzlerschaft: Denn sollte die FPÖ wieder zweitstärkste Kraft werden, würde sie natürlich den Kanzleranspruch stellen, nachdem sie das erste Mal dem Dritten den Vortritt gelassen hatte. Also wäre Schüssel Exkanzler.
Sollte aber die ÖVP die Freiheitlichen überholen, dann würde, dann müsste die FPÖ erst recht in einem Akt ausgleichender politischer Ungerechtigkeit auf dem Kanzleramt insistieren. Denn es hat nie einen Zweifel daran gegeben, dass Jörg Haider auf keinen Fall zuschauen werde, wie seine Partei zum bloßen Mehrheitsbeschaffer von Schüssel degradiert und dabei in der Wählerzustimmung aufgerieben wird, just so wie all die Jahre zuvor die ÖVP als Juniorpartner sozialdemokratischer Kanzler.
Es war also klar, dass die Freiheitlichen, sollten sie wieder Zweiter werden, mit gutem Grund, und sollten sie Dritter werden, mit fast noch besserem Grund nur dann die Koalition mit der ÖVP fortsetzen, wenn nun sie (Haider?) den Kanzler stellen können.
So oder so: Schüssel war der programmierte Exkanzler. Das Raunen und Rauschen, das wir heute den künstlich aufgeregten innenpolitischen Nachrichten entnehmen, ist und bleibt nichts anderes als das Rascheln des Laubs auf den Kieswegen eines Friedhofs. Und so bekommt auch der zweite Hit dieser Kanzlerpartei, mit dem sie das schwarz-blaue Grusical zu einer Erfolgsaufführung machen wollte, eine andere, seine eigentliche Bedeutung: Schüssel, der bis heute sein Selbstbild als Modernisierer von der Tatsache ableitet, dass er 1968 in Jazzmessen ministriert hatte, ließ seinen Adlatus Andreas Khol regelmäßig den Song von Canned Heat aus dem Jahr 68 schmettern: "Speed kills!" - "Yaaaa, speed kills, speed will kill you too, yaa!" Im Gegensatz zu Franz Vranitzky, der in einer vergleichbaren Situation wie der, in der sich Wolfgang Schüssel heute befindet, keine fünfzehn Minuten brauchte, um die Koalition mit den Freiheitlichen zu beenden, lavierte Schüssel unausgesetzt weiter, feilschte um Stunden und Tage seines politischen Überlebens als Kanzler, ein Zombie-Tanz ohne Bedeutung. Denn wer immer in diesem inneren Ringen siegt, er oder er, Schüssel oder Schüssel, sein persönlicher Ehrgeiz, seinen Lebenstraum als Kanzler bis zur letzten Minute auszukosten, oder seine politische Vernunft, seiner Partei die bestmöglichen Startbedingungen in den unvermeidlichen Wahlen zu geben - er hat eine große Zukunft hinter sich, eine Zukunft, die er diesem Land eröffnen konnte. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan - No more Schüssel. (DER STANDARD, Printausgabe, 10.9.2002)
|