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microsoft und das massenphänomen raubkopien

Indigo 07.07.2004 - 11:04 620 8
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Indigo

raub_UrhG_vergewaltiger
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Quelle: heise Newsticker : http://www.heise.de/newsticker/meldung/48907

[QUOTE]
Microsoft und das "Massenphänomen Raubkopien"

Denn sie wissen, was sie tun: Laut einer von Microsoft in Auftrag gegebenen Studie zur "Digitalen Mentalität" wissen 90 Prozent der Befragten, dass Raubkopieren von Software einen Straftatsbestand darstellt. Dies erklärte Hergen Wöbken, Mitbetreuer der Umfrage am Institut für Strategieentwicklung der privaten Universität Witten/Herdecke, bei der Vorstellung der Ergebnisse. Das hält zwei Drittel der einbezogenen PC-Nutzer allerdings nicht davon ab, im privaten Bereich selbst Raubkopien zu nutzen. 78 Prozent der Teilnehmer lehnen demgemäß eine Bestrafung von Software-Privatkopierern ab, während gleichzeitig 85 Prozent die Nutzung nicht-lizenzierter Programme in Unternehmen als strafbare Handlung identifizierten und ablehnten.

Klar widerlegt fanden die Forscher ihre zunächst aufgestellte These, dass viele User ein fundamentales Anrecht auf Information für sich beanspruchen und daher auch Software als ein "freies Gut" betrachten würden. Diese Haltung werde zwar etwa von der Open-Source-Szene vertreten und spiegele sich in den Medien häufig wider, erklärte Wöbken. Sie habe sich in den Ergebnissen aber "überhaupt nicht wieder gefunden". Nur ein bis zwei Prozent der Befragten hätten sich in diese Richtung geäußert.

Die Studie sei in zwei Stufen erfolgt, erläuterte der Nachwuchswissenschaftler die Methodik. "Wir haben zunächst mit Experten aus Verbänden, aus dem Bundestag, aus der freien Wirtschaft und Wissenschaftlern gesprochen und daraus Thesen abgeleitet". Die seien dann in einer Online-Umfrage überprüft worden. Beteiligt hätten sich daran rund 500 Nutzer, die über Verteiler der Universität und bei Firmen auf den Fragebogen aufmerksam gemacht worden seien. Ausgewertet wurden davon letztlich aber nur 126. Davon waren 68 Prozent männlich. Die gesamte Gruppe war überdurchschnittlich gut gebildet. Die Macher drückten sich daher davor, von einer "repräsentativen" Studie zu sprechen.

Im Vordergrund stand aber nicht die Statistik, sondern die Frage, ob sich das Raubkopieren zu einer Art sozialer Bewegung in der digitalen Gesellschaft entwickelt habe, betonte der Betreuer der Studie, der Soziologieprofessor Dirk Baecker. Lässt sich die "spezifische Lust, der Kick der PC-Freaks, sich noch ein Produkt auf Festplatte zu holen, als Phänomen der Computergesellschaft" beschreiben, wollte der Wissenschaftler wissen. Die Antworten rund um das Massenphänomen fallen allerdings dünn aus auf den 36 halb bedruckten Seiten der schriftlichen Formulierung der Untersuchungsergebnisse.

Im Kern unterscheiden die Forscher zwischen vier Gruppen von gelegentlichen und häufigen Raubkopierern: Zehn Prozent der Befragten gehören demnach in das Lager der "PC-Freaks". Die sind durchschnittlich 25 Jahre alt, haben eine ausgeprägte Computerkenntnis und fertigen "sehr viele Raubkopien" an. Den CD-Brenner werfen auch gern die 33 Prozent der "Hobby-User" an an, die etwas älter sind und sich als regelrechte Jäger und Sammler nach Inhalten und Software im Netz betätigten. Die größte Gruppe der Teilnehmer (50 Prozent) wollte dagegen nicht viel mit illegalen Kopien zu tun haben und wurde daher als "Pragmatiker" betitelt. Für sie ist der PC ein eher langweiliges Arbeitsgerät. Der Altersdurchschnitt lag hier bei 34 Jahren. Noch ältere Semester bestimmen die mit sieben Prozent kleinste Gruppe der "PC-Profis", die ihren Rechner bestens beherrschen, aber schon auf Grund einer eventuellen "sozialen Fallhöhe" etwa im Beruf kaum mal zur Raubkopie greifen.

Das Hauptproblem im Umgang mit den unterschiedlichen Typen an Softwarepiraten liegt laut Baecker auf der Verständnisebene. Vielen Leuten ginge einfach nicht in den Kopf, was geistige Eigentumsrechte ausmachen würde. Zur "Irritation" für die Industrie werde dann regelmäßig ein Verhalten, "das sich die Verfügung über Produkte selbst zurechnet". Die klassischen Software-Unternehmen gingen in ihren Geschäftsbedingungen dagegen davon aus, dass man nicht ein Eigentumsrecht erwerbe, sondern nur ein Verfügungsrecht zur Nutzung auf einem einzelnen Computer.

Das Dilemma, in den das geistige Eigentumsrecht auf der einen Seite durch die einfache Kopierbarkeit digitaler Güter und auf der anderen Seite durch strengere Lizenzierungsvorgaben der Verwerter gerät, empfehlen die Forscher durch einen "aufgeklärten", auf die einzelnen Nutzertypen zugeschnittenen Dialog sowie durch unterstützende technische Maßnahmen wie den Einsatz von Systemen zum Digital Rights Management (DRM) zu lösen. Viel Sinn mache es zudem, weiter über die juristische Verfolgung von Raubkopierern, wenig aber über "die polizeiliche Durchsetzung" des geltenden Rechts nachzudenken, gab Baecker dem Auftraggeber als Tipp mit auf den Weg.

Bei Microsoft sind die Urheberrechtsexperten noch dabei, ihre Schlüsse aus der Studie zu ziehen. "Das private Feld ist überhaupt kein Umfeld bei uns für die Rechtsverfolgung", gab der für Raubkopien zuständige Konzernjurist Thomas Urek als Parole aus. Auch DRM sei im Softwarebereich noch ein "Zukunftsbereich". "Unsere einzige gute Chance ist Kommunikation", erklärte Urek und verwies auf das neue Urheberrechtsportal der Firma, das Surfer über das geistige Eigentum besser informieren soll. Der Konzern wäre allerdings möglicherweise auch schlecht beraten, wenn er mit Hilfe von Polizei und weiteren Kopierschutzmaßnahmen scharf gegen private Raubkopierer vorginge: Schließlich gründet das Monopol von Microsoft-Produkten wie Windows oder Office nach Meinung vieler Marktbeobachter mit auf dem Vorgehen, bei Privatnutzern ein Auge zuzudrücken und so für eine große Verbreitung der Software zu sorgen. Denn kostenlose Alternativen stehen mit Linux und OpenOffice bereit und setzen dem Redmonder Riesen im Kerngeschäft zu. [/QUOTE]

Hubman

Seine Dudeheit
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Ausgewertet wurden davon letztlich aber nur 126

danach habe ich aufgehört weiterzulesen (um etwas weiter unten wieder anzufangen;)), ist ja wohl ein Scherz und nachher heißts wissenschaftliche Studie und jeder meint der Quatsch ist in Stein gemeiselt

dosen

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"Das private Feld ist überhaupt kein Umfeld bei uns für die Rechtsverfolgung" is auch klar sonst würden alle ihre "studentenversionen" von windows gegen eine gratis linux disto tauschen ;)

werd immer mehr von normalen leuten angeredet die ihren pc nur für internet und mail nutzen was den linux sei und ob es so gut ist wie alles sagen -> interesse steigt :)

daisho

SHODAN
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Hmmm...

500 Nutzer beteiligt --> 126 wurden ausgewertet, wie darf man das verstehen?

Edit: 0wned :)

Schön finde ich dass PC-Freaks direkt mit Raubkopien assoziiert werden :bash:
Raubkopien downzuloaden = Lust, Kick? Gehts denen noch gut? Das hört sich so an als ob sie von einer Droge reden :eek:

Ich stell mir vor, dass viele Raubkopien von z.B. WinXP dadurch entstehen dass der meist oft junge PC-Benutzer vor der Wahl steht:
Zitat
"Soll ich meine Eltern um 200€ für ein OS Fragen, oder lad ichs mir einfach per P2P runter?".

Das ist nur ein Beispiel wie ich es mir gerade vorstelle. Fazit ist, und ich glaube damit liege ich richtig, dass Raubkopien viel zu einfach zu beschaffen sind. Das Internet bzw. der extreme Anstieg der Bandbreiten hat dafür ja jede Menge geleistet!

Nightstalker

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Ich versteh beide Seiten irgendwie... dieses "Gelegenheitskopieren" ist so ne Sache, es geht einfach, es kostet nix und man ist dann nicht "gezwungen" die Software zu nutzen...

Also wenn ich mir eine Auto oder sowas kauf dann kann ich vorher probefahren und alles auf Herz und Nieren prüfen (lassen), die Möglichkeit hat man bei Software ja selten, Tryouts und Demos nutzen oft wenig weil sie (fast) nie den vollen Funktionsumfang bieten oder einfach nicht ausgereift sind, anhand eine Beta/Demoversion hätt ich mir bis dato noch nie eine Game gekauft, immer erst nachdem ich die Final wo testen konnte!
Bei Anwendersoftware ist es nicht anders hier kommt dannn noch dazu dass man gewisse Programme vielleich 1 oder 2mal in sienem Leben verwenden wird und dafür teures Geld ausgeben? Das will keiner, Kopieren is verboten, borgen auch und ausserdem aufgrund von CD Keys usw. oft nicht möglich, eine Demo/Trial nutzt nix weil man meistens nicht Sichern kann, was bleibt dann als der Griff zur Raubkopie?

Und genau im letzten Punkt sitzt der Hund... Aber unterm Strich kann es keinen Hersteller stören wenn ein User sich für den einmaligen gebrauch ein Programm illegalerweise "aneignet" und danach wieder löscht. Rechtlich gesehen is es aber alles nicht legal und den Konzernen ist das relativ egal. Einzige Möglichkeit > auf DULDUNG berufen.

Die Rolle die das Internetzeitalter hier spielt ist auch keine kleine, das Internet macht viele unbescholtene Bürger zu kriminellen denn oft sind illegale Inhalte nicht von legalen zu unterscheiden, wer sich auskennt hat da kein Problem aber viele User sind hier einfach nicht up to date und wollen sich damit (verständlicher Weiße) nicht auseinandersetzen. Aber wie bei allen Dingen gilt auch hier: Unwissenheit schützt nicht!

Was soll man nun machen? Internet Recht, Copyright u. Lizenzrecht sowie Handelsrecht als Pflichtfach in die Schulen bringen oder wie soll das gehen? Niemand kann das verlangen, da müssens schon das Internet so sicher machen und von ilegalen inhalten befreien damit der "unwissende" User nicht wie die Jungfrau zum Kinde kommt.

Ich denk es wird sich so schnell nix ändern, Privatkopien bleiben ilegal und in extremen Fällen werden sie auch bestraft, das gro der Privatkopierer wird aber weiterhin nix zu fürchten haben. Konzerne, Firmen und jeder der mit Software (als Produktionswerkzeug) Geld verdient wird sich aber noch schärferer Kontrollen unterziehen müssen.

just my...

Indigo

raub_UrhG_vergewaltiger
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Zitat von Nightstalker
Bei Anwendersoftware ist es nicht anders hier kommt dannn noch dazu dass man gewisse Programme vielleich 1 oder 2mal in sienem Leben verwenden wird und dafür teures Geld ausgeben?

genau das trifft auf 90% der kopierten software zu. man könnte das z.b so halten wie mit werkzeug das man selten in der garage braucht: kurz mal von wem ausborgen ders hat, nur wie stellst dir das mit einer softwarelizenz vor? eine möglichkeit wären pay per use lizenzen, man müsste sich halt was einfallen lassen wie man das ganze handled...

ich glaub trotzdem das der privatanwender in der beziehung nie etwas zu befürchten hat, wirklich kohle machen diese firmen im prinzip nur mit business kunden, weil da laufend geld dahintersteckt...
Bearbeitet von Indigo am 07.07.2004, 12:55

evrmnd

OC Addicted
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ICH BRAUCHE WAREZ!!! WER KANN MIR WELCHE BESORGEN!!! *SABBER*

Jaja ich hör schon auf zu spammen.... aber das musst leider sein!

lg

Nightstalker

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Zitat von Indigo
genau das trifft auf 90% der kopierten software zu. man könnte das z.b so halten wie mit werkzeug das man selten in der garage braucht: kurz mal von wem ausborgen ders hat, nur wie stellst dir das mit einer softwarelizenz vor? eine möglichkeit wären pay per use lizenzen, man müsste sich halt was einfallen lassen wie man das ganze handled...

ich glaub trotzdem das der privatanwender in der beziehung nie etwas zu befürchten hat, wirklich kohle machen diese firmen im prinzip nur mit business kunden, weil da laufend geld dahintersteckt...

PPU geht aber auch nicht denn damit setzt man wieder eine gewisse "Vernetzung" der User vorraus und das wiederrum darf (meine Meinung) NIEMAND von mir verlangen! Ich seh nicht ein dass ich oder andere User etwas benutzen müssen was sie vielleicht nicht wollen nur weil es von ihnen mehr oder weniger zwingend verlangt wird.
Hier komm ich auch gleich wieder zum Internet, denn das is nun wohl das gängigste verfahren um soetwas abzuwickeln, meist in Verbindung mit Kreditkarten u.ä. Damit wäre dann wieder eine große Userzahl gezwungen das Internet zu nutzen obwohl sie das garnicht wollen und die Internet kriminalität würde dadurch (solange das inet so unsicher ist) auch wieder boomen und somit würden auch wieder ahnungslose Bürger zu kriminellen werden. Klar das is alles "weit" her geholt aber so hats doch beim Raubkopieren auch angefangen... das is ein Teufelskreis.

naja...

daisho

SHODAN
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Zitat von Indigo
genau das trifft auf 90% der kopierten software zu. man könnte das z.b so halten wie mit werkzeug das man selten in der garage braucht: kurz mal von wem ausborgen ders hat, nur wie stellst dir das mit einer softwarelizenz vor? eine möglichkeit wären pay per use lizenzen, man müsste sich halt was einfallen lassen wie man das ganze handled...

ich glaub trotzdem das der privatanwender in der beziehung nie etwas zu befürchten hat, wirklich kohle machen diese firmen im prinzip nur mit business kunden, weil da laufend geld dahintersteckt...

Im Fall von Windows ist das leider etwas anders. Windows wird einfach dauernd benutzt, da kann man nicht mehr von "kurz ausborgen" etc reden. PayPerUse ... sowas in der Art gibts eh schon. Man kann sich das Programm z.B. für nur 1 Monat oder ein halbes Jahr oder wwi kaufen. Das geht afaik sogar mit Microsoft-Produkten (nur dass diese Teilzeit-Angebote dermaßen überteuert sind).
Leider leider, gibts Programme namens "Crack" wodurch diese "Lästige Arbeit" von Kaufen und Registrieren in 1min. erledigt ist :rolleyes:

Mein Tipp an Microsoft wäre:

- Keine abnormal umständlichen Registrierungen, eine Seriennummer reicht (wenn überhaupt). Wird sowieso alles sofort gecracked, umgangen etc ...

- Ein bißchen mehr Unterschied zwischen Personal/Professional-Editions, dafür dann auch die Personal-Editions billiger sodass sich jeder (auch jüngere Personen) sich dies leisten können.

Soviel dazu.


Zitat von EVERMIND
ICH BRAUCHE WAREZ!!! WER KANN MIR WELCHE BESORGEN!!! *SABBER*

Jaja ich hör schon auf zu spammen.... aber das musst leider sein!

lg

...und warum musste das sein :confused: --> :bash:
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