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Mathematik: Beim Euro fehlt die 137-Cent-Münze

orpheus 10.06.2003 - 15:14 635 12
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orpheus

in a nutshell
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Waterloo/Ontario - Der kanadische Mathematiker Jeffrey O. Shallit http://www.math.uwaterloo.ca/~shallit hat in einer Studie herausgefunden, welche Münz-Denominationen im Euro-Raum, Kanada und den USA fehlen. Sein Ergebnis: Gäbe es in Nordamerika 32-Cent-Münzen beziehungsweise n Europa 133- oder 137-Eurocent-Münzen, könnte der Handhabungsaufwand mit Wechselgeld deutlich gesenkt werden. Shallit stellte sich die Frage, mit welchen Werten die Anzahl der bei der Herausgabe auf Papiergeld erforderlichen Münzen gesenkt werden könne, ohne die Anzahl unterschiedlicher Münzen zu sehr steigen zu lassen. Dadurch könnten Zeit und Kosten gespart werden.

In den USA sind hauptsächlich Münzen über 1, 5, 10 und 25 US-Cent gebräuchlich. Dies ist aber nicht die effizienteste Art, um bei "ungeraden" Geldbeträgen auf Papiergeld herauszugeben. Laut Shallit (Bild) könnte mit der Ersetzung des 10-US-Cent-Stückes durch 18-US-Cent-Münzen eine deutliche Effizienzsteigerung erreicht werden. Anstatt gegenwärtig durchschnittlich 4,7 Münzen herausgeben zu müssen, wären es mit Münzen im Wert von 1, 5, 18 und 25 Cent nur noch 3,89. "Was dieses Land braucht, ist eine 18-Cent-Münze" lautet entsprechend auch der Titel seiner Arbeit http://www.math.uwaterloo.ca/~shallit/Papers/change2.ps . Wenn man die aktuellen Werte unverändert lassen und lediglich einen neuen Betrag einführen wolle, sei die 32-Cent-Münze die ideale Wahl. Die durchschnittliche Menge der Wechselgeldmünzen würde auf 3,46 je Barzahlungsvorgang sinken. Wenn man die gegenwärtig wenig genutzte 50-US-Cent-Münze einbezieht, empfiehlt der Wissenschaftler wieder die 18-Cent-Münze. Statt rechnerisch 4,2 Münzen müssten nur noch 3,18 Hartgeldstücke regelmäßig den Besitzer wechseln.

Im Euro-Raum, wo zumeist 1, 5, 10, 20, 50 Eurocent bzw. 1 und 2 Euro üblich sind und der kleinste Geldschein auf 5 Euro lautet, sind derzeit durchschnittlich 4,6 Münzen erforderlich. Mit der Einführung einer 133- oder eine 137-Eurocent-Münze könnte dieser Wert auf 3,92 gesenkt werden. Kanada, wo 1, 5, 10, 25, 100 und 200 Cent als Hartgeld genutzt werden und die kleinste in Stückzahlen verfügbare Banknote 5 Dollar wert ist, empfiehlt Shallit demgegenüber eine 83-Cent-Münze.

Bei seinen Berechnungen ist der am Institut für Computerwissenschaften der University of Waterloo http://www.cs.uwaterloo.ca Lehrende davon ausgegangen, dass sich die Nachkomma-Beträge der Kassenzettel in Nordamerika gleichmäßig von 1 bis 99 verteilen. Er gibt aber selbst zu, dass dies nicht unbedingt stimmen muss: "Diese Annahme ist möglicherweise ungenau, aus verschiedenen Gründen. Einer könnte sein, dass die Preise vieler Waren mit einem 9er Enden", schreibt Shallit. "Außerdem könnte Benfords Gesetz eine Rolle spielen". (Benfords Gesetz beschreibt den Umstand, dass im realen Leben auftauchende Werte viel öfter mit der Ziffer 1 beginnen, als man dies vermuten würde. Die Forschungen des Physikers Frank Benford zeigen tatsächlich, dass Zahlen am häufigsten mit der Ziffer 1 beginnen - und zwar in zirka 30 Prozent aller Fälle. Es folgt die Ziffer 2 und mit stetig abnehmendem prozentualen Anteil ist schließlich 9 mit einem Anteil von etwa 5 Prozent die am wenigsten vorkommende Anfangsziffer.)

Ein binäres System (1, 2, 4, 8, 16, 32, 64) würde die Anzahl der zu übergebenden Geldstücke noch deutlicher senken, als es nach Shallit möglich ist. Mit dessen Vorschlägen hat dieser radikalere Ansatz aber doch Eines gemeinsam: Viele Menschen würden vor der Kopfrechenaufgabe kapitulieren und könnten noch leichter über den (Laden)Tisch gezogen werden. In Finnland versucht man daher seit der Euro-Einführung einen anderen Weg zu gehen, um Handhabungskosten von Münzen zu senken. Dort sind praktisch keine 1- und 2-Cent-Stücke im Umlauf, Rechnungen werden einfach auf Vielfache von 5-Cent-Beträgen gerundet. Als Nebeneffekt sind finnische 1- und 2-Cent-Münzen unter Sammlern sehr begehrt und daher deutlich wertvoller als es ihre Prägung vermuten ließe.


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d3cod3

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wieder eine mathematisch nette überlegung ohne wert für die reale welt...

BooTes

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Am einfachsten wäre es ungerade Beträge abzuschaffen. Ob 10€ oder 9€ 99 Cent is doch schnuppe und darauf fällt eh keiner rein, nur weils nach weniger aussieht.

atrox

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[x] bargeld abschaffen ! :)

Sputnik

GenericHumaniodCarbonUnit
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ich bin ja noch immer für die komplette abschaffung von geld
gehört alles verbrannt
tauschhandel rulz eh mehr
heißt ja auch geld stinkt
vorteil: aus den münzen liesen sich geniale cases gießen
also wenn wer mal "geld" sieht der schicke mir das doch
ich werde es dann für euch verbrennen:D

ica

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bargeld ghört wirklich abgeschafft, passt net in unsere moderne welt ;)

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Ich piss sowieso drauf...
Zahl nur mit Scheinen und das Restgeld kommt in einen Sack der regelmäßig zur Bank getragen wird.
Mit welchen Münzen die Kassierer hantieren -> :p

questionmarc

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ich zahl überall wos geht mit creditcard oder bankomatkartn. hab selten mehr als 20€ im geldtascherl ;)

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doh
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deswegen zahl ich, und da bin ich sicher nicht der einzige, überall wo es möglich ist mit karte... einfach angenehmer :D

RIDDLER

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und irgendwann hat man für jeden betrag die passende münze eingesteckt.

ich wär für das binäre system

d3cod3

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Zitat von .deRElict.
Ich piss sowieso drauf...
Zahl nur mit Scheinen und das Restgeld kommt in einen Sack der regelmäßig zur Bank getragen wird.
Mit welchen Münzen die Kassierer hantieren -> :p

ack

ich sammel alle münzen nachm heimkommen und trag die einmal im monat auf die bank. meistens zahl ich sowieso mit bankomat...

XXL

insomnia
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ICH WUSSTE ES
Mathematiker haben zuviel Zeit bzw. zu wenig sex
wenn ich das in eine arbeti zusammenfasse krieg ich wahrscheinlich den Nobelpreis
und ich dachte so leute wie laplaye fourier oder wwi gibts in heutigen zeiten nicht mehr weil es eh genug andere beschäftigungen gibt ... :D

muaxali

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wor erm kurz fad oda
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