Fremdwährungskredite - Zwangskonvertierung, aggressive Banken

bei mir ists eine andere bank - ich habe nach rücksprache mit meinem finanzberater gar nicht darauf reagiert und gut war. bis jetzt kamen 2 schreiben - allerdings wurde mir nur ein beratungsgespräch angeboten, und eben auf den derzeitigen währungsverlust hingewiesen - vermutlich um zartbesaitete kunden zu verunsichern. und einen gehaltszettel wollten sie auch haben. dazu haben sie aber kein recht, da dies alles bei der kreditvergabe bereits geregelt wurde.

wenn du brav die zinsen zahlst kann dir normal nichts passieren - so ists zumindest bei meinem vertrag.

und ich glaube auch, dass sich der euro wieder erholen wird. sind ja noch 18 jahre zeit - deshalb ist mir der derzeitige wechselkurs komplett egal.

bei meinen eltern das selbe - auch bank austria und auch schweizer franken.
immer wieder die einladung zu einem beratungsgespräch, teilweise mit drohung zu "möglicher auflösung der geschäftsbeziehung". unser finanzberater sagt ignorieren...

was mich interessieren würd: wie sieht so eine auflösung der geschäftsbeziehung aus? heißt das man muss alle restlichen schulden auf einmal zurückzahlen oder was?

ja, sicher, wenn der zugrunde liegende vertrag wegfällt, müssen alle leistungen daraus retourgegeben werden, d.h. du musst binnen angemessener frist den gesamten betrag zurückzahlen.

ansonsten finde ich die methode "ignorieren" in sachen geschäftsbeziehungen (oder allg. menschliche beziehungen ) nicht sehr förderlich...aber erpressen/künstlich unter druck setzen lassen muss man sich auch nicht, das ist mir klar...

aber ich könnte mir sehr wohl vorstellen, wenn zB der schuldenberg durch verfall des euro (oder arbeitslosigkeit?) in keiner vernünftiger relation zu deinem erzielbaren einkommen/rückzahlungsfähigkeit mehr steht und der gläubiger in gefahr läuft auf einem uneinbringlichen kredit zu sitzen, die bank sehr wohl die notbremse ziehen darf und den vertrag "ausserordentlich" kündigen kann (was sagen eigentlich die AGBs? hab so einen fremdwährungsvertrag leider noch nicht gesehen...) aber aus jux und dallerei geht das sicher nicht so...aber die bank ignorieren klingt für mich nicht sehr förderlich in so einem zsh...
lg

natürlich sind solche "infobriefe" von der bank keine beweise, die sie dir später dann vorhalten können und sagen "ätsch sie haben nie reagiert, daher drehen wir jetzt den hahn zu". aber ich würds mal als obliegenheit der bank sehen: wenn sie dir nie schreiben, dass der euro soviel gefallen ist (oder bekommt man eh automatisch einen jahreskontozettel wo alles drinnen steht wie sich der fremdwährungskredit entwickelt hat?) und dein aktueller schuldenstand daher so und so hoch ist, wär ich als kunde auch angefressen, wenn ich dann in 20 jahren einen brief bekomm "bitte zahlen sie +200% retour, da der euro leider die letzten 20 jahre gefallen ist". genauso wird es als kunde auch deine obliegenheit sein, die bank zu informieren, wenn du arbeitslos, erwerbsfähigkeitsgemindert bist oder zB eine deiner "sicherungen" für den kredit etc. nicht mehr existiert...wenn du das zB verabsäumst, machst du dich IMHO vertragsbrüchig und dann wirds sicher ungut..und genauso würd ichs auch von meiner bank erwarten, dass sie mich doch immer wieder "vorwarnt"....

jep, so verstehe ich meine beziehung zur bank eigentlich auch

Die Gläubigerbank zu ignorieren ist immer eine schlaue sache...
Bitte welcher "Finanzberater" emfpiehlt so einen Schwachsinn???

Normalerweise wird jeder Kredit (mindestens) einmal im Jahr gecheckt, und natürlich kann die Bank dann einen Gehaltszettel anfordern, oder sogar zusätzliche Sicherheiten einfordern. In Österreich ist's zwar momentan nicht wahrscheinlich, aber sollten zum Beispiel die Immobilienpreise krachen, könnte auch ein Hypothekardarlehen für den Bau eines Eigenheims nicht mehr ausreichend besichert sein. (und dann beginnt der Teufelskreis den wir in den USA gerade beobachten konnten, wo sinkende Immobilienpreise zu einer Unterbesicherung führen, es zu Zwangsversteigeurngen kommt, die die Preise weiter drücken, womit noch mehr Hypothekarkredite unterbesichert werden...).

Die Sache mit dem "Zwangs"wechsel von einem FX in einern Euro-Kredit ist wieder eine andere. Das Risiko muß eh jeder für sich abwiegen, dabei würde ich aber auch nicht auf "Finanzberater" hören, sondern mir die Frage stellen, ob ich das Worst-Case Szenario verkraften könnten (schlechter Wechselkurs und bei Endfälligkeit ein schlecht performender Tilgungsträger).
Rein vom Wechselkurs her, ist momentan sicher nicht der beste Zeitpunkt zur Konvertierung. Auf der anderen Seite hätte man momentan die Chance, mit der Bank eine Zinsbindung in Euro auf Basis des momentan sehr niedrigen Zinsniveaus zu vereinbaren!!!
Auf alle Fälle bringt es nichts, die Schreiben von der Bank zu ignorieren. Die können den Kredit tatsächlich fällig stellen, und dann hat der Schuldner den Allerwertesten offen (keine anderen Bank wird einen Kreditnehmer aufnehmen, den die Hausbank gerade fällig gestellt hat...)