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die 7 zwerge, ein modernes maerchen :)

BuX 07.03.2002 - 12:54 431 2
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BuX

gar nich lieb
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Es waren einmal sieben Zwerge, die lebten hinter den sieben Bergen.

Tag für Tag suchten sie im Bergwerk nach Gold. Jeder der Zwerge war
rechtschaffen, fleissig und achtete den Anderen. Wenn einer von ihnen
müde wurde, so ruhte er sich aus, ohne daß die Anderen erzürnten. Wenn
es einem von ihnen an etwas mangelte, so gaben die Anderen bereitwillig
und gerne. Abends, wenn das Tagewerk geschafft war, aßen sie einträchtig
ihr Brot und gingen zu Bett. Am siebten Tage jedoch ruhten sie.

Doch eines Tages meinte einer von ihnen, daß sie so recht nicht wüßten,
wieviel denn geschafft sei und begann, die Goldklumpen zu zählen, die
sie Tag für Tag aus dem Bergwerk schleppten. Und weil er so mit Zählen
beschäftigt war, schufteten die Anderen für ihn mit. Bald nahm ihn seine
neue Arbeit derart in Anspruch, daß er nur noch zählte und die Hacke für
immer beiseite legte. Nach einer Zeit hob ein Murren an unter den
Freunden, die mit Argwohn auf das Treiben des Siebten schauten. Dieser
erschrak und verteidigte sich, das Zählen sei unerläßlich, so sie denn
wissen wollten, welche Leistung sie vollbracht hatten und begann, den
Anderen in allen Einzelheiten davon zu erzählen. Und weil er nicht
erzählen konnte, während die Anderen hackten und hämmerten, so legten
sie alle ihre Schaufeln beiseite und saßen am Tisch zusammen. So
entstand das erste MEETING. Die anderen Zwerge sahen das feine Papier
und die Symbole, aber schüttelten die Köpfe, weil sie es nicht
verstanden.

Es dauerte nicht lange und der CONTROLLERZWERG (denn so nannte er sich
fortan!) forderte, die Zwerge, die da Tagein, Tagaus schufteten, mögen
ihm ihre Arbeit beweisen, in dem sie ihm Zeugnis auf Papier ablegten
über die Menge Goldes, die sie mit den Loren aus dem Berg holten. Und
weil er nicht verstehen konnte, warum die Menge schwankte, so berief er
einen unter ihnen, die Anderen zu führen, damit der Lohn recht
gleichmäßig ausfiele. Der Führer nannte sich MANAGERZWERG und legte
seine Schaufel nieder.

Nach kurzer Zeit arbeiteten also nur noch Fünf von ihnen, allerdings mit
der Auflage, die Arbeit aller Sieben zu erbringen. Die Stimmung unter
den Zwergen sank, aber was sollten sie tun? Als der Managerzwerg von
ihrem Wehklagen hörte, dachte er lange und angestrengt nach und erfand
die TEAMARBEIT. So sollte jeder von ihnen gemäß seiner Talente nur einen
Teil der Arbeit erledigen und sich spezialisieren. Aber ach! Das
Tagewerk wurde nicht leichter und wenn einer von ihnen krank wurde,
wußten die Anderen weder ein noch aus, weil sie die Arbeit ihres
Nächsten nicht kannten. So entstand der TAYLORISMUS.

Als der Managerzwerg sah, daß es schlecht bestellt war um seine
KOLLEGEN, bestellte er einen unter ihnen zum GRUPPENFÜHRERZWERG, damit
er die Anderen ermutigte. So mußte der Managerzwerg nicht mehr sein
warmes Kaminfeuer verlassen. Leider legte auch der Gruppenführerzwerg,
der nunmehr den Takt angab, die Schaufel nieder und traf sich mit dem
Managerzwerg öfter und öfter zu Meetings. So arbeiteten nur noch Vier.

Die Stimmung sank und damit alsbald die Fördermenge des Goldes. Als die
Zwerge wütend an seine Bürotür traten, versprach der Managerzwerg
Abhilfe und organisierte eine kleine Fahrt mit dem Karren, damit sich
die Zwerge zerstreuten. Damit aber die Menge Goldes nicht nachließ, fand
die Fahrt am Wochenende statt. Und damit die Fahrt als GESCHÄFTSREISE
abgesetzt werden konnte, hielt der Managerzwerg einen langen Vortrag,
den er in fremdartige Worte kleidete, die er von einem anderen
Managerzwerg gehört hatte, der andere Zwerge in einer anderen Mine
befehligte. So wurden die ersten ANGLIZISMEN verwendet.

Eines Tages kam er zum offenen Streik. Die Zwerge warfen ihre kleinen
Schaufeln hin und stampften mit ihren kleinen Füßen und ballten ihre
kleinen Fäuste. Der Managerzwerg erschrak und versprach den Zwergen,
neue Kollegenzwerge anzuwerben, die ihnen helfen sollten. Der
Managerzwerg nannte das OUTSOURCING. Also kamen neue Zwerge, die fremd
waren und nicht recht in die kleine Gemeinde paßten. Und weil sie anders
waren, mußte auch für diese ein neuer Führerzwerg her, der an den
Managerzwerg berichtete. So arbeiteten nur noch Drei von ihnen.

Weil jeder von ihnen auf eine andere Art andere Arbeit erledigte und
weil zwei verschiedene Gruppen von Arbeitern zwei verschiedene
ABTEILUNGEN nötig werden ließen, die sich untereinander nichts mehr
schenkten, begann, unter den strengen Augen des Controllerzwerges, bald
ein reger Handel unter ihnen.

So wurden die KOSTENSTELLEN geboren. Jeder sah voller Mißtrauen auf die
Leistungen des Anderen und hielt fest, was er besaß. So war ein Knurren
unter ihnen, daß stärker und stärker wurde.

Die zwei Zwerge, die noch arbeiteten, erbrachten ihr Tagewerk mehr
schlecht als recht. Als sich die Managerzwerge und der Controllerzwerg
ratlos zeigten, beauftragten sie schließlich einen
UNTERNEHMENSBERATERZWERG.

Der strich ohne die geringste Ahnung hochnäsig durch das Bergwerk und
erklärte den verdutzten Managerzwergen, die Gründe für die schlechte
Leistung sei darin zu suchen, das die letzten Beiden im Bergwerk
verbliebenen Zwerge ihre Schaufeln falsch hielten. Dann kassierte er
eine ganze Lore Gold und verschwand so schnell, wie er erschienen war.

Während dessen stellte der Controllerzwerg fest, daß die externen
Mitarbeiterzwerge mehr Kosten verursachten als Gewinn erbrachten und
überdies die AUSLASTUNG der internen Zwerge senkte. Schließlich entließ
er sie. Der Führerzwerg, der die externen Mitarbeiterzwerge geführt
hatte, wurde zweiter Controllerzwerg.

So arbeitete nur noch ein letzer Zwerg in den Minen. Tja, und der lernte
in seiner kargen Freizeit, die nur noch aus mühsam errungenen
abgebummelten Überstunden bestand, SCHNEEWITTCHEN kennen, die ganz in
der Nähe der Mine ihre Dienste anbot. Dann holte er sich bei ihr den
Siff und verreckte elendig. Die Firma ging pleite, die Managerzwerge und
Gruppenführerzwerge und Controllerzwerge aber fanden sich mit
großzügigen Summen gegenseitig ab und verpissten sich, um der Anklage
wegen Untreue zu entgehen, ins Ausland und dieses deprimierende, aber
wahrheitsgetreue Märchen ist aus.

|3er0


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Voll aus dem Leben!

Murph

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hab i vor zwei wochen in die firma kriegt =)

=> alt :D
aber gut :)
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