Der Schlussstrich
d3ft0n3 23.07.2003 - 21:14 437 10
d3ft0n3
grinder
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Wie verzweifelt muss man sein wenn man die unzähligen Wunder, die grenzenlose Schönheit des Lebens unbeachtet lässt und keinen Ausweg mehr sieht? Kann die Verzweiflung wirklich so groß sein, dass man keine schöne Seite am Leben mehr findet, die es wert ist weiterzumachen? Gibt es nicht immer noch eine Möglichkeit zu ändern anstatt zu beenden? Ich kann einfach nicht an die Existenz eines derart unendlichen Kummers glauben, der es einem ermöglicht, den Schlussstrich zu ziehen.
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xephus
one among equal
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nett geschrieben aber es laut zu lesen und richtig schön zu betonen ist echt schwer also die formatierung ist schlecht(genauso wie meine)
die antwort auf diese frage aus meiner sicht ist ja derzeit warte ich nur auf einen moment indem ich behaupten kann mit der welt im reinen zu seinen, und dann werde ich diesen schlusstrich ziehen
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jAcKz
Legendfool martyr
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ob du an diese existenz glaubst oder nicht, ist für ihr bestehen bzw. beenden wohl eher irrelevant... gegenfrage: wie verblendet muß man sein, um von der "grenzenlosen schönheit des lebens" zu sprechen?
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d3ft0n3
grinder
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muss man wirklich gleich verblendet sein, nur weil man nicht die ganze zeit über die schlechten seiten des lebens philosophiert und sich stattdessen auf die schönen konzentriert? schluss mit den gegenfragen, ich wollte damit ja keinesfalls behaupten, die welt sei perfekt, ansonsten würden sich ja z.B. menschen nicht selbst umbringen, aber es ist eben imho reine ansichtssache ob man lieber von den unzähligen schönen oder schlechten seiten des lebens redet/schreibt. es existieren auf alle fälle beide.
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jAcKz
Legendfool martyr
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ja, das ist sicherlich eine interessens- und geschmacksfrage. daß beide ansichten existieren, würde ich nicht zu behaupten wagen, da ich die existenz als ein singuläres phänomen betrachte. jedenfalls kenne ich bis dato persönlich allerdings keinen mir tauglich erscheinenden beweis dafür, daß man interessantes über die schönen seiten des lebens schreiben könnte. meiner erfahrung nach kann man sie nur leben und bestenfalls nachher in interessanter form schriftlich verschmerzen bzw. schmerzlich verschriftlichen.
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xephus
one among equal
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kann man sie nur leben und bestenfalls nachher in interessanter form schriftlich verschmerzen bzw. schmerzlich verschriftlichen. aufgrund der uns fehlenden möglichkeiten situationen wirklich real in schriftliches umzusetzen oder weil diese situationen immer einmalig sind und man dessen erst im nachhinein bewusst wird. eine interssante diskussion . was ich zu deinem geicht noch anmerken will ist das man auch mit positiver sicht des lebens durchaus an eine vorzeitliche beendung des lebens denken kann .
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d3ft0n3
grinder
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meiner erfahrung nach kann man sie nur leben und bestenfalls nachher in interessanter form schriftlich verschmerzen bzw. schmerzlich verschriftlichen. verschmerzen, weil es einem nicht möglich ist, die erlebnisse mit ausreichender authentizität schriftlich festzuhalten?
Bearbeitet von d3ft0n3 am 24.07.2003, 00:00
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jAcKz
Legendfool martyr
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verschmerzen, weil es einem nicht möglich ist, die erlebnisse mit ausreichender authenzität schriftlich festzuhalten? ich glaube nicht, daß das eine wesentlichkeit von schrift ist. vielleicht war "au!" der erste satz? das "reale" subjekt steht durch das grammatikalische subjekt immer in der leidensform... wenn du es so willst durchaus eine frage der authentizität!
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jAcKz
Legendfool martyr
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aufgrund der uns fehlenden möglichkeiten situationen wirklich real in schriftliches umzusetzen oder weil diese situationen immer einmalig sind und man dessen erst im nachhinein bewusst wird. ich glaube weder an "wirklich reale" situationen, noch daran, diese in sprachliches umsetzen zu können. was ich aus rein ästhetischer perspektive jedoch zu konstatieren wage ist, daß sich leid in sprache reizvoller realisiert als lust, häßliches eher als schönes usw. "einmaligkeit" ist in meinen augen im wesentlichen ein bereits sprachliches phänomen, da sie die differenz von einem und vielem - eine der grundproblematiken der sprache - bereits kennt und radikal affirmiert. "im nachhinein bewußt" wird sie also erst durch synthetisierung bzw. subsumption unter den begriff "situation" bzw. jeden anderen begriff, auf den sie sich beziehen soll. dieser terminus steht also wie jeder andere natürlich nicht jenseits der frage der ästhetischen qualität von versprachlichung...
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d3ft0n3
grinder
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ich glaube weder an "wirklich reale" situationen, noch daran, diese in sprachliches umsetzen zu können. willst du damit ausdrücken, dass dir das ganze leben mehr oder weniger surreal vorkommt, oder dass es keine "extrem reale" situation gibt, die sich durch ihre "echtheit" von den anderen abhebt?
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jAcKz
Legendfool martyr
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naja, so ähnlich: eher, daß die "echtheit", "wirklichkeit" und "realität" wie jedes andere geschmacksurteil (und somit alles) im bereich des betrachters liegt. wichtig erscheint mir dabei jedoch, relativismus von perspektivismus zu distinguieren, und dem geschmack - ganz seiner funktion gemäß - darüber hinausgehende urteilskraft zuzugestehen, sprich: nicht bei dieser bloßen feststellung stehen zu bleiben...
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