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Bist du für deinen derzeitigen Job überqualifiziert?

Nico 17.06.2015 - 16:16 4318 25 Thread rating
Bist du für deinen derzeitigen Job überqualifiziert?
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Burschi1620

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Zitat von Hansmaulwurf
Kommt immer drauf an, erstens ist es ne persönliche Sache weil gsd nicht alle nach Titel gehen, und zweitens hast du mehr Softskills als ein HTLer. Deswegen ist es ja auch "oberflächlicher" auf der FH (im Vergleich zur Uni). Du machst nicht nur technische und fachspezifische Fächer sondern lernst Managment, Projektorganisation, Kommunikationstechniken usw. gleich mit, was glaub ich auch auf der HTLer eher im Hintergund ist ?

Naja, wie du unten geschrieben hast, sind da HTLs vielleicht nicht zu unterschätzen. Wir hatten in unserer HTL (gesamte Schule) alle die angesprochenen Inhalte. Zusätzlich gab es in einer Abteilung sogar die Möglichkeit noch ein extra Projektmanagementkurs extern mit Kooperation zu belegen. Das war dann halt ein echtes Zertifikat. Hats leider bei uns net gegeben.
Aber solche Inhalte traue ich FHlern mehr zu als Uni Absolventen. In diese Richtung find ich ein Unistudium eher verschlossen.

Zitat von Hansmaulwurf
Kann schon sein, da muss ich aber sagen, HTLer unterschätzen sich gerne, und das trägt sicher viel bei. Ich kenn einige die man auch ohne Bachelor/Master vom Fleck weg anstellen hätte können und statt den 3 Jahren Studium wären die einerseits für die Firma sehr viel wert gewesen, und hätten auch ziemlich dick kassiert. Der Sprung danach ist nicht mehr soo groß, wie du eh schreibst, weil zumindest technische HTLer eh nicht schlecht bezahlt werden. (Und das meist vollkommen zurecht, gute Ausbildung + wenig gutes Personal)
Da würde ich auch zustimmen. Nur muss man die Sache aus der Perspektive eines Bachelors sehen. Der möchte, zumindest Titel-Technisch gesehen, ja über dem HTLer stehen. Und über kurz oder lang gehts imho in die Richtung
Ich find das is in der derzeitigen Situation voll ein Problem. Der HTL/HAKler verkommt dadurch leider längerfristig, dass es im akademischen Bereich jetzt einen Zwischentitel gibt. Du sagst zwar unten, dass die Personaler sicher "auch reden werden" und kA Erfahrung haben. Aber am Blatt Papier sieht der Bsc/BA halt einfach besser aus als eine läppische Matura mit Spezialrichtung :D

Zitat von Hansmaulwurf
Jo, aber genau das ist der Vorteil der FH. Auf die Wirtschaft zugeschnitten. Die wissen das ihnen die Absolventen (teilweise) aus der Hand gerissen werden. Und was du in 10-20 Jahren machst, hat sowieso nicht zwangsläufig was mit dem Fach zu tun das du gelernt hast. Also ich denke schon das FH-Leute (in speziellen Fächern) sehr wohl mittelfristig gute Chancen haben. Ich red da aber von starkem wissenschaftlichem Hintergrund (den ein Master meiner Meinung nach mitbringen muss, kann nicht nen MSc haben und nicht mit Hochzahlen und wissenschaftlichen/komplexen technischen Texten umgehen können). Bei "Marketing"/"BWL"/"Wirtschaft" auf der FH ist das was anderes und da will ich mich gar nicht auslassen, weil ich keine Einblick hab. Das werden aber auch MoAs afaik.
Ich stimme dir zu, dass das ein Vorteil einer FH ist. Ich find ja vor allem im technischen Bereich FHs super, weil da die Finanzierung so gut ist, dass man halbwegs gscheit sich mit der Materie über Monate befassen kann. Bzw. man hat Kooperationen mit Firmen wo dann genug Geld sprudelt etc.
Nur des Problem ist halt: Die Wirtschaft braucht _eigentlich_ kaum Akademiker. Die Wirtschaft braucht Personen deren Ausbildung am Besten für die Jobbeschreibung passt. Die meisten Arbeiter sind nunmal Fußsoldaten.
Kurze Geschichte von einem Kollegen der bei der Chemie herumstudiert: Früher waren die Laborangestellten alles HTLer oder Lehrlinge. Jetzt macht den gleichen Job ein FHler. Die Uniabsolventen (Master jedoch) sind dann meistens die, die anschaffen. Aber solche stellen sind natürlich rar und eigentlich braucht die Wirtschaft ja gar nicht so viele.
Und da sieht man halt die Auswirkung. Es werden mehr Akademiker produziert, mit exaktem Wirtschaftsfokus und somit andere verdrängt.
Das Problem ist aber: Wenn alle das gleiche haben (einen Bachelor der der supergut auf die Wirtschaft getrimmt ist), dann wird das konsequent weniger wert.

Ich frag mich wies den WUlern dabei geht :D


Zitat von Hansmaulwurf
Wenn FHs wie das BFI schon unter Studenten verschrien sind, kannst du davon ausgehen das das auch bei der HR mittlerweile angekommen ist. Prinzipiell ist es oft so, das stimmt schon, aber es gibt trotzdem bessere und schlechtere FHs und das ist auch vielen/einigen bewusst. Ich hab zumindest öfters gehört das Technikum Wien nen guten Ruf hat.

Bei manchen ists sicher angekommen. Vor allem bei den Technikern kann ich mir das vorstellen. Aber ich glaub nicht bei den Wirtschafts und Sozialberufen. (Weils mir gerade einfällt.. Sozialberufe... Das is ja das nächste. Die Akademisierung der ganzen Sozialberufe... )
Najo... es Technikum... Wir hatten 2 Lehrer auf der HTL die auch am Technikum unterrichtet hatten. Der Stoff war jetzt net großartig unterschiedlich... Mehr sag ich dazu mal nicht :D Aber in der Praxis ist wie oben angemerkt sicher viiiiel mehr los als auf einer Uni. Das ist imho das große Plus einer technischen FH.

Hansmaulwurf

u wot m8?
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Zitat von Burschi1620
Da würde ich auch zustimmen. Nur muss man die Sache aus der Perspektive eines Bachelors sehen. Der möchte, zumindest Titel-Technisch gesehen, ja über dem HTLer stehen. Und über kurz oder lang gehts imho in die Richtung
Sowohl beim Titel als auch (minimal) beim Gehalt tut er das ja.

Zitat von Burschi1620
Ich find das is in der derzeitigen Situation voll ein Problem. Der HTL/HAKler verkommt dadurch leider längerfristig, dass es im akademischen Bereich jetzt einen Zwischentitel gibt. Du sagst zwar unten, dass die Personaler sicher "auch reden werden" und kA Erfahrung haben. Aber am Blatt Papier sieht der Bsc/BA halt einfach besser aus als eine läppische Matura mit Spezialrichtung :D
Find ich persönlich nicht, weil es ist halt die billigere Alternative ist, die im Zweifelsfall genausoviel kann wie ein "nackerter Bachelor". Bzw unerfahrener (und damit eher schwindliche Verträge unterschreibt oder sich zurecht biegen lässt imho)


Zitat von Burschi1620
Nur des Problem ist halt: Die Wirtschaft braucht _eigentlich_ kaum Akademiker. Die Wirtschaft braucht Personen deren Ausbildung am Besten für die Jobbeschreibung passt. Die meisten Arbeiter sind nunmal Fußsoldaten.
Und genau da ist der Vorteil der FHs und der "halbgaren" Akademiker. Bei uns wars wirklich so, das du eigentlich direkt bei einem der großen Unterstützer/Firmen anfangen könntest. Ich hab Medizin-Technik gemacht, wir hätte direkt bei der ELGA mitarbeiten können, einer ist bei Otto Bock gelandet, jemand bei Siemens, ein paar in Spitälern, ..


Zitat von Burschi1620
Kurze Geschichte von einem Kollegen der bei der Chemie herumstudiert: Früher waren die Laborangestellten alles HTLer oder Lehrlinge. Jetzt macht den gleichen Job ein FHler. Die Uniabsolventen (Master jedoch) sind dann meistens die, die anschaffen. Aber solche stellen sind natürlich rar und eigentlich braucht die Wirtschaft ja gar nicht so viele.
Und da sieht man halt die Auswirkung. Es werden mehr Akademiker produziert, mit exaktem Wirtschaftsfokus und somit andere verdrängt.
Das Problem ist aber: Wenn alle das gleiche haben (einen Bachelor der der supergut auf die Wirtschaft getrimmt ist), dann wird das konsequent weniger wert.
Da stimm ich dir so oder so zu, aber das ist generell ein Problem wenn immer mehr immer länger lernen, und die Bildung sich "nach unten ausbreitet" (ich hoffe es ist klar was ich mein :D)

Zitat von Burschi1620
Ich frag mich wies den WUlern dabei geht :D
Als WUler hätt ich in der derzeitigen schnellen Welt sowieso den bammel das ich 5 Jahren eine ganz andere Situation vorfinde. Wobei wenn ich mir die wirtschaftswissenschaftler so anschau wirds wohl noch länger dauern bis zu bahnbrechenden Veränderungen :p scnr


Zitat von Burschi1620
Bei manchen ists sicher angekommen. Vor allem bei den Technikern kann ich mir das vorstellen. Aber ich glaub nicht bei den Wirtschafts und Sozialberufen. (Weils mir gerade einfällt.. Sozialberufe... Das is ja das nächste. Die Akademisierung der ganzen Sozialberufe... )
Da ist es aber imho sinnvoll. Warum sollten die ein unstrukturiertes Diplomstudium über 4-5 Jahre machen, wenn es eh einen relativ klaren Plan gibt was man von ihnen erwartet. Und gerade bei Sozialberufen ist es imho viel mehr die persönliche Kompetenz. Da kann wer mit nem Dr.Dr. antanzen, aber wenn mir der nicht koscher ist, stell ich lieber den AHSler ein. (Ist persönliche Meinung, und muss nicht unbedingt auf HR zutreffen :p)


Zitat von Burschi1620
Najo... es Technikum... Wir hatten 2 Lehrer auf der HTL die auch am Technikum unterrichtet hatten. Der Stoff war jetzt net großartig unterschiedlich... Mehr sag ich dazu mal nicht :D Aber in der Praxis ist wie oben angemerkt sicher viiiiel mehr los als auf einer Uni. Das ist imho das große Plus einer technischen FH.
Siehe oben. :) Und ich meinte damit das mir gesagt wurde "mit Technikum-Studenten hatten wir gute Erfahrungen", über den Stand der Ausbildung im Detail hab ich natürlich nicht diskutiert ;) Aber am Technikum kommst mit Owezahn nicht durch. Ich will nicht sagen das es beim bfi so ist, die Prüfung am Ende ist schon zach, und es gibt natürlich ungute Dozenten. Aber wenn du auf smooth sailing aus bist, geht das halt auch und das war am Technikum in der Form nicht drin.
Bearbeitet von Hansmaulwurf am 17.06.2015, 22:52

ccr


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Zitat von Burschi1620
Die meisten Arbeiter sind nunmal Fußsoldaten.
Deren Jobs, sofern tatsächlich noch in Österreich vorhanden, noch schneller ausgelagert werden, als die Jobs in Verwaltung, Forschung, etc.
Ausserdem wandeln wir uns immer mehr in Richtung einer Dienstleistungs-Gesellschaft.

Und natürlich ist die Ausbildung von 16jährigen HTL Schülern auf einem anderen Niveau als die von 26jährigen FH- oder Uni-Studenten. Nanonanet - was soll ich mit einem Pubertierenden auch groß über Mitarbeiterführung und -entwicklung, Projektmanagement, etc. diskutieren. Da bin ich froh, wenn sie sich nicht gegenseitig die Augen mit dem Lötkolben ausbrennen und die Schädel einschlagen.

Und das ständige FH-bashen geht mir sowieso auf den Zeiger.
Für 90% der an der WU abgedeckten Themen gibt es fachlich deutlich anspruchsvollere FH Ausbildungen. Ist ja auch klar - in 8 Semestern mit 35 bis 40 Wochenstunden in Kleingruppen kann ich einfach mehr in die Tiefe und Breite gehen, als bei Massenvorlesungen ohne Anwesenheitspflicht.
Und selbst die mir bekannten Juristen (inkl. meiner Ehefrau :p ) finden eigentlich keinen Grund mehr, wieso Jus nicht an einer FH unterrichtet werden sollte - mal davon abgesehen, dass auch da in Österreich nur der Abschluss am Juridicum zählt, während man mit einem Abschluss an der Uni Linz in den großen Kanzleien nur ausgelacht wird (soviel zum Thema "Uni ist Uni").

Klar, Grundlagenforschung wird man an einer FH nicht betreiben. Aber wieviel "Forschung" gibt es denn in Studien wie Journalismus, Jus, BWL mit Schwerpunkt Marketing, und so weiter? Dort wird genau nichts geforscht.
Der Unterschied ist halt nur, dass die Professoren zu horrenden Stundensätzen an der FH unterrichten, und währenddessen an der Uni ihre unmotivierten Assistenten in die Vorlesungen schicken ;)

Zumindest in den Betriebswirtschaftlichen Fächern sind Uni-Absolventen in der freien Wirtschaft daher auch am aussterben. Da werden heute überwiegend FH Absolventen eingestellt. Die haben zwar vielleicht keine Drop-Out Prüfung über Wirtschaftstheorien des 19. Jahrhunderts bestanden - haben dafür aber neben dem im Betrieb notwendigen fachlichen Wissen in aller Breite auch noch eine ordentliche Ausbildung in "Soft Skills" erhalten. Während beim Bewerber von der WU die Soft Skills darin bestehen, dass er die letzten 5 Semester im Krapfenwaldlbad verbummelt hat. :p
Diesbezüglich können die Unis noch viel von den FHs lernen.

In 15 Jahren bei sehr namhaften, internationalen Unternehmen, waren die "echten" Magister jedenfalls in der Unterzahl. Und wenn, dann waren das oftmals aber auch solche, die ausbildungs-fern tätig waren (Kunstgeschichtlerin als Assistentin etc.). In meinem derzeitigen Job sind wir von 4 Geschäftsführern zwei FH-Magister, ein Welthandels-Magister (also lange bevor die FHs entstanden sind) und eine Lehramts-Magister (die nie unterrichtet hat). Und bei meinem letzten Arbeitgeber waren nur die Juristen und die Mathematiker von der Uni, alle anderen Akademiker unter 40 von der FH.

Nico

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oc.at strotzt ja gerade zu vor Under-Achievern :eek: ;)

weiter so :P

Joe_the_tulip

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Bin genau richtig qualifiziert - aber auch noch in Ausbildung.

Obermotz

Fünfzylindernazi
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Ich denke, die Qualifikation passt, wenn die Arbeit herausfordernd sein kann, aber doch immer zu einem ordentlichen Ergebnis fuehrt. Gerade in der Softwareentwicklung ist das imho relativ einfach zu ermitteln, im Vergleich zu anderen Jobs.

Ich bin gerade in Ausbildung; vorher hats aber gut gepasst.

daisho

SHODAN
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Bin genau richtig qualifiziert, merke ich daran das ich immer wieder was neues lernen muss und mich aber auch nicht Langweile weil es so banal ist.


Zitat von Unholy
gibt auch das Gegenteil wo dann Personen ohne dem Know How nen Job ausüben ;)
Ist das nicht die Regel? :D

~PI-IOENIX~

Pappenschlosser
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passt genau. monotone tätigkeit im unselbstständigen bereich wo nur die quantität fordert

lagwagon

bierfräser
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[x] unterqualifiziert
und genau deswegen hab ich den job angenommen

revers

Big d00d
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Posts: 300
[x] gerade richtig im Moment.
Bin bei einem Versicherer tätig und kenne mich schon besser aus. Fad wird mir nicht da ich doch recht viel mit Kunden zu tun habe. Zum Glück muss ich nichts "verkaufen".

theshore

Bloody Newbie
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Posts: 43
Aehm ich denke mal nicht, das passt genauso wies denn auch ist - da gibts nicht viel zu rütteln, im Gegenteil versuche mich eher weiterzubilden um da nicht den Anschluss zu verlieren.
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