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Bist du für deinen derzeitigen Job überqualifiziert?

Nico 17.06.2015 - 16:16 4294 25 Thread rating
Bist du für deinen derzeitigen Job überqualifiziert?
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Nico

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Wie schätzt du dich ein?

Wyrdsom

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Bei mir passts eigentlich. Klar, mehr Geld is immer gut aber generell kann ich nicht klagen.

InfiX

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bildungsniveau und selbsteinschätzung ist aber was anderes :)

ccr


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Zitat von InfiX
bildungsniveau und selbsteinschätzung ist aber was anderes :)
Ack. Hab heute erst wieder erlebt, wie eine Studentin es nicht geschafft hat, im Coffee Shop mein Retourgeld auszurechnen (habe 2.90 mit einem 5er gezahlt). :p

So mancher Lehrling ist wohl nur für Hilfsarbeiten qualifiziert. Und wenn ich Akademiker einer Studienrichtung ohne Arbeitsmarkt bin, kann ich keinen Akademiker-Job fordern, für den ich eine andere Studienrichtung gebraucht hätte. Akademiker ist per se ja keine Qualifikation, sondern erst die absolvierte Studienrichtung qualifiziert mich für einen Job (oder auch nicht).

Ich bin in der glücklichen Lage, mittlerweile einen Job zu haben, für den man nicht überqualifiziert sein kann.

AdRy

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Zitat von ccr
Akademiker ist per se ja keine Qualifikation, sondern erst die absolvierte Studienrichtung qualifiziert mich für einen Job (oder auch nicht).

Falsch. Ist genauso eine qualifikation wie "Matura". Man lernt auch genug nicht fachspezifisches z.b. wie man forscht/recherchiert, präsentiert usw...

InfiX

she/her
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ein akademiker hat vielleicht ein höheres bildungsniveau, ist aber deswegen noch lange nicht qualifizierter ;)

ccr


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Zitat von AdRy
Falsch. Ist genauso eine qualifikation wie "Matura". Man lernt auch genug nicht fachspezifisches z.b. wie man forscht/recherchiert, präsentiert usw...
Man kann sicher nicht generalisieren, dass alle Akademiker auch forschen, recherchieren und präsentieren können.
Während es bei Maturanten immerhin den kleinsten gemeinsamen Nenner "ist volljährig, kann lesen, schreiben und grundrechnen" gibt. Wobei Maturanten-Jobs ja heute auch kaum noch existieren, da hol ich mir heute lieber einen BA (oder zumindest HAK oder HTL Absolventen, je nach Anforderung).

Burschi1620

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Zitat von ccr
Wobei Maturanten-Jobs ja heute auch kaum noch existieren, da hol ich mir heute lieber einen BA (oder zumindest HAK oder HTL Absolventen, je nach Anforderung).

Und das ist ein ganz extremes Problem was die Akademiker haben. Sie werden leider nicht mehr ernst genommen. Früher wurde man mit Handkuss von einer HTL bei der Matura noch übernommen. Von einem Dipl Ing mal _ganz zu schweigen_. AHSler haben dann die restlichen unspezifischen Jobs gemacht und wurden einfach angelernt.
Heute kommt man ohne einer zusätzlichen Ausbildung im tertiären Bildungssektor nirgendwo mehr weiter - oder man wird Fußabtreter. Viele technische Firmen nehmen zwar noch HTL Absolventen, was total gut ist, doch meistens ist hier wieder das Problem, dass sie eigentlich _fast_ gleichwertig mit dem Bachelor sind. Voll gut für HTLer, voll besch** für die Akademiker. Das färbt nämlich total ab. Als Bsc bist heute noch nicht wirklich was. Damit hast du gerademal die Berechtigung einen Job in dieser Branche zu bekommen. Die zusätzlichen FH Studiengänge (bei allem Respekt...) wo Jahr für Jahr präzise genau ihre X Akademiker produzieren verwässern den Bachelor Titel noch mehr.

Also was passiert? Um erstmal einen Job zu bekommen, muss man einen Titel machen. Dann bekommt man aber nur die verrotzten Jobs, die früher ein "angelernter" ohne Titel gemacht hat. Die Aufstiegschancen durch einen Quereinstieg in einer anderen Firma sind dann dank Berufserfahrung und Titel vielleicht größer. Aber im aktuellen Job ist man dann vielleicht wirklich überqualifiziert. Das ist nicht sehr weit hergeholt...




Ich hab für genau richtig qualifiziert getippt.

wacht

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Zitat von ccr
Zitat von ccr
Wobei Maturanten-Jobs ja heute auch kaum noch existieren, da hol ich mir heute lieber einen BA (oder zumindest HAK oder HTL Absolventen, je nach Anforderung).

ftfy




[x] richtig qualifiziert

Das Problem neben der verwaesserung der BSc durch die FH (sorry, zumindest in der Technik is das Niveau einfach ein anderes. Das erleb ich seit 3 Jahren quasi taeglich, manche holens auf, manche nicht...) is auch das viele aeltere den Titel noch nicht einschaetzen koennen und dadurch gibts entweder HTL-Matura oder DiplIng.
Bearbeitet von wacht am 17.06.2015, 17:43

dosen

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[x] richtig qualifiziert


Aber an was liegts? Zu viele Akademiker? Waren es früher weniger?
Oder liegt es an Studien die zwar einen Titel abwerfen aber keine Qualifikation schaffen?

semteX

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@burschi: sorry aber das geschreibsel ist mir etwas zu wirr :/ die technischen FH studenten arbeiten normal nach dem Bachelor zumindest berufsbegleitend während des masters. oder machen gar keinen.

Mein Master war ein netter Titel, ich kann, für mein täglich brot handwerk als software entwickler is er aber nicht wirklich relevant. Das Handwerk hast im BSc gelernt...

charmin

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überqualifiziert, aber das ändert sich hoffentlich nächstes monat, wenn ich die neue stelle bekomm. *hoff*

Unholy

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gibt auch das Gegenteil wo dann Personen ohne dem Know How nen Job ausüben ;)

Burschi1620

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Zitat von semteX
@burschi: sorry aber das geschreibsel ist mir etwas zu wirr :/ die technischen FH studenten arbeiten normal nach dem Bachelor zumindest berufsbegleitend während des masters. oder machen gar keinen.

Mein Master war ein netter Titel, ich kann, für mein täglich brot handwerk als software entwickler is er aber nicht wirklich relevant. Das Handwerk hast im BSc gelernt...
Stimmt, das war etwas wirr formuliert. Meine Beobachtung ist folgende:

Bachelors und HTLer sind fast gleichgestellt in der Industrie, was gut für HTLer aber bisschen "beleidigend" ist für Bachelor Akademiker.
Der Gehaltssprung zwischen HTL und Bsc ist zumindest laut meiner Beobachtung kaum vorhanden (Inserate, Umfeld)
Dem entgegen hält aber diese Auflistung
http://www.bruttonetto-rechner.at/2...er-absolventen/

Umgekehrt existiert aber das Problem, von dieser Situation ausgehen, dass ein Bachelor also in Technik und Wirtschaft (also HTL und HAK Einsatzgebiet) weniger ernstgenommen wird - weil, man könntat ja auch einen HTLer oder HAKler hinsetzen. Das macht den Abschluss vielleicht schlechter als er eigentlich ist und so wird er schon ubiquitär bei fast jedem Inserat eingefordert. (Nicht der Bachelor ansich, sondern die Hochschulausbildung).
Laut einer Studie sind AHS Absolventen kaum noch gefragt. http://derstandard.at/1339638702775...eiger-verdienen (letzter Absatz.)
Meine Theorie dazu ist, dass in der Tat mehr "Akademiker" gefordert werden, und diese dann jedoch in Jobs gesteckt werden wo sich der ein oder andere Unterfordert fühlen kann, weil den Job früher ein AHSler gemacht hat bzw. dieser angelernt wurde, oder ein HTLer, oder HAKler.


Wegen dem Seitenhieb auf die FHs. Tut mir leid, das musste leider sein. Aber ich denke, dass ist wirtschaftlich betrachtet ein wichtiger Punkt. Eine FH schafft "punktgenau" Xoo Absolventen pro Jahr zu produzieren. Die schaffen das mit Vollzeitstudenten, mit berufsbegleitenden Studenten - wie auch immer. Und ganz ehrlich: Sie schaffen das nicht wegen dem superguten selektiven Aufnahmeverfahren in dem sie sich die Besten der Besten holen. Sie schaffens, weil ihr Curriculum sehr eng und fokussiert ist. Eigentlich genau zugeschnitten auf die Wirtschaft.
Aber ich sehe das als Problem. Vor allem in Kombination mit meiner Theorie von oben: Ohne Titel/Ausbildung bekommt man heutzutage richtig schwer einen Job in einer spezifischen Branche. Und nun gibt es vor allem aufgrund der Standardorte (Hagenberg zb wo du herkommst iirc ist ja sehr gut) und zwischen Uni und FH selbst sehr unterschiedlich gute Ausbildungen für das ein und das selbe Fach. HR Leute und Chefs suchen aber Hauptsache "einen Akademiker", egal von wo er kommt. Und dann finden sie halt Akademiker die entweder gut gefordert oder sogar unterfordert sind mit den Aufgaben die man ihnen gibt.
Jedenfalls machen diese FHs aber einen imho recht großen Teil der Absolventen aus, meiner Beobachtung und meinem Umfeld nach zumindest. Also diktieren so die FHs indirekt die Anforderungen am Arbeitssektor.

Leider kann ich zu dieser Behauptung recht wenig Fakten bieten. Die einzige Uni die Absolventenstatistiken veröfffentlicht, dürfte die TU Wien sein. Was ziemlich zach is btw :D Mich hätten die Wirtschaftsstudiengänge viel mehr interessiert.

Ein Fallbeispiel also
Die TU Hatte letztes Jahr also knappe 200 Absolventen im Informatik Bachelor. In der gleichen Zeit schafft eine FH wie das Technikum ~~60 Absolventen (Studienanfängerzahl = 70, ich hab einfach mal nach Bauchgefühl geschätzt).
In Elektronik rund 80, da hat die FH 60 Studienplätze pro Jahr zur Verfügung.
(https://tiss.tuwien.ac.at/statistik...nur+Absolventen)
Natürlich war das nur eine Uni und nur ein Studiengang. Wie gesagt, ich konnte leider nur für die TU Absolventenzahlen finden.


Also verglichen mit den Inskriptionen ist der Anteil der Absolventen ungemein höher, und auch relativ hoch am Gesamtanteil.

Da ich also behaupte, dass es nun anteilsmäßig viele FH Absolventen gibt, und deren Studium mehr auf die derzeitige Wirtschaftssituation ausgelegt ist als ein Uni Studium, könnte es sein, dass die Arbeitgeber sich auf diese Art von Studium besser eingestellt haben. Umgekehrt könnte es für einen Uni Absolventen nun sein, dass er in solchen Job sich unterfordert fühlt, ganz einfach weil er andere Dinge gelernt hat und sich was anderes vorgestellt hat, als der Arbeitgeber sich vorgestellt hat als er einen "Akademiker" gesucht hat.
Bearbeitet von Burschi1620 am 17.06.2015, 20:25

Hansmaulwurf

u wot m8?
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Zitat von Burschi1620
Umgekehrt existiert aber das Problem, von dieser Situation ausgehen, dass ein Bachelor also in Technik und Wirtschaft (also HTL und HAK Einsatzgebiet) weniger ernstgenommen wird - weil, man könntat ja auch einen HTLer oder HAKler hinsetzen. Das macht den Abschluss vielleicht schlechter als er eigentlich ist und so wird er schon ubiquitär bei fast jedem Inserat eingefordert. (Nicht der Bachelor ansich, sondern die Hochschulausbildung).
Kommt immer drauf an, erstens ist es ne persönliche Sache weil gsd nicht alle nach Titel gehen, und zweitens hast du mehr Softskills als ein HTLer. Deswegen ist es ja auch "oberflächlicher" auf der FH (im Vergleich zur Uni). Du machst nicht nur technische und fachspezifische Fächer sondern lernst Managment, Projektorganisation, Kommunikationstechniken usw. gleich mit, was glaub ich auch auf der HTLer eher im Hintergund ist ?

Zitat von Burschi1620
Meine Theorie dazu ist, dass in der Tat mehr "Akademiker" gefordert werden, und diese dann jedoch in Jobs gesteckt werden wo sich der ein oder andere Unterfordert fühlen kann, weil den Job früher ein AHSler gemacht hat bzw. dieser angelernt wurde, oder ein HTLer, oder HAKler.
Kann schon sein, da muss ich aber sagen, HTLer unterschätzen sich gerne, und das trägt sicher viel bei. Ich kenn einige die man auch ohne Bachelor/Master vom Fleck weg anstellen hätte können und statt den 3 Jahren Studium wären die einerseits für die Firma sehr viel wert gewesen, und hätten auch ziemlich dick kassiert. Der Sprung danach ist nicht mehr soo groß, wie du eh schreibst, weil zumindest technische HTLer eh nicht schlecht bezahlt werden. (Und das meist vollkommen zurecht, gute Ausbildung + wenig gutes Personal)


Zitat von Burschi1620
Wegen dem Seitenhieb auf die FHs. Tut mir leid, das musste leider sein. Aber ich denke, dass ist wirtschaftlich betrachtet ein wichtiger Punkt. Eine FH schafft "punktgenau" Xoo Absolventen pro Jahr zu produzieren. Die schaffen das mit Vollzeitstudenten, mit berufsbegleitenden Studenten - wie auch immer. Und ganz ehrlich: Sie schaffen das nicht wegen dem superguten selektiven Aufnahmeverfahren in dem sie sich die Besten der Besten holen. Sie schaffens, weil ihr Curriculum sehr eng und fokussiert ist. Eigentlich genau zugeschnitten auf die Wirtschaft.
Aber ich sehe das als Problem. Vor allem in Kombination mit meiner Theorie von oben: Ohne Titel/Ausbildung bekommt man heutzutage richtig schwer einen Job in einer spezifischen Branche. Und nun gibt es vor allem aufgrund der Standardorte (Hagenberg zb wo du herkommst iirc ist ja sehr gut) und zwischen Uni und FH selbst sehr unterschiedlich gute Ausbildungen für das ein und das selbe Fach.
Jo, aber genau das ist der Vorteil der FH. Auf die Wirtschaft zugeschnitten. Die wissen das ihnen die Absolventen (teilweise) aus der Hand gerissen werden. Und was du in 10-20 Jahren machst, hat sowieso nicht zwangsläufig was mit dem Fach zu tun das du gelernt hast. Also ich denke schon das FH-Leute (in speziellen Fächern) sehr wohl mittelfristig gute Chancen haben. Ich red da aber von starkem wissenschaftlichem Hintergrund (den ein Master meiner Meinung nach mitbringen muss, kann nicht nen MSc haben und nicht mit Hochzahlen und wissenschaftlichen/komplexen technischen Texten umgehen können). Bei "Marketing"/"BWL"/"Wirtschaft" auf der FH ist das was anderes und da will ich mich gar nicht auslassen, weil ich keine Einblick hab. Das werden aber auch MoAs afaik.



Zitat von Burschi1620
HR Leute und Chefs suchen aber Hauptsache "einen Akademiker", egal von wo er kommt.
Wenn FHs wie das BFI schon unter Studenten verschrien sind, kannst du davon ausgehen das das auch bei der HR mittlerweile angekommen ist. Prinzipiell ist es oft so, das stimmt schon, aber es gibt trotzdem bessere und schlechtere FHs und das ist auch vielen/einigen bewusst. Ich hab zumindest öfters gehört das Technikum Wien nen guten Ruf hat.
Bearbeitet von Hansmaulwurf am 17.06.2015, 21:07
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