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Alternativas Gipfel in Wien - Podiumsdiskussion mit Hugo Chavez

schizo 06.05.2006 - 09:19 2252 17
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schizo

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Wie manche von euch wissen findet kommende Woche von 10. bis 13 Mai der enlazando alternativas, auf deutsch Alternativengipfel statt.

Im laufe dieses Gipfels findet am 12. Mai um 18:30 in der Wiener Arena eine Podiumsdiskussion mit

Aleida Guevara - älteste Tocher von Che Guevara
Ruben Linares - nationaler Koordinator der UNT - Venezuelanischer Gewerkschaftsverband
Alan Woods - Initiator der Hands off Venezuela Kampagne
Hugo Chavez - Präsident der Bolivarischen Bewegung in Venezuela

statt.
Eintritt sind 5€, Alleinerziehende, StudentInnen und Arbeitslose gibt es eine 50%ige Ermäßigung.

Vielleicht gibts hier ja Interessierte, die Veranstaltung verspricht jedenfalls interessant zu werden.

mfg schizo

DaVe dA RiPPA

MASTERMIND
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Hugo Chavez in Wien in der Arena?

sachen gibts :p

haemma

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ich bin dort anzutreffen ;)

CitizenX

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lest euch mal den bericht über venezuela/chavez im GEO vom April durch ... erschreckend wie unsozialistisch er eigentlich ist

whitegrey

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mein Chef war früher viel in Venezuela unterwegs, hat mir so einiges erzählt...

die politische Situation hat sich dort in den letzten 10 Jahren leider drastisch geändert - Leute die führende Positionen im Fremdenverkehr hatten fahren jetzt teils Taxi oder haben gar keinen Job. Es wurden extrem viele Hotels einfach eingestampft obwohl sie gut gelaufen sind - die ganzen Investoren sind (verständlicherweise) weg wegen der angespannten Lage und das ist eine ziemlich auswegslose Situation solange sich politisch nichts ändert. Dabei wäre Venezuela was die Bodenschätze anbelangt ein durchaus 'reiches' Land, auch im Fremdenverkehr war/ist viel Potential vorhanden (war lange Zeit sehr beliebt bei den Kanadiern).

imo schade, ist ein sehr schönes Land (alle Klimazonen abgedeckt, Natur, offene Menschen usw.), würde es mir gerne irgendwann mal selbst ansehen...
Bearbeitet von whitegrey am 07.05.2006, 02:21

schizo

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Zitat von CitizenX
lest euch mal den bericht über venezuela/chavez im GEO vom April durch ... erschreckend wie unsozialistisch er eigentlich ist

Ich bin kein Geo leser und möchte mir die Ausgabe eigentlich auch nicht kaufen. Wär nett, wenn du die Kritikpunkte kurz aufzählen könntest.

Zitat von whitegrey
Zitat von CitizenX
lest euch mal den bericht über venezuela/chavez im GEO vom April durch ... erschreckend wie unsozialistisch er eigentlich ist
[/b]

Es gibt sicher Leute, die unter der Politik Chavez leiden, keine Frage. Allerdings würd ich die Lage dort nicht so schlechtreden, wie du es tust. Seit 1998 (Amtsantritt Chavez) wurden Alphabetisierungsprogramme ins Leben gerufen. Momentan gibt es in Venezuela die weltweit kleinste Analphabetenrate (nach europäischem Maßstab sind keine Analphabeten vorhanden).
Es wurden der Wohnungsbau vorangetrieben, dass sich die schlechten Lebensbedingungen verbessern.
Die ärztliche Betreuung ist um einiges besser geworden. Venezuela hat aus Cuba gut ausgebildete Ärzte eingeflogen, um die Bevölkerung zu behandeln.
Und ich denke, dass diese Veränderungen die verschlechterungen der Leute in deinem Beispiel, die jetzt nicht Unsummen mehr verdienen als der Rest der dortigen Bevölkerung mehr als wett machen.

Du kannst dir das Land trotzdem ansehen, es hindert dich niemand daran. Venezuela ist ja nicht von der restlichen Welt abgeschnitten.
Ich kenn paar Leute die dort waren, und alle haben positiv über das Land berichtet. Es zahlt sich sicher aus, selber hinzufliegen.

CitizenX

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Zitat
Venezuela hat aus Cuba gut ausgebildete Ärzte eingeflogen, um die Bevölkerung zu behandeln.

das ging aber von fidel aus und chavez hatte kaum was damit zu tun

bzgl. GEO
Zitat
... Bericht "Venezuela - Ein Präsident spielt Ché Guevara" in einer aktuellen Ausgabe von GEO . Darin werden viele dunkle Kapitel der Herrschaft von Hugo Chávez angesprochen, zum Beispiel die Herausgabe der "lista Maisanta", der Auflistung aller Venezolaner die das Volksbegehren zur Absetzung des Präsidenten unterschrieben haben. Mittlerweile soll man diese Liste um 3US $ auf der Strasse als CD-ROM kaufen können. Wer auf der Liste steht gilt als "Escuáldo", ein Oppositioneller, der kaum Chancen hat jemals an einem der Sozialprogramme teilzunehmen. Weiters errechnete die Friedrich-Ebert-Stiftung, dass die Sozialausgaben unter Chávez kaum höher sind als unter seinen Vorgängern, die Gehälter beim Militär jedoch um etwa 60% gestiegen sind. Laut Sozialforschern der Katholischen Universität Andrés Bello leben 2005 geschätzte zwei Drittel der Venezolaner unter der Armutsgrenze, und es werden immer mehr.

schizo

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Zitat
das ging aber von fidel aus und chavez hatte kaum was damit zu tun

Ich seh darin keinen Widerspruch. In Cuba gibt es einen überschuss an ÄrtzInnen, warum soll er diese in Cuba behalten?
Chavez hat zugestimmt und tauscht diese gegen Erdöl. Wo siehst du hier ein Problem?

Ich glaube nicht, dass Chavez viel mit der Herausgabe der Liste zu tun hat, sondern eher, dass Parteizugehörige der inhomogenen MVR dafür verantworlich sind.
Das die Militärgehälter angehoben wurden kann ich mir aus dem Grund nicht vorstellen, dass Chavez 2002 vom eigenen Heer geputscht wurde. Warum sollte er daraufhin die Gehälter um 60% anheben?
Es leben viele VenezolanerInnen unter der Armutsgrenze, allerdings war vor 1998 50 Jahre lang eine konservative Regierung an der Macht, welche die Bevölkerung ausgebeutet hat. In Venezuela gibt es nach wie vor ein kapitalistisches System, welches dafür sorgt, dass die unteren Bevölkerungsgruppen weiter ausgebeutet werden.

Was jedoch der größte Punkt für Chavez ist, dass er seit Amtsantritt von der Bevölkerung, die hinter ihm steht immer weiter nach links gedrängt wird. Chavez hat, nachdem er große autorität im Staat genossen hat nicht aufgehört linke Politik zu machen, sondern zum Beispiel nach dem Abwahlreferendum 2004 die ersten Betriebe unter ArbeiterInnenkontrolle verstaatlicht.

Natürlich ist Chavez kein Allheilmittel. Er muss dafür sorgen, dass sich Räte bilden, ohne diesen wird die Bewegung irgendwann stehen bleiben und die bürokratischen Einflüsse die Macht übernehmen.
Momentan geht Chavez immer weiter nach links und es besteht die Hoffnung, dass sich eigene unabhängige ArbeiterInnenorganisationen sowie Räte bilden.

Wenn die Informationen der Friedrich Ebert Stiftung sowie der Andres Bello Universität stimmen bestätigt dies nur die Notwendigkeit von Räten, welche die Interessen der ArbeiterInnen vertreten.

CitizenX

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ich glaub du hast mich falsch verstanden, widerspruch sehe ich darin auch keinen, aber ärzte für öl gabs schon vor chavez
ich bin eigentlich eher pro-chavez, aber er wird momentan von den medien wie der held der bolivarischen revolution gefeiert, der ist er aber definitiv nicht, genaugenommen hat er seine ideale verraten, weil er genau die leute die für ihn am wichtigsten sind hintergeht, er kreidet die usa an sie würden lateinamerika unterdrücken verkauft auf der anderen seite aber 80% des öls an sie, für die presse gibts dann aber nur die meldung dass er "mr. danger" die meinung gesagt hat

und bzgl der liste, er unternimmt nichts dagegen, und angesichts dessen dass das MVR zu 95% aus seinen gefolgsleuten gebildet wurde, wärs ein leichtes

ad militär: hast du in den letzten 4 jahren nochmals was vom militär gehört ? ;)

schizo

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ich war grad auf einer Veranstaltung mit Ruben Linares von der UNT. Die UNT hat mehr Kontakt zur ArbeiterInnenklasse als zu Chavez, also glaub ich seinen Worten. Laut ihm hatten vor 3 Jahren 70% der Bevölkerung keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung. Innerhalb dieser 3 Jahre sind diese 70% zusammengeschrumpft und betreffen maximal noch ländliche Gegenden. Kann sein, dass es das Programm schon vorhin gab, aber in den letzten 3 Jahren ist es anscheinend extrem ausgebaut worden.

Ich bekomm nicht wirklich was davon mit, dass er in den Medien gepusht wird. Von US-Amerikanischer Seite wird eine Hetzkampagne gegen ihn gefahren, auch Österreichische Zeitungen und Fernsehsender sind nicht auf seiner Seite.
Sogar der Standard, der eher links einzuordnen ist liefert abfällige Berichte über den Prozess in Venezuela und Lateinamerika.

Das Problem an einem Boykott gegen die USA seh ich darin, dass die USA einen (nicht offiziellen) Grund hat, in Venezuela einzufallen und sich nicht auf die Aufstachelung Columbiens gegen Venezuela zu beschränken.

Die MVR wurde aus seinen Gefolgsleuten gebildet, ja. Das heisst aber noch lange nicht, dass sie ihm aufs Wort gehorchen. Ich hab in den letzten Tagen mitbekommen, dass es in Chavez Nähe Leute gibt, die verhindern wollen, dass er in Kontakt mit linken Organisationen tritt. Und diese Leute haben keinen zu verachtenden Einfluss.

Nein, ich hab in den letzten 4 Jahren nichts vom Militär gehört. Das kann aber auch daran liegen, dass vor 4 Jahren die Massen gezeigt haben, dass sie keinen Militärputsch unterstützen und die USA auch keine Versuche in die Richtung unternommen haben.
Was ich allerdings gehört hab ist, dass Chavez vor ca einem Monat Maschinengewehre gekauft hat, welche zur Bildung einer Miliz verwendet werden sollen. Diese Miliz soll aus Kräften aus dem Volk bestehen, welche für ihre Interessen eintreten und keiner Bürokratischen Führung bestehen. Weiters wird diese Miliz nicht bezahlt, da sie aus ArbeiterInnen besteht. Ein weiterer Grund für mich, dem Geo Artikel eher wenig Glauben zu schenken.

coolpire.at

OC Addicted
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wäh alternativ :D

schizo

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für Intressierte: es gibt eine Willkommensdemo für Hugo Chavez

Wann? Donnerstag, 11. Mai, 17 Uhr
Wo? Hotel Hilton Danube, (Handelskai 269, Autobusstation 84A Meiereistraße bzw. Straßenbahnstation 21, Pensionistenwohnhaus Wien-Nord)

monsz

Bloody Newbie
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Fotos + Bericht von der Veranstaltung mit Hugo Chavez am Freitag in der Arena.

Chavez sprach zu 5000 enthusiastischen jungen Menschen organisiert von der "Hände weg von Venezuela und Cuba" Kampagne.

Fotos:
http://www.derfunke.at/hpneu/module...r=0&thold=0

Bericht:
http://www.derfunke.at/hpneu/module...r=0&thold=0

Freundliche Grüße
Manuel

Tosca

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Die Stimmung war schon gut, aber Chavez hat auch ziemlich komische Sachen gesagt (lag vielleicht auch an der seltsamen Übersetzung, kA). Hatte auf jeden Fall Unterhaltungswert :)

WONDERMIKE

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kenough
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hab einen kurzen Bericht auf 3Sat in der Zib gesehen:

Chavez hat das Treffen mit Präsident Fischer, Kofi Annan und weiß Gott wen geschwänzt damit er in der Arena auftreten konnte :D weiteres Highlight: Präsident Fischer zeigt dem bolivianischen Präsidenten wie es vor den Toren Schönbrunns ausschaut, erspäht ein Kind mit Calypso in der Hand und sagt "Na lasst du den Präsident auch mal vom Eis lutschen?" - woraufhin der Bolivianer genüsslich am Calypso rumlutscht :bash: :D
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