Mit dieser Frage hat sich Google auseinandergesetzt und dabei eine interessante Entdeckung gemacht. Die
Studie (PDF, 242 KB), in der Daten von über 100.000 Festplatten ausgewertet wurden, zeigt, dass
Temperatur und Aktivität keinen großen Einfluss darauf haben, wann eine Festplatte das Zeitliche segnet. Die verwendeten HDDs besitzen ein SATA oder PATA-Interface, laufen mit 5.400 bis 7.200 U/min, besitzen Kapazitäten von 80 bis 400 GB und wurden alle mit oder nach 2001 in Betrieb genommen. Ein eigens installiertes Überwachungstool hat dann über einen Zeitraum von neun Monaten Daten gesammelt, welche anschließend ausgewertet wurden.
Kaum Einfluss auf die Lebensdauer einer Festplatte haben demnach die Faktoren Aktivität und Temperatur. Während Festplatten die unter 3 Monate und über 5 Jahre alt sind zwar
häufiger Ausfälle bei heftiger Beanspruchung zu verzeichnen sind, ergibt sich im dazwischen liegenden Zeitraum leider kein klares Bild. HDDs die seit drei Jahren eingesetzt werden, gehen bei Temperaturen
über 40 Grad Celsius zwar häufiger kaputt; bei jüngeren Platten lässt sich dieser Zusammenhang jedoch nicht beobachten.
Auch die gesammelten SMART-Informationen zeichnen ein geteiltes Bild. Daten wie etwa
Scan-Fehler,
Reallocation Counts,
Offline Reallocations und
Probational Counts weisen eine
hohe Korrelation mit den Ausfallraten auf während andere Faktoren keine Übereinstimmung aufweisen. Das alles wird jedoch wieder dadurch relativiert, dass
56 Prozent der beschädigten Festplatten keine Hinweise bei den vier oben angeführten SMART-Parametern zeigten.
Das Ergebnis lautet also, dass man im Gegensatz zu ähnlichen, früher durchgeführten Studien
keine konsisten Aussagen über die Zusammenhänge zwischen Ausfallrate und hohen Temperaturen bzw. hoher Beanspruchung machen kann. Zudem zeigen einige SMART-Daten zwar eine große Übereinstimmung und können bei der Vorhersage nützlich sein, mehr als die Hälfte der Festplatten zeigt jedoch kein auffälliges Verhalten. Um eine korrekte Vorhersage der Ausfallrate zu ermöglichen - selbst die Gesamtheit aller Faktoren kann den Ausfall von 36 Prozent nicht erklären - müssen also
zusätzliche Daten gesammelt werden, die über die via SMART gewonnen hinausgehen.
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