GIGABYTE hat uns letzten Freitag zu sich nach Hamburg geladen, um ihre neuen Kompakt-PCs vorzustellen. Die gerade mal ein Jahr alte BRIX-Serie besteht mittlerweile aus zig Modellen, die von der Industrie, über Multimedia bis zu Home Theater und Gaming-PC reichen. Ein Modell besitzt sogar einen
integrierten Projektor und zielt damit auf Außendienstmitarbeiter im Vertrieb ab. Wir haben uns vor Ort den
BRIX Gaming mit GTX 760 und den
BRIX Pro für gehobene Heimkinos genauer angesehen.
Es ist ja kein Geheimnis, dass wir uns für kompakte PCs interessieren. Die modularen Mini-Barebones der BRIX-Serie schlagen genau in diese Kerbe und bieten interessante Modelle mit Freiheiten bei der Wahl für Arbeitsspeicher als DDR3-SO und für SSDs via mSATA. Allen voran ist uns natürlich der
BRIX Gaming ins Auge gestochen, der mit dem i5-4200H (2,8 GHz, 2 Cores/4 Threads) und einer vollständigen
GTX 760 alias GTX 870M und unkonventionellen
6 GB GDDR5-Speicher ausgerüstet ist. Für die Maße von 115x128x60 mm sind das beachtliche Spezifikationen, die weit mehr als nur Casual-Gamer glücklich machen können. Mit moderateren Settings haben wir sogar ein gut aussehendes
Call of Duty: Advanced Warfare darauf beobachtet.
Die Kombination aus leistungsfähiger Hardware auf kleinstem Raum fordert allerdings auch thermisch ihren Tribut, was sich wiederum auf die
Lautstärke auswirkt. Diese war für uns bei einem ersten Test vor Ort für ein sonst sehr Wohnzimmer-affines Produkt leider unzumutbar. Ein gezwungenermaßen kleiner Lüfter musste nach nur wenigen Minuten in einem 3D-Spiel schon mit hoher Drehzahl seine Arbeit verrichten, um die Wärme aus der Kombination von CPU und GPU erfolgreich abzuführen. Hier stößt GIGABYTE unserer Meinung nach an die Grenzen des technisch Möglichen mit der nicht gerade energieeffizienten GTX 760. Eine kleine Maxwell-GPU wäre hier wohl die balanciertere Lösung gewesen. Genauso kompromisslos ist auch der Preis des BRIX Gaming. Mit
728 Euro aufwärts zahlt der Kunde einen vergleichsweise hohen Aufpreis für die kompakten Maße, Arbeitsspeicher und SSD sind da wie gesagt noch nicht inbegriffen.

Der BRIX Gaming zeigt gute 3D-Leistung auf kleinstem Raum. Leider zu laut und preislich schwer zu rechtfertigen.Eine ausgeglichenere Zusammenstellung bildet da der
BRIX Pro, der sich als solider
HTPC mit gehobener Ausstattung präsentiert. In seinem Herzen tickt ein
Intel Core i5-4570R mit vier physischen Kernen bei bis zu 3,2 GHz und der integrierten
Iris Pro Graphics 5200. Die kompakten Maße von 111x62x114 mm fallen hier deutlich weniger ins Gewicht, die aktive Kühlung blieb auch bei der Darstellung von 4K-Videos unauffällig, auch wenn ein Test in einem geräuschfreien Raum vor Ort natürlich nicht möglich war. Auch die Audioqualität über S/PDIF sowie die Kompatibilität zu Linux-Distributionen bleiben für ein ausführliches Review offen.
Erwähnenswert ist speziell beim BRIX Pro die Fähigkeit zur Steuerung des Systems über ein Tablet oder Smartphone. GIGABYTE bietet nämlich in Kooperation mit einem Remote-Software-Anbieter eigene Apps für iOS, Android und Windows Phone an, die mittels lokalem Service jeden BRIX
mit einem Touch-Gerät drahtlos steuern lassen. Gemeinsam mit den XBMC-Apps steht so einer angenehmen Bedienung als Home Theater-System nichts im Wege.
Der BRIX Pro kostet derzeit
mindestens 432 Euro und liegt damit nur 100-130 Euro über dem weit schwächeren und optisch weniger attraktiven
Intel NUC mit i5-4250U, der zusätzlich noch kein Wireless- und Bluetooth-Modul integriert hat (
~10 Euro).

Der BRIX Pro ist für uns das interessanteste Produkt der Serie und bietet ein gutes Preis/Leistungsverhältnis für einen gut ausgestatteten HTPC-Barebone.Für System Builder bietet GIGABYTE die BRIX-Serie übrigens auch nur als Platine inklusive CPU an, um das Gehäuse und die Kühlung selbst in die Hand zu nehmen. Das sieht dann ungefähr so aus:

Die BRIX-Komponenten sind auch als einzeln erwerbbare Plattform für System Builder gedacht. Link: Alle Gigabyte Mini-Barebones
» Beitrag diskutieren (16 Kommentare)