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Red Hat schließt seine öffentlichen Quellen

Philipp 25.06.2023 - 20:26 7311 25
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Philipp

Here to stay
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Was für ein Drama? :o Red Hat hat den Sourcecode für Red Hat Enterprise Linux von git.centos.org entfernt. Dieser steht ab sofort nur im Red Hat Kundenportal zur Verfügung:

Betroffen von dieser Situation sind die beiden RHEL (Red Hat Enterprise Linux)-Klone AlmaLinux und Rocky Linux. Eine Distributionen die bei diesen Drama nicht weiter erwähnt wird, ist Oracle Linux.

Wie sich herausstellt, ist Oracle Linux derzeit tatsächlich der einzige RHEL-Klon, der weiterhin alle Updates anbietet. Offensichtlich verwendet man eine andere Quelle als git.centos.org.

AlmaLinux scheint demnächst die Pakete ebenfalls von Oracle beziehen zu wollen. Anscheinend mutieren jetzt die RHEL-Klone zu Oracle Linux-Klonen? Was macht den das noch für einen Sinn? Ich denke, da kann man gleich Oracle Linux nehmen :rolleyes:. Gut, außer man eine Phobie gegen Oracle, dann ist die geklonte Version ohne Oracle Logo nicht ganz so schlimm :D

Oder man nimmt gleich ein anderes Betriebssystem. Mit Debian hat man diese ganze Probleme nicht und es ist meiner Meinung nach auch die bessere Distribution für den Serverbetrieb :)

COLOSSUS

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GNUltra
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Ich finde das Drama, bzw. die Geilheit mancher auf RHEL, ohne fuer RHEL zahlen zu wollen, nicht ganz nachvollziehbar. Es ist ja schon laenger offensichtlich, dass RH es nicht mehr haben will, dass RHEL den upstream fuer irgendwelche White-Box-SpinOffs darstellt, sondern dass man lieber mehr Community in CentOS Stream, den (afaiui) neuen Upstream von RHEL, haben wuerde. Sollen die Leute halt Stream einsetzen - die Welt und ihr Use Case wird davon ziemlich sicher nicht untergehen, weil sich im Vergleich zu RHEL proper manchmal ein paar Dinge aendern koennen :eek:

Philipp

Here to stay
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So einfach scheint es nicht zu sein. Für CentOS Stream wurden seit dem 12.06. auch keine Updates mehr veröffentlicht.

Die meisten (kommerziellen) Produkte unterstützen außerdem kein CentOS Stream. Kurioserweise läuft cPanel (Webhosting Verwaltungssoftware) nicht einmal mehr auf RHEL, sondern nur noch auf den Klonen (Alma, Cloudlinux und Rocky). Immerhin haben sie jetzt auch eine Ubuntu (20.04 :rolleyes:) Version.

bsox

Schwarze Socke
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zipft mi an.

Da hab ich letztes Jahr unsere Dev Infrastruktur von Centos auf Rocky umgestellt, und jetzt muss da wahrscheinlich wieder extra Zeit investiert werden.

Wir sind halt großteils a RH Bude und da isses schon praktisch sich mit den Operations Kollegen zum fast selben OS austauschen zu können. Zumal viele rundumadum Prozesse am Besten mit RH & Co zusammenspielen. Angefangen von Setup Routinen zu intern gespiegelten Repos, zu angepassten Nessus Profilen und diversen (z.b. CMDB-)Stammdaten.

Ja, ich könnt die RHEL Entwicklerlizenzen verwenden. Wollt ich halt vermeiden um mich nicht mit blöden Lizenzdingsbums herumschlagen zu müssen.

Na mal abwarten was die nächsten Wochen an Infos noch bringen. Vielleicht steig ich auch auf Opensuse um. Suse ist eh auch das bevorzugte SAP OS bei uns im Haus und daher gut verbreitet. So wie Philipp geschrieben hat, is mir auch wichtig, dass viel kommerzielle SW vom OS out-of-the-box unterstützt wird.

Longbow

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Bin für meine paar Containerchen letztes Jahr schon auf Alma umgestiegen, muss aber auch keine Infra betreuen sondern nur ML Modelle laufen lassen.

Philipp

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Jetzt gibt es auch eine Ankündigung von Cloudlinux:
https://blog.cloudlinux.com/cloudli...st-redhat-world

Anscheinend will man eine kostenlose Version von Cloudlinux veröffentlichen. Diese soll allerdings eigene Patches bekommen, wobei das ganze ja nicht mehr 1:1 RHEL kompatibel ist. Eigentlich war AlmaLinux die kostenlose Version von Cloudlinux.

schichtleiter

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Come to the dark side, we have cookies :D

Philipp

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Jetzt gab es einen zweiten Blog Eintrag, der für noch mehr Verärgerung in der Open Source Community gesorgt hat. In der Zwischenzeit tauchen aber immer mehr Hintergrundinformationen auf, was da eigentlich passiert ist.

Der gleiche Mike McGrath hat folgendes auf Reddit geschrieben:
Zitat
The problem of rebuilders has been around forever. Things heated up a couple of months ago when we detected what we think was a continued bad-faith action from one of the rebuilders, not on the code/engineering side but on the commercial/money making side of their house. That's as far as I'll go publicly. After that it was just a matter of discussion on what to do about it, so we landed on the announcements I made last week.
und dann findet man diesen Beitrag auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/pulse/prob...-magnus-glantz/

Wenn man weiter sucht, findet man das hier:
http://web.archive.org/web/20211031...123460982894599
https://www.zoominfo.com/c/ctrl-iq-inc/565104878

Der NASA hat man auch gleich einen Supportvertrag verkauft:
https://sam.gov/opp/2e0365ce1e3c4c1...15573d68e4/view

Wenn man diese ganzen Puzzlestücke zusammenfügt, ergibt die heftige Reaktion seitens Red Hat plötzlich einen Sinn.

davebastard

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interessante Links... nur um ein Gefühl dafür zu bekommen was man sich mit dem verwenden von Rocky Linux spart, was kostet denn eine RHEL Lizenz?

Das mit dem NASA contract ist natürlich schon hart... wenn man bedenkt dass die 1:1 RHEL kopieren aber nix beitragen...

DAO

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wir haben ua auch einen haufen almalinux systeme im
einsatz -> die haben lt. eigenen angaben brav ihren beitrag (manpower) an redhat und der zugehoerigen community geleistet.

Philipp

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Zitat aus einem Post von davebastard
interessante Links... nur um ein Gefühl dafür zu bekommen was man sich mit dem verwenden von Rocky Linux spart, was kostet denn eine RHEL Lizenz?
Die Serverversion mit Support kostet ab $799/Jahr:
https://www.redhat.com/en/store/red...se-linux-server

davebastard

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Zitat
einsatz -> die haben lt. eigenen angaben brav ihren beitrag (manpower) an redhat und der zugehoerigen community geleistet.

Wie? so wie ich es verstehe ist der upstream von alma RHEL und an RHEL können sie nichts zurückgeben solange sie nicht Red Hat Mitarbeiter sind (siehe linkedin link von Philipp)

Zitat
The only people with access to the Red Hat Enterprise Linux development repositories, are Red Hat employees. This leads us to the issue. How could the users of CentOS Linux contribute to their distribution? What patches which made it from upstream to RHEL was difficult to know, if you where not a Red Hatter.

die rolle von alma müsste gleich sein wie von centos, oder versteh ich was falsch?

DAO

Si vis pacem, para bellum
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Zitat aus einem Post von davebastard
Wie? so wie ich es verstehe ist der upstream von alma RHEL und an RHEL können sie nichts zurückgeben solange sie nicht Red Hat Mitarbeiter sind (siehe linkedin link von Philipp)



die rolle von alma müsste gleich sein wie von centos, oder versteh ich was falsch?

@dave:
so wie ich das statement von almalinux vom 2023-06-30 lese haben sie sehr wohl zurück gegeben.

Zitat
For the Enterprise Linux ecosystem, we prevented fragmentation by enabling use of the CentOS SIGs within AlmaLinux, a move that other downstreams emulated. We advocated for RHEL build roots in the CentOS Build system for this purpose as well. This ensured that work and effort would stay centralized and keep code flowing upstream. We expanded platform support to a new architecture – Raspberry Pi – and helped the ELRepo project secure a sponsorship for aarch64 hardware, to build for it. We currently have close to 80,000 aarch64 systems running AlmaLinux. We also made monetary contributions and participated in Fedora Flock, Nest, CentOS Connect and Dojos, and even openSUSE Conf. Part of the draw of a product or distribution is the community around it, and we’ve enriched the community around RHEL and CentOS Stream. We have also enriched the upstream community. AlmaLinux community members have submitted PRs to projects such as RPM, AWX, and VirtualBox. Our community has sent over 50 PRs to GlusterFS and also extended openQA. A Red Hat employee even thanked us for enabling Fedora tests to run on ELN and RHEL. An AlmaLinux contributor was so fired up by our community that he now helps maintain over 600 Fedora and Extra Packages for Enterprise Linux (EPEL) packages, including some widely-used ones like certbot, brotli, iperf3, imapsync, and countless Python libraries, many of them as the primary contributor maintaining them for the greater Fedora and Enterprise Linux ecosystem. EPEL is tremendously important to both Red Hat and RHEL users. AlmaLinux, as a downstream of RHEL and as a community, has demonstrated our value both to Red Hat and to the open-source community at large. We’re strongly committed to the principles upon which open-source was founded and which the community expects – trust, transparency, honesty, integrity, and mutual respect. In short, our value is our values.

nachdem keiner von uns wirklich dabei ist/war kann man natürlich nur hoffen das dort die wahrheit steht ;)

COLOSSUS

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GNUltra
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RHEL-Downstreams (sowas wie Rocky und Alma) gehen halt davon aus, dass alles, was das Zustandekommen und Bestehenbleiben von RHEL-Downstreams foerdert auch zum Vorteil fuer RHEL gereicht, und sie dadurch auch (quasi) direkt zu RHEL etwas beitragen. RHEL sieht das (fuer mich nachvollziehbarerweise) nicht so, und hat deshalb beschlossen, sich nicht mehr so stark wie seit der Uebernahme von CentOS zu bemuehen, diesen Projekten entgegenzukommen. No biggie.

Anders waere es wohl, wenn Rocky und Co. zum Upstream von RHEL - CentOS Stream - beitragen wollen wuerden. Aber daran besteht afaict wenig Interesse, weil man ja tatsaechlich nur an Bug-for-Bug-Compatibility zu RHEL, aber halt gratis (oder, wie im Falle von Oracle Enterprise Linux, die sich ihren Vampirismus ja von Anfang an stolz auf die Fahnen geschrieben hatten, billiger), interessiert ist.

Viper780

Er ist tot, Jim!
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Ich weiß von CloudLinux und den Anfängen von AlmaLinux dass deren Contributions sehr wohl in CentOS und RHEL gelandet sind.

Speziell deren Backports und Security Fixes waren damals extrem beliebt (und wurden manchmal ohne Credits übernommen)
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