"Christmas - the time to fix the computers of your loved ones" « Lord Wyrm

REVIEW: Ravioli

The Red Guy 18.01.2003 - 22:54 1056 2
Posts

The Red Guy

Untitled
Avatar
Registered: Jul 2001
Location: Transdanubia
Posts: 3121
Ravioli


Alfred Dorfer's neuerste Film Marke "Made in Austria" ist im Kino. Im Vorfeld wurde ihm von diversen Magazinen kein gutes Zeugnis ausgestellt. Nichtsdestotrotz habe ich mich ins Kino begeben um mal abseits der üblichen Hollywood Streifen österreichische Kleinkunst zu betrachten.

Die Handlung:

Es gibt keine wirkliche Handlung im eigentlichen Sinne, da sie auch nebensächlich wäre. Alfred Dorfer spielt Heinz Hoschek, einen ca 40jährigen Verlierer im üblichen Stil - Schulden, Scheidung, Vater in Steinhof, Mutter tot -, der sich die Fragen des Lebens stellt. Wer nun denkt, dass das kein lustiger Film ist, der soll recht behalten. Die zynischen Dialoge die das restliche Publikum im Kino zum lachen brachten, sind eigentlich bitter ernst und vermitteln ein Gefühl der Sinnlosigkeit seines/des Lebens. Der Film wirft viele Fragen auf, um sie den Zuseher für sich selbst beantworten zu lassen, denn der Film endet wie er angefangen hat ohne ein Happy End. Dabei sei erwähnt, dass Dorfer damit zT. sein aktuelles Kabarettprogramm "heim.at" verfilmt hat, was zur Auswirkung hat, dass man für die Hälfte der Dialoge nicht unbedingt ins Kino gehen muss, um in derer Genuss zu kommen.

Visualisierung:

Die Kameraführung ist etwas zittrig, da ich nur mehr in der 2ten Reihe einen Sitzplatz bekam, war das etwas ungenehm. Das Bild selbst war nicht wie üblich in Filmen "Schauspielerzentriert", sondern etwas seitlich oder weiter oben, was mir persönlich gefällt, aber nicht jedermanns Geschmack sein muss. Auch Farbfilter und Unschärfe wurden verwendet. Special Effects gabs keine, bis auf eine 3D Animation, die man heutzutage getrost als "Crappy" bezeichnen kann - was aber passend zu dieser Szene war.


Persönlicher Kommentar:

Ich bin grosser Dorfer-Fan, da mich sein Zynismus begeistert. Ich habe "heim.at" schon 3 Mal gesehen und konnte deswegen beim Film nicht mehr viel lachen. Vielleicht aber auch, weil die Visualisierung einem mehr zum Nachdenken anregt als im Kabarett, trotz gleicher Dialoge. Einziges Manko für mich, dass ich im Village Cinema € 8,-- für einen einstündigen Film ausgegeben habe. Trotzdem kann ich ihn empfehlen, da er wesentlich mehr Tiefgang in dieser Zeit hat, als Titanic in 3 Stunden schafft.

vEspertine

offline..
Registered: Sep 2000
Location: graz
Posts: 4753
hab grad in der wochenschau an bericht gsehn..

der film is in nur 12 tagen gedreht worden.. budget waren lächerliche 220.000 €..

werd ihn mir sicherlich auch anschaun.. diese woche mal..

valentin

Here to stay
Avatar
Registered: Jan 2001
Location: Wien
Posts: 2368
Ich hab ihn mir heute angeschaut und bin nicht so wirklich begeistert davon. IMHO ist es ein bißchen billig einfach große Teile des Kabarettprogramms in den Film zu nehmen. Der Film wird dadurch teilweise sehr langatmig. Auch ist die Handlung nichts Neues. Verliertyp, Schicksalschläge, Dummheiten -> kein Geld, besch******* Leben. Immer dasselbe.
Mir persönlich hat auch der Tiefgang gefehlt. Es ist weder ein trauriger noch ein lustiger Film. Wichtige Umstände werden nur sehr oberflächlich und halbherzig behandelt. Alles wirkt sehr unfertig.
Irgendwie fehlt die Weiterentwicklung da der österr. Film IMHO in diesen Vorstellungen festzusitzen scheint. (Hinterholz 8, Ravioli, Wanted, Freispiel,...) Irgendwie kommt da nichts wirklich neues.

Der Film ist nicht wirklich schlecht noch wirklich gut. Man geht irgendwie raus und denkt sich "Naja".
Kontakt | Unser Forum | Über overclockers.at | Impressum | Datenschutz