beim lesen/schreiben im
[Netflix] The Witcher thread haben sich einige fragen in meinem kopf aufgetan und als ich was zum posting von blood schreiben wollte dachte ich mir "dafür könnte man einen eigenen thread machen (falls es noch keinen gibt), als das bei Geralt zu tun".
mit "muss alles für jeden sein" meine ich nicht farben od. buchstaben. ich will darauf raus "warum ist es so schwer das man das umsetzt, was erfolgreiche autoren, teilweise vor jahrzehnten geschrieben haben", "warum sind studios so inkompetent, und legen einen, finanziellen, bauchfleck nach dem anderen hin, das es teilweise nach vorsatz aussieht" und nicht mal davon lernen.
game of thrones hat uns natürlich alle versaut. einerseit die zuschauer, weil alle seher wissen was rauskommen kann, wenn man richtig gute geschichten, richtig, umsetzt, selbst die die die bücher nicht lesen und nur gucken werden wahrscheinlich denken, das die gut sein müssen, weil die serie so gut ist und ständig auf die bücher referenziert wird. die serie hat aber auch gezeigt was rauskommt, wenn die bücher zu früh ausgehen und die schauspieler verträge.
die grossen studios hats auch versaut, weil die glauben dadurch es reicht ein gutes buch/werk zu kaufen, es dann mit geld erschlagen und es wird schon ein hit werden.
respect the source material.
respect the fans.
2 sehr simple regeln, über die sich eingebildete showrunner und writer ständig hinwegsetzen. und wenn ihre fanfiction dann floppt, attackieren sie das publikum.
'rings of power' war imho genau das selbe.
für die die das quellmaterial lieben ist es klar, warum es davor so erfolgreich war. im rückblick ist es mehr als offensichtlich, das viele showrunner, writer und beteiligte an der produktion (beim witcher mal henry ausgenommen), die falschen waren. mir stellt sich da die frage "warum sitzen die überhaupt dort?".
die studios wollen doch geld machen, wenn man sich anschaut das nur die rechte an den büchern für rings of power 250mil. gekostet haben (für die ganze serie war angeblich eine milliarde geplant). ich denke selbst sapkowski weiss spätestens, seit seiner klage gegen CDPR, das seine bücher richtig was wert sind und wird gutes geld verlangt haben und eine folge hätte angeblich (2019 bereits) ~10mil gekostet.
ich hoffe das bei soo hohen, geplanten, ausgaben die wichtigen entscheidungen mehrere ebenen weiter oben, als showrunner und writer getroffen werden. wenn ich zb. plane eine milliarde auszugeben, weil ich das potential an der hand habe "einen riesen hit zu produzieren", dann muss doch mein gedankengang sein, (selbst wenn ich, als entscheidungsträger, keine ahnung von dem material habe, ausser das es bereits höchst erfolgreich als buch und kinofilm war), wer versteht das was wir "vorhaben zu machen" am besten? wer kennt sich mit den büchern aus, wer hat sie schon erfolgreich verarbeitet, wie haben die damals das gemacht und wie war der anklang darauf.
statt dessen macht es mir den eindruck, das die entscheidungsträger denken wir können das so gestalten das es für alles und jeden ist od. ihre berater reden ihnen sowas ein und dann werden leute beauftragt, die kein wissen über den inhalt und die fans/kunden haben. der ansatz geht dann von möglichst erfolgreich zu möglichst zugänglich für jeden, weil wenn wir vom kind bis zur oma alle fangen muss das hohe zahlen garantieren. wie erreicht man das? keine ahnung, aber die die es zu glauben wissen inkludieren alle interessen die kind bis oma haben könnten auch wenn das gar nichts mit den büchern zu tun hat und wundern sich dann, das dieser frankenstein den sie erschaffen niemand mag. das geld ist dann verbrannt und am ende will niemand einen fehler gemacht haben und schuld sind natürlich die die es nicht kaufen od. die die es gekauft haben und sagen das sie es nicht mögen.
ich habe beim tippseln öfters an taratino denken müssen. imho brauchts mehr leute wie ihn, in der film industrie. ich will nicht sagen das er witcher machen sollte (hhmmm obwohl...), aber der hat eine leidenschaft und integrität was seine arbeit anbelangt.
seine filme sind auch fantastische beispiele für "es muss nicht alles für jeden sein". wenn ich an seine aussagen denke, wie ihm gesagt wird "diese szenen musst du rausschneiden, dann wäre der film für alle, aber so eliminierst du alle frauen und kinder" und er besteht darauf obwohl er weiss das es so ist. od. man sagt ihm "diesen schauspieler wollen wir nicht" und seine antwort ist "schau dir folgenden film mit ihm an und wenn du danach noch immer der meinung bist, das er kein guter schauspieler ist dann sind wir die falschen partner für den film".
leute die ähnliche leidenschaft für die werke/quellen haben sollte man finden und wichtige entscheidungen treffen lasssen, imho. mir ist schon klar das das nicht so einfach von heute auf morgen geht, aber wenn ich hunderte mille plane dann sollte das doch ein unverhandelbarer, mindestanspruch sein. da fällt mir gleich wieder tarantino ein, der meinte, wenn er für diese rolle keinen passenden schauspieler findet, der auch bestimmte sprachen spricht, lässt er es sein und verlegt es als buch.
bin ich der einzige der denk, das haufenweise geld und potential verbrennt wird und man es vielleicht mal sein lässt, wenns nicht passt?
der erguss ist jedenfalls schon viel zu lange geworden. zum schluss dachte ich mir ob ich es überhaupt noch abschicke, weil wahrscheinlich interessierts eh keinen, aber vielleicht stellt sich sonst noch jemand gelegentlich mal solche fragen.