Das könnte natürlich Einbildung sein - glaubs aber nicht, da ich - wie du - nie viel vom Einspielen gehalten hab
ein sehr beliebtes argument und ein ebenso großer irrglaube - eine kritische einstellung schützt nicht vor sinnestäuschung!
auch dass es sogar die frau/freundin, der hamster, der postbote oder sonstwer sofort gehört hat, ist kein hinreichender beweis.
ich weiss, die empörung ist immer groß, wenn man darauf hingewiesen wird, aber es gibt situationen da erfährt man das dann unmissverständlich.
vor einiger zeit habe ich mittels software die phase meiner ls linearisiert.
der bass war viel straffer und hat gekickt wie noch nie - das kannst du mir ruhig glauben, ich bin da sehr kritisch.
bis ich gemerkt habe, dass der aktivierungsknopf nicht gedrückt war. tja...
und jetzt stell dir vor, ich wäre da nicht draufgekommen und hätte hier gleich mal einen thread eröffnet, wie super diese software ist und wie toll "zeitrichtige" boxen klingen.
dass der bass zuerst schwammig und danach viel knackiger ist etc - das sind so diese typisch euphorischen erfahrungsberichte, wie man sie zu tausenden in foren findet, wo leute unbedacht ihre autosuggestionen niederschreiben und so andere in die irre führen und verunsichern.
diese sogenannten reviews haben es interessanterweise auch immer ansich, das selbst minimalste veränderungen, an deren hörbarkeit berechtige zweifel bestehen, plötzlich zu den beeindruckensten veränderungen hochstilisiert werden.
"einfach genial, wie präzise und knackig der bass danach ist" usw usf - der bericht sprüht förmlich vor emotionen und euphorie und auf eine unhaltbare aussage folgt die nächste.
(mein persönlicher favorit ist übrigens die stelle mit den schaumstoffeinlagen.)
da ist von veränderungen die rede, die lassen sich beim besten willen nicht mehr durch voralterung erklären.
diesen einspielvorgang gibt es nur bei chassis mit gewebezentrierspinne.
die kann sich in den ersten paar std ein wenig einreissen, wodurch sich die tsp ein wenig ändern.
aber kh können sich genausowenig einspielen wie hochtöner...
selbst wenn wir mal großzügigerweise bei tieftönern bleiben, geht es um wirklich minimale veränderungen am unteren ende des übertragungsbreichs, wo man gegenüber nichtlinearitäten im amplitudenfrequenzgang noch dazu ziemlich unempfindlich ist.
ein mensch hat darüber hinaus kein akustisches langzeitgedächtnis, mit dem er sich an kleinste veränderungen nach etlichen std erinnern kann.
bei professionell durchgeführten blindtests erfolgt das umschalten nicht ohne grund unterbrechungsfrei (ja, das ist sehr viel kürzer als 24 std).
eine pause von nur wenigen sekunden kann hier hörbare unterschiede verschleiern.
die behauptung, irrtum sei ausgeschlossen, da man sich nicht daran gewöhnen konnte, ist dermaßen naiv, falsch und realitätsfern - da verschlägt es einem fast die sprache.