Es vergeht derzeit kaum ein Tag, an dem nicht irgendwelche Neuigkeiten über kommende GPUs zur Öffentlichkeit durchsickern, sei es offiziell oder eher durch Indiskretion. Doch bis diese neuen Stars ihren Dienst in den Computern diverser Performancefanatikern aufnehmen werden, liegt die derzeitige Vorherrschaft ganz klar bei Grafikkarten mit nVidia's GeForce4-TI 4600 Serie.
Wir haben Gainward's High-End Vertreter dieser Kategorie unter die Lupe genommen.
[pagebreak]Vorstellung & Ausstattung[/pagebreak]
Vorstellung und AusstattungDie Goodiebag
Firewire included
2x DVI
Heatsinks
Rückseite
Zu beginn sollen natürlich diejenigen hervorgehoben werden, die dieses Review ermöglicht haben:
Einerseits dem Shop & EDV-Dienstleister
intermotion.at und natürlich auch dem Distributor
Assmann Electronic Components.
Das "GeForce 4 PowerPack! Ultra/750 XP Golden Sample" Package von Gainward gehört zweifelsohne zu den derzeitig am Markt verfügbaren Top-Produkten. Wie alle auf dem NV25 basierenden Grafikkarten verspricht sie, bestückt mit schnellen Speichern, ausreichend Performance auch in zukünftigen Spielen zu bringen. In der Spitzenliga sind es aber nicht mehr allein die rauhen angepriesenen MHz, die die Flaggschiffe der jeweiligen Hersteller, die die angebotenen Produkte für den Konsumenten interessant machen, sondern auch die oft umfangreichen Zusatzausstattungen. Im Falle der Gainward 750 XP ist das abgesteckte Zielmarktsegment ein relativ breites - die mitgelieferte Hardware als auch die Software soll nicht nur Gamer, sondern auch Hobby-Videofilmer ansprechen.
Werfen wir zu Beginn einen Blick auf die Ausstattung der 750 XP:
Die geöffnete Verpackung offeriert auf den ersten Blick imposanten Inhalt. Neben dem klassischen Game-Bundle, Treiber-CD, Software DVD-Player und einem einfachem Video-Bearbeitungsprogramm liegt auch eine VIVO-Kabelpeitsche bei, die für Composite und S-Video In- und Outconnevtivity zu Kamera, Videorecorder oder ähnlichem sorgt. Doch nicht nur analoge Schnittstellen sind vorhanden - ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist eine separate PCI Firewire-Karte, mit der auch Besitzer von DigiCam und Co voll auf ihre Rechnung kommen werden.
Der wohlausgestattete Eindruck wird auch beim Hauptdarsteller - der Grafikkarte - nicht getrübt. Das feurig rote PCB läßt verstärkt durch den großen Heatsink für GPU und Speicher "heiße" Performance erhoffen. Auch die BGAs auf der Rückseite der Karte sind mit Heatspreadern ausgestattet - besondere Kühlleistung ist von diesen jedoch natürlich nicht wirklich zu erwarten.
Bei den Monitor-Anschlüssen setzt Gainward als einer weniger Hersteller auf 2 DVI-Anschlüsse, für die VGA-Adaptoren beiliegen.
Besitzer zweier TFT-Panels werden die Möglichkeit, beide Schirme digital ansteuern zu können, vermutlich zu schätzen wissen.
[pagebreak]Betrieb & 2D Quality[/pagebreak]
Betrieb & 2D QualitySchöne Aussichten
Quality-Killer?
Video-Connectivity
Nach der Vorstellung der Karte widmen wir uns dem praktischen Teil des Reviews - der Bewertung des Betriebs und der Benchmarks.
Die Installation der Karte gestaltete sich - wie heutzutage hoffentlich üblich - problemlos und auch die Treiberinstallaton verlief ohne Auffälligkeiten. Nach Auswahl der gewünschten Desktopauflösung und Bildwiederholfrequenz offenbarte sich jedoch der erste - und einzige - Makel: Bei den eingestellten 1600x1200 bei 85Hz war die Darstellung deutlich unschärfer als die der zuletzt getesteten Referenzprodukte von nVidia und ATI - von den Unterschieden zur testweise wieder eingebauten G400 ganz zu schweigen. Ob die DVI auf VGA Konnektoren dafür verantwortlich sind, oder die schuldigen Komponenten auf der Karte sitzen, war leider nicht herauszufinden. Auch wenn Gainward mit der 750 XP eher auf digital ausgstattete Kundschaft abzielt, sollte die für viele nVidia basierte Karten typische analoge Schwäche in dieser Preiskategorie nicht so drastisch ausfallen - doch hier ist Gainward vermutlich nicht alleine.
Was sonstige 2D Funktion und Performance angeht, gibt sich die Karte im Betrieb mit den Detonator Treibern jedoch keine Blöße.
[pagebreak]Benchmark Setup[/pagebreak]
Benchmark SetupBei den folgenden 3D-Benchmarks kam wieder das aus unserem vorherigen Grafikkarten-Artikel
GF4Ti 4200 vs. R8500 bekannte P4-System mit folgenden Details zum Einsatz:
Hardware:Mainboard: Abit TH7-II
CPU: Northwood 1600@2592MHz (FSB @162MHz)
RAM: 512MB PC800 Rambus
Software:OS: Windows 2000, Service Pack 2, DirectX 8.1
Drivers: Detonator 29.42
Benchmarks:3DMark 2001SE Build 330
SpecviewPerf 7.0
Codecreatures
Quake 3 Arena (Visual quality settings maximized)
Serious Sam SE Demo (Visual quality settings maximized)
Aquamark 2.1
Comanche 4 Demo
[pagebreak]Benchmarks & Overclocking[/pagebreak]
Benchmarks & Overclocking300/650MHz
3DMark
Codecreatures
SpecviewPerf
Quake 3
Serious Sam
Aquamark
Comanche 4
335/735MHz
3DMark
Codecreatures
SpecviewPerf
Quake 3
Serious Sam
Aquamark
Comanche 4
Die erste Runde der Benchmarks wird durch MadOnion's 3DMark2001SE eröffnet. Die erreichten Werte bieten schon zu Beginn einen guten Überblick über die von der TI4600 gelieferte Performance.
Das Out-of-the-box Ergebnis von rund 12200 3DMarks lässt kaum Raum für Zweifel darüber, welche GPU derzeit den Markt dominiert.
Doch auch wenn die Scores von 3DMark "recht nett" sind, offenbart sich die Überlegenheit einer GeForce4-Ti 4600 mit 128MB Speicher gegenüber jeglicher Konkurrenz viel drastischer in einem anderen Benchmark - dem "Codecreatures"-Bench von Codecult. Bei dieser wohl zukunftsorientiertesten der aktuellen Test-Engines kommt vor allem die große Menge schellen Speichers voll zum Tragen und sorgt mit durchschnittlichen 29-31 FPS auf 1024x768 für die gut und gerne doppelt so hohe Leistung einer GF4TI 4200 mit 64MB.
Auch beim OpenGL-Benchmark SpecviewPerf 7.0 entsprechen die Resultate im großen und ganzen den Erwartungen - auch wenn keine berauschenden Leistungssteigerungen zu bemerken waren. Hier hat wohl die CPU-Power mehr Relevanz als der GPU- und Speichertakt.
Schlußendlich zeigt sich auch bei den verwendeten Game-Benchmarks die absolute Überlegenheit der 4600er - es wird wohl auch in naher Zukunft keine Spiele geben, denen der NV25 nicht gewachsen sein wird.
Natürlich wurde die Karte für einen Benchmark-Run auch - soweit es die unmodifizierten Komponenten zulassen - getweaked. Vor allem der Speicher hat noch einiges an Reserven, die geradezu nur darauf warten, voll ausgenützt werden zu können. Das Endergebnis von 335MHz für die GPU und 735 für die Speicher bringt noch einiges an zusätzlicher Performance! Während der Core-Takt nicht mehr wirklich viel weiter erhöht werden konnte, ohne Abstürze zu provozieren, ist beim Memory eine lange "Grauzone", in der Pixelfehler je nach Takt mehr oder weniger stark auftreten. Mit verbesserter Kühlung sind hier sehr wahrscheinlich noch 750-760MHz im Bereich des Möglichen.
[pagebreak]Fazit[/pagebreak]
FazitSowohl von Ausstattung als auch Performance kann die Gainward GF4TI 4600 Ultra 750 überzeugen - das Bundle bietet dem performanceorientierten Allroundanwender wohl alles, worauf aktuell Wert zu legen ist: Hervorragende Framerates bei Spielen, Video capturing und TV-Out, Connectivity auch zu aktuellstem Digital-Imaging und sonstigem Equipment.
Allein der kleine Patzer bei analogem VGA-Out trübt das Bild, und natürlich ist auch der Preis - der Leistung entsprechend - der gehobenen Kategorie zuzuordnen. Für Performance muß das Sparschwein eben leiden ....