kurze FAQ meinerseits (mir is fad und ich kann net schlafen)
Was ist RAID ? Ein RAID (Redundant Array of Inexpensive Disks)-System besteht aus mehreren Festplatten, die dem Nutzer (und dem Betriebssystem) gegenüber als eine einzige erscheinen. Intern verteilt das RAID-System die Daten jedes Files beim Schreiben gleichmäßig über alle im Array vorhandenen Festplatten, so daß beim Lesen eines Files die Daten von allen Platten kommen. Der Vorteil besteht darin, daß im Idealfall die resultierende Lesegeschwindigkeit die Addition der Transfergeschwindigkeit aller Platten ist, also bei drei genutzten Festplatten drei mal so hoch ist wie bei einer einzelnen Platte, bei 4 Platten viermal so hoch. Die Grenze wird dann nur durch die maximale Geschwindigkeit des Übertragungssystems beschränkt, was in gängigen Systemen der PCI-Bus ist.
Die Zugriffsgeschwindigkeit aber verbessert sich nicht, nur die Transfergeschwindigkeit. Grundsätzlich gilt für parallel geschaltete Festplatten, dass sie prinzipbedingt am besten arbeiten, wenn alle Festplatten ungefähr die selbe Geschwindigkeit besitzen. Außerdem müssen alle verwandten Partitionen die gleiche Größe besitzen. Daher ist es äußerst ratsam, immer Festplatten des gleichen Typs zu verwenden. Für ein effizientes RAID-System sind immer mehrere Festplatten erforderlich. Verschiedene Partitionen auf einer Festplatte können zwar theoretisch auch ein RAID-System bilden, jedoch erzielt man hierbei keinen Geschwindigkeitsvorteil, da eine Festplatte nicht gleichzeitig auf mehrere Partitionen zugreifen kann.
Was gibt es für verschiedene RAID Arten ?Am gebräuchlichsten sind folgende RAID Level:
0: "Striping": hier werden die Daten gleichmäßig in Blöcken über alle Platten verteilt ohne jede Redundanz, was zu hoher Datentransfergeschwindigkeit führt (maximal doppelt so hoch bei 2 Festplatten): ideal für den Videoschnitt - abgesehen von dem Geschwindigkeitsvorteil bietet Striping einfach die Möglichkeit Partitionen zu schaffen, die größer als die Kapazität einer einzelnen Festplatte sind, erreichbar über einen Laufwerksbuchstaben. "Spanning" ist eine andere Möglichkeit (mehrere Festplatten/Partitionen werden zu einem Laufwerk zusammengefaßt) - aber es bietet dem "Striping" gegenüber nur Nachteile (geringe Sicherheit UND geringe Geschwindigkeit).
1: "Mirroring": hier werden die Daten doppelt auf zwei Laufwerke geschrieben: Redundante Daten, also eine hohe Datensicherheit, aber die Geschwindigkeit ist maximal die eines Einzellaufwerkes.
Es wirkt wie ein ständiges automatisches Backup aller Daten: sehr sicher, aber es steht nur noch die Kapazität einer Platte zur Verfügung.
0+1/10: hier werden beide Verfahren kombiniert: Große Geschwindigkeit und Datensicherheit ist gewährleistet - der Preis: es werden mehrere Festplatten dafür benötigt, mindestens 4 Stück: 2 Platten für einen schnellen Stripe-Array, und beide zur Sicherheit nochmal gespiegelt auf zwei weiteren Platten.
Diese beiden RAID-Level werden von verschiedenen Betriebssystemen unterstützt und auch von den billigeren RAID-Karten. Die höheren und komplexeren RAID-Level (>1) minimieren den Platz, der für die Datensicherheit aufgewendet wird, indem nicht einfach Daten gespiegelt werden, sondern auf einem zusätzlichen Laufwerk nur Prüfsummen gespeichert werden - dann reicht eine Festplatte mit Prüfsummen aus um Datenverluste durch den Ausfall einer von drei Stripe-Festplatten zu verhindern.
5: Hier werden die Prüfsummendaten nicht auf ein eigenes Laufwerk geschrieben sondern auf alle verteilt. Level 5 bietet ein gute Balance zwischen Geschwindigkeit, Sicherheit und der Plattenanzahl. Software RAID 5 wird von Windows 2000 Server und Linux unterstützt. Entsprechende Hardware Controller sind noch sehr teuer - demnächst wird aber die Promise SuperTrak SX6000 für ungefähr 299 Dollar auf den Markt kommen und Hardware RAID5 erschwinglich machen.
Was ist der Unterschied zwischen Hard- und Software RAID ?Software RAID:
Bei Software-RAIDs übernimmt der Prozessor die Steuerung der Datenverteilung der einzelnen Festplatten, in Betriebssystemen wie Linux oder Windows NT/2000/XP sind verschiedene Versionen von RAID schon integriert (Vorteil: geringe Kosten – Nachteil: etwas Prozessorleistung wird verbraucht).
Hardware RAID:
In reinen Hardwaresystemen (Vorteil: Systemunabhängig und keine Prozessorbelastung - Nachteil: höhere Kosten) übernimmt eine RAID-Karten die Steuerungsaufgaben (und eventuell auch die Rechenarbeit für die Prüfsummenerstellung), die auch noch zusätzliche Übertragungskanäle anbietet und per Treiber in verschiedene Betriebssysteme eingebunden werden kann (auch welche die selbst kein RAID beherrschen – das RAID-System erscheint als eine normale Festplatte).
Hardware-Software RAID:
Leider sind die RAID-Karten bzw. Chipsätze, die billig für den Heimgebrauch angeboten werden (wie z.B. die Promise FastTrack) oder auf manchen Mainboards integriert sind, keine echten Hardware-RAID-Controller: diese Lösungen sind nur leicht modifizierte IDE-Controller (deswegen sind manche Fasttrack IDE-Controller auch mit ein paar Handgriffen und einem BIOS-Upgrade so schnell in einen eigentlich doppelt so teuren RAID-Controller umgewandelt), die z.B. die für´s Striping/RAID-0 erforderlichen Rechenaufgaben (Auf- und verteilen der Daten in Blöcke) dem Hauptprozessor des PCs überlassen (sie besitzen keinen eigenen Prozessor im Gegensatz zu teuereren Hardware RAID-Lösungen) und deswegen keine Prozessorrechenzeit sparen (die Prozessorleistung, die RAID-0/1 hierbei verbraucht, ist allerdings sehr gering) - sie sind in der Performance in etwa genausogut wie z.B. der in Windows 2000 integrierte Software-RAID. Deswegen bieten diese Lösungen auch keinen der höheren und rechenaufwendigeren RAID-Level (RAID Level >1) an. Ein Vorteil dieser billigen Software-RAID-Karten gegenüber reinen Software-Lösungen ist allerdings, dass der erforderliche Programm-Code in deren BIOS sitzt und deswegen betriebssystemübergreifend und auch fürs Booten genutzt werden kann. Außerdem stellen solche Karten ebenso wie IDE-Controller einfach zusätzliche IDE-Kanäle zur Verfügung
Sollte ich besser SCSI oder EIDE-RAID einsetzen ?Früher waren SCSI-Platten für RAID-Systeme die einzige Möglichkeit, und RAID wurde nur in Servern eingesetzt, heute sind IDE RAID-Systeme auch für den Heimanwender erschwinglich und dank der fortgeschrittenen Entwicklung, der Schnelligkeit und des Preises EIDE-Platten die beste Wahl. Ein Vorteil von SCSI-Arrays ist, das bis zu 15 Geräte an einem Kabel hängen können und die Kabellänge größer als bei EIDE sein darf– die Platten also auch extern in einem anderen Gehäuse untergebracht werden können, während die maximale Kabellänge für EIDE-Drives bei der Unterbringung aller Platten in einem Gehäuse Probleme verursachen kann. Und: Es müssen für EIDE-RAID genügend freie Kanäle vorhanden sein: optimal ist einer pro Festplatte, ein normales Mainboard stellt 2 Kanäle zur Verfügung, jede zusätzliche EIDE-Controllerkarte nochmal 2, billige RAID-Karten 2, besserere 4.