Kleine Anleitung zum Einbau von Leuchtdioden, für alle, die sich nicht auskennen, ganz einfach beschrieben.
LED = Light Emitting Diode
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Diode, die Licht abstrahlt - ohne Glühfaden, LEDs werden auch nicht annähernd so warm wie Glühbirnchen und haben einen geringeren Energiebedarf. Die genaue Funktionsweise einer Diode erspare ich euch, nur so viel sei erwähnt:
Eine Diode ist nichts anderes als ein pn-Übergang, also ein Kontakt zwischen positiv und negativ dotiertem Halbleitermaterial (zB Si oder GaAs). Eine Diode leitet Strom prinzipiell nur in eine Richtung - von der Anode(+) zur Kathode(-). Die LED leuchtet also nur in Durchlassrichtung. Bei Leuchtdioden sind zwei Werte wichtig:
1.) Vorwärtsspannung (Forward voltage oder Uf)
2.) Vorwärtsstrom (Nennstrom, Forward Current oder If)
Die Vorwärtsspannung einer Diode ist im Grunde konstant - der Vorwärtsstrom kann variieren, soll aber nicht den Nennstrom überschreiten, dh. wenn eine LED für 20mA ausgelegt ist, sollte man nicht 30mA durchjagen, das ist der sonst sehr langen Lebensdauer von LEDs abträglich.
Wie schließt man nun eine LED im PC an?
Da die Spannung vom Netzteil über der Diodenspannung liegt, wird der Strom nicht begrenzt und die Diode bildet einen Kurzschluß. Der Strom übersteigt dabei den Nennstrom If, die Diode wird rasch zerstört. Man sollte also unbedingt noch einen Widerstand in Serie zur Diode schalten, über den die restliche Spannung abfällt - dieser Widerstand begrenzt den Strom.
Den Widerstandswert berechnet man nun wie folgt:
(Beispiel, die Werte können variieren!)
Vorwärtsspannung Diode: Uf = 1,6V
Vorwärtsstrom (Nennstrom): If = 20mA = 0,02A
Versorgungsspannung: Uv = 5V
Über den Widerstand sollen nun 20mA fließen - der gleiche Strom, der durch die Diode fließt.
Am Widerstand fallen nun 5V - 1,6V = 3,4V ab. Zur Berechnung sind SI-Einheiten zu verwenden, also Ampere, nicht Milliampere. (1 Ampere = 1000 Miliampere, 10 Milliampere = 0,01 Ampere)
Der Widerstand R errechnet sich nun nach dem ohmschen Gesetz R = U / I, also
R = (Uv-Uf)/If = (5V-1,6V)/0,02 = 170
Falls es den errechneten Widerstand nicht zu kaufen gibt, sollte man einen höherwertigen - keinesfalls einen niederwertigeren - Widerstand kaufen, also in diesem Fall 180 oder 200 Ohm. (Es macht ohnehin Sinn, den nächsthöheren Widerstandswert zu verwenden, da die Widerstände nicht sehr präzise und die die Versorgungsspannung ungenau ist. Besser zu wenig als zu viel Strom, der Unterschied ist kaum wahrnehmbar.)
In obigem Beispiel wird also ein Widerstand >= 170 Ohm benötigt. Dieser wird, wie schon erwähnt, mit der Diode in Serie geschaltet, dh ein Ende des Widerstands und ein Ende der LED werden miteinander verbunden, eines der übrigen Enden kommt an den +Pol, der andere an -. An welcher Seite der Widerstand nun ist, spielt keine Rolle, doch Achtung: Ebenfalls schon erwähnt, die Diode funktioniert nur in eine Richtung!!! Meist ist das kurze Ende die Kathode und kommt an den Minuspol.
Folgende Kombinationen sind also möglich (A Anode, K Kathode):
[+] --- Widerstand --A LED K-- [-]
[+] --A LED K -- Widerstand -- [-]
Siehe Graphik:
Mehrere LEDs in Serie zu schalten, ist nicht ratsam. Es spricht jedoch nichts dagegen, mehrere Dioden parallel zu schalten, wobei jede LED ihren eigenen Vorwiderstand benötigt.
Hinweis für alle, die es besser wissen: Ich habe vieles in diesem Text stark abstrahiert und vereinfacht, Details, die zum Betrieb einer LED nicht unbedingt nötig sind (Durchbruchmechanismen, Temperaturabhängigkeit, Materialunterschiede, Massefluktuation, wwi), vernachlässigt. Das hat seinen Sinn, denn jeder der hier etwas besser weiß, braucht diesen Text ohnehin nicht. Es gibt aber genug User, die nur wenig Ahnung von Elektrotechnik haben - genau diesen soll hiermit auf einfache Art und Weise geholfen werden. Falls doch irgendetwas nachweislich _nicht_ stimmt, bitte Hinweis dazu posten. Spart euch aber bitte Hinweise wie "Das hat aber so funktioniert" und "so gehts auch", um Hilfesuchende nicht unnötig zu verwirren.