Hallo Leute!
So, eine lange Zeit ist vergangen, viel hat sich getan, viel hab ich ausprobiert. Nun bin ich wieder etwas schlauer und ich hab recht brauchbare Informationen zu meinem Problem auftreiben können.
Also nach all dem Hin und Her und da es anscheinend niemand so wirklich weiß, bin ich letztendlich zum Schluss gekommen, dass es einfach so ist, dass CoreTemp 0.95 einfach 15°C zuviel anzeigt - warum und wieso auch immer - hängt wahrscheinlich von der verwendeten Hardware ab. Ich vertraue nunmehr lediglich auf das beigelegte ASUS-Tool meines Mainboards bzw. rechne einfach diese 15°C weg bei CoreTemp. Dh. für mich: CPU-Temperatur idle 30°C und unter Last 50 - 55°C bei 3,2GHz und 1,34V.
Der eigentliche Punkt dieses Postings ist aber eine für mich entscheidende neue Information, welche ich in einem Gespräch mit meinem Innovatek-Ansprechpartner erfahren habe. Und zwar ist es prinzipiell völlig normal, dass die Temperatur bei Quad-Cores schnell steigt und sinkt und anhand einer Formel lässt sich klar feststellen, wie die Temperaturen auszusehen haben (ohne Berücksichtigung der Wärmeleitpaste):
Leistung x Wärmewiderstand + Wassertemperatur = CPU-Temperatur
Wenn man nun mein System nimmt (3,2 GHz), welches bei diesen Taktraten und ohne Spannungsanhebung 156W verbrät, mit dem Wärmewiderstand des XX-Flow-Kühlers von 0,2 K/W multipliziert und das Wasser nicht wärmer als 34°C wird, so erhält man eine maximale CPU-Temperatur von 65°C. Dh. unter diesen Umständen darf die CPU ca. 65°C warm werden (auch in kurzer Zeit und praktisch mit 30°C Unterschied zur Wassertemperatur) - das ist völlig normal.
Bei 3,5GHz und 1,5V werden 207W Leistung vom Quad in Anspruch genommen und die Temperatur steigt somit bereits auf 75°C - wobei diese Werte theoretischer Natur sind und in der Praxis meist NICHT erreicht werden. Somit sieht das Ergebnis meist etwas schlechter aus - in meinem Fall um die 80°C.
Des Weiteren kann man Intels Quad-Core-Prozessoren nur sehr schwer den Hitzetod sterben lassen. Gethrottled wird aber ohnehin bei derart hohen Temperaturen (>85°C - bis dahin wurde nicht gethrottled, mehr habe ich nicht getestet), dass man diese als Normalsterblicher sowieso nie erreichen möchte/wird, wenn man nicht grade auf Rekordjagd ist. Wenn man eine ordentliche Kühlung sein Eigen nennt, sind Temperaturen somit nur "bedingt" ein Problem. Das ganze Zeug bezieht sich jetzt logischerweise auf Wasserkühlsysteme. Bei Luftkühlungen wird man wohl mit schlechteren Werten rechnen müssen. Will man sein System aber 24/7 betreiben und nicht bloß benchen, so sind derartige Taktfrequenzen (>3,5GHz) nicht bloß aufgrund der Temperatur NICHT zu empfehlen, sondern weil sich das Material im inneren des Prozessors ab einer gewissen Spannung/Temperatur verändert und so die CPU innerhalb von wenigen Wochen Schaden nehmen kann/wird.
Ausnahmen gibt es - wie immer - sicher überall, aber ich habe für mich die 3,5GHz-Marke als absolutes Maximum definiert, auch wenn es noch weit höher ginge. Jedenfalls wurde mir das im Groben von einem Kühlungsexperten von Innovatek mitgeteilt. Ich hoffe, ich konnte hiermit einige Unklarheiten aus dem Weg räumen und ja... für mich heißt das jetzt wohl: Der Anpressdruck ist in Ordnung, die Temperaturen sind realistisch und alles ist gut.

Möge Crysis kommen...
Auf ein fröhliches Tunen,
Bernhard