Nach langer, langer Zeit wieder einmal ein Thread im 'Water Inside' von mir.
Heuer im Frühjar (April iirc) habe ich nach 3 Jahren (und 2 Monaten) zum ersten mal überhaupt
meinen - bis dato ersten - WaKü-Kreislauf zerlegt, um endlich einige von langer Hand geplante
Umbauten durchzuführen. Sehr gespannt war ich schon darauf, wie der SACu wohl innen aussehen würde,
nachdem er mehr als 3 Jahre ohne Wartung in Betrieb war.
Also fangen wir an...
Zuerst einmal das alte System im Ganzen:

und hier im ausgebauten Zustand:
Das ist der komplette, alte Kreislauf, mehr war nicht drinnen (SACu, Sicce NoVa800, Zern HV-Raddi, Silikonschlauch).
Betrieben habe ich das ganze mit Aquadest, zuerst gekauftes, dann später von einem Bekannten (die haben irgend eine
Anlage, bei der dest. Wasser quasi als Abfall übrig bleibt, fragts mich aber ned was das ist, ich weiß es nicht mehr).
Silikonschläuche haben ja bekannter Weise den Nachteil, dass Wasserdampf durch den Schlauch diffundieren kann, das bedeutet
einerseits 'lästiges' Nachfüllen alle paar Wochen und andererseits (wenn man von nicht 100% reinem Wasser ausgeht), dass
die Verunreinigungen und daher auch die Ablagerungen mit der Zeit dann doch wieder zunehmen.
Also beginnen wir mit der Zerlegung:
"Schlatz" in der Pumpe:

Davon war auch noch jede Menge im Radiator und in den Schläuchen (leider keine Photos davon gemacht).
Anscheinend waren die Silikonschläuche mit irgend einem "Pulver" innen beschichtet. Da war so eine milchige
Schicht (viel milchiger als der Schlauch an sich ist), die Durch die ersten paar Tage im Wasser sichtbar wurde, und sich
dann nach und nach durch die Strömung abgelöst hat, dazu noch etwas Kalk (vermute ich) und das Ganze sah dann so aus:

bzw im trockenen Zustand:
Aber nun zurück zur SACu:

Schon an den Stutzen ist viel "Grünspan" + Ablagerungen zu sehen, auch erkennt man den schlechten Zusatnd der O-Ringe ganz
gut:
Nun ist es so weit, werfen wir einen Blick in das Innere:

Schreck lass nach, so wie das aussieht, glaub man kaum dass der noch anständig (brauchbar) gekühlt hat.
Nicht nur, dass hier massig Ablagerungen waren und Verfärbungen des Kupfers (oder ist das sogar eingebrannt?), musste ich
darüber hinaus feststellen, dass die Dichtung komplett am Kupfer festgebrannt war!
Da half nur mehr ein Vignettenkratzer, mit einem Messer hätte ich die Bodenplatte wohl zu sehr zerkratzt.
Gut, die Dichtung war einmal grob weg, doch die Ablagerungen? Die waren wie fest anzementiert, keine Chance die abzukratzen.
Also Bodenplatte + Stutzen in ein Zitronensäurebad (damit reinigen wir auch immer die diversen Armaturen im Haus), danach
sah schon mal alles wieder viel besser aus

(auch die Auflageseite war nachher wieder schöner, keine Fingerabdrücke mehr etc.):
Gut, die Dichtungsreste waren aber immer noch vorhanden, und wirklich schön sah das ganze auch noch nicht aus. Also zuerst
wieder mit dem Vignettenkratzer vorsichtig die Reste der Dichtung entfernt, und dann den Dremel ausgepackt:

Mit diesem netten Werkzeug habe ich nun die Stutzen sowie die Innenseite/Oberseite der Kupferplatte poliert.
Klarerweise ist das ergebnis nicht 100%-ig eben und gleichmäßig (die Verfärbungen bei den Photos mit Blitz sind nicht mehr
am Kupfer, sondern entstehen rein durch die Lichtbrechung der Oberfläche, wie man auf dem letzten Bild erkennt!

)
Bis auf einen dünnen, schwarzen Rand von der Dichtung, ist die Oberfläche jetzt wieder ganz sauber

Nun noch Dichtungen getauscht und den neuen Kreislauf zusammengebaut:

Fragen, Anregungen, Comments sehr erwünscht