Level 10 - mit diesem Namen fängt man nicht viel an, es sei denn man fügt
Thermaltake hinzu und schon sind die Gedanken im richtigen Gebiet: Hardware. Ich sah dieses Gehäuse vor ca. einem Jahr. Damals wußte man weder wann es erscheint, noch wie vielen Euroscheinen man nachweinen müsste. Klar war: Billig kann es nicht sein und jetzt wie auch vor einem Jahr war es es eine Streitfrage: Design, Kühlleistung und Preis. Ich habe dieses Thema um diese teure "Schachtel" verdrängt und habe gerade vor drei Tagen mit einem "Freund" aus der MMO-Welt über PCs gesprochen. Aus einem Scherz, er solle sich dieses Gehäuse zulegen, wurde Ernst und es war irgendwie klar, dass ich nicht widerstehen konnte und bin nun um ein paar Euro ärmer.
Nachdem es im deutschprachigen Raum gar keine Rewievs gibt und mir gerade etwas langweilig in der Birne ist, schreibe ich ein paar Worte zu diesem "Wunderding" und wie sich Aufbau, Einbau, Verzweiflung, Schweiß und Freude in vier Stunden wunderbar vereinen lassen.
Ich stelle auch mal klar fest, dass ich hier keine Benchs oder sonstige Weltrekorde testen möchte. Ob die Festplatte 35 oder 37 grad hat, ist mir nicht sehr wichtig und ob das Gehäuse die CPU um fünf grad kühler hält ebenso wenig. Außerdem schon mal sorry für die Fotos, leider stand nur ein iPhone zur Verfügung, man kann aber alles wichtige sehen. Ob die Cousine ihre Spiegelreflex anwirft, bleibt noch abzuwarten. Los geht's...
VerarbeitungDiese Gehäuse übertifft in der Verarbeitung alles was sich in den letzten Jahren "PC Gehäuse" nennen durfte. Das muss man aber auch erwarten, schließlich bezahlt man hier etwa 500 Euro. Das Case wiegt leer ca. 21 kg, ist somit für einen Lanpartyeinsetz nicht geeignet, außerdem würde man einen ganzen Tag weinen wenn ein Kratzer entsteht.
Kurz gesagt: Verarbeitung ist einsame Spitze in Perfektion!
Nähere Details und der EinbauMan hat hier keine Seitenwand wie man sie kennt, das Gehäuse geht in "alle" Richtungen auf und wer sich erhofft hätte, dass man hier keine Schrauben hat, sondern alles mit irgendwelchen Plastinghalterungen "easycheesy" ausbauen und einbauen kann, liegt falsch. Hier ist alles nach dem "alten" Prinzip wie wir es vor zehn Jahren kennen: Teile werden verschraubt, das bedeutet: HDD und sonstige Laufwerke haben hier keine Klicksysteme - außerdem: Obwohl die Platten verschraubt sind, kann man sie sehr leicht rausnehmen.
Nachdem man die Rückwand (Pic) aufsperrt und abnimmt, kann die Operation gestartet werden. Jedes Hardwarestück hat seine eigene Wohnung, quasi seine eigene Kühlung und schluckt nicht den Staub des Nachbars. Auch jede der sechs HDD-Einschübe hat eine eigene Kühlung. Im Herzstück wirken die zwei Ventilatoren hochwertig, aber auch hier muss man betonen, dass man das bei diesem Preis einfach erwartet!
Mein aktueller PC ist noch bei meinen Anforderungen in allen Angelegenheiten zufriedenstellend, somit wird einfach das alte Gehäuse befreit und folgende Sachen dürfen ihr neues Zuhause beziehen: Conroe E6600, 4GB Rams, 120GB SSD und eine ATI Radeon 4870
Der Einbau des Mainboards war sehr einfach, man kann die Platine komplett herausnehmen und da alles im Einsatz war, habe ich einfach das gesamte Paket in einem Stück in die neue Umgebung eingebaut.
Der nächste Schritt war auch ein Kinderspiel, die Platine einfach wieder hineingeben, mit vier beigelegten Schrauben befestigen und um die Größe des Cases abschätzen zu können, hier ein Foto. Die Grafikkarte wirkt hier einfach viel zu klein. Dem Gehäuse ist der Begriff "Big Tower" mit Sicherheit geläufig.
Mit der gleichen Art konnte man das Netzteil und die Festplatten einbauben. Die Halterung lässt sich, sobald die Rückseite durch einen Schlüssel freigegeben ist, einfach hinausziehen und mit vier Schrauben lässt sich sowohl eine 3,5 als auch 2,5 Zoll Platte problemlos einbauen. Den Schacht für die Festplatte kann man sich wie einen Wechseldatenträger vorstellen, nur etwas hübscher
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. Es lässt sich einfach hinausziehen. Die Kennzeichnungen zeigen einem genau welche Platte wo befestigt werden muss. Wenn die Platte fest ist, schiebt man sie einfach in die Halterung hinein, es macht kurz "Klack" und sie sitzt fest. Den Anschluß an den Strom bzw. um den SATA-Anschluß kümmert sich das Gehäuse selbst - es ist schon hinten alles vorbereitet und es müssen auch keine Kabeln verlegt werden.
Wenn auch etwas unscharf, dieses Durcheinander ist die Verkablung auf der rechten Seite des Level 10 und wenn man etwas genau hinschaut, kann man vielleicht erkennen, dass alles fertig verkabelt ist und man gerade mal den SATA Anschluß an das Mainboard selbst durchführen muss. Hier wirkt das zwar chaotisch, allerdings waren hier meine Hände im Spiel. In Wirklichkeit ist das von Thermaltake mit viel Liebe verlegt und platziert. Es gibt nichts auszusetzen.
Richtig viel Mühe gab es beim Netzteil. Jedes Kabel muss verlegt werden. Da wirklich alles, darunter fällt auch das Netzteil, ein eigenes Haus hat, kann man nichts einfach lustlos hängen lassen, sondern alle Kabeln müssen durch diverse Löcher aus dem Case "hinaus" über die rechte Seite verlegt werden. Wie sie hinter dieser Wand ausschauen ist egal, man sieht später nichts, kann hier aber trotzdem die Verkabelung logisch einbauen. Man hat hier genug Platz gemacht um alle Kabeln gut zu plazieren bzw. zu verstecken. Dann durch das nächste Loch wieder hinein und schon kann man das Mainboard mit Strom versorgen. Leider müssen aus diesem Grund alle Kabeln richtig _lang_ sein. Das war beim ersten Case leider nicht der Fall. Glücklicherweise hatte ich ein Netzteil der Marke Tagan: 800 Watt und VIEL längere Kabeln haben mir das Leben viel erleichtert. Den Tausch konnte ich mittlerweile aus dem FF. Am Anfang ist man einfach sehr vorsichtig, man will alles richtig machen und diesen Spaß auch so lange wie möglich mit Freude verbringen.
Das ganze muss man sich so vorstellen: Lichtschalter unten, Luster an der Decke: Alle Kabeln sind hinter bzw. in der Wand versteckt. Absolut top diese Ausführung - wenn man die richtige Kabellänge hat.
Auf die Details der Kabelverlegung muss man hier nicht genauer eingehen. Es hat einfach ewig gedauert, unzähliche Kabelbinder verbraten, weil es sich doch nicht so ausgegangen ist wie man sich das vorgestellt hat, wieder zerschneiden, neues Loch testen und irgendwann klappt es auch.
Auf den letzten zwei Bildern sieht man die fertige Arbeit, einmal mit einer Taschenlampe beleuchtet und das zweite Foto ist der erste Betrieb. Die Verkabelung ist aus meiner Sicht voll gelungen, man kann nicht mehr verstecken.
SchlußworteManche Menschen kaufen sich ein iPhone um 800 Euro, andere kaufen sich die PS3 um 600 beim Release und ich kaufe mir ein Gehäuse um dieses Geld: Damit will ich sagen, dass man hier ewig streiten könnte. Es ist die persönliche Vorliebe und Entscheidung. Mir war dieses Geschenk an mich diesen Preis wert.
Preis/Leistung ist so eine Sache. Fest steht aber, dass Thermaltake bzw. BMW hier nicht ein Stück Allu verkaufen, sondern hochwertige Materialien die sehr gut verarbeitet sind. Prinzipiell sollte man das Gehäuse vor dem Kauf RL sehen und dann beurteilen, ich hatte diese Möglichkeit und ich habe diesen Schritt gewagt. Ich möchte hier nicht eine Geizhaltbeurteilung abgeben wie z.B. " LEUTE KAUFT DIESE CASE, es ist voll geil, das ist wahnsinn."
Qualität stimmt, Design ist Geschmackssache. Es ist einfach ein "anderes" Gehäuse. Ich bin nicht gerade ein geübter Testschreiber, hoffe aber dass man einen Eindruck erhält und sich seine eigene Meinung bilden kann. Es gibt noch einige Test in englischer Sprache die sich auch mit der Temperaturentwiklung beschäftigen - wenn man es ganz genau wissen will.
Um es in Punkte zu fassen:
Design 10/10
Verarbeitung 10/10
Kühlung 8/10 (beziehend auf Werte englischer Tests)
Anschlüße vorne 10/10 (Mic, Sound, SATA, 4x USB 2.0)
Negative Punkte sind hier: Gewicht (wenn man das als Nachteil bezeichnen will), Staub muss öfter am besten mit einer Luftdose entfernt werden, Fingerfett am Gehäuse, muss daher mit dem mitgelieferten Tuch bereinigt werden, das schöne Innenleben sieht man leider nicht, da es kein Seitenfenster gibt.
Man hätte hier noch unzähliche Fotos machen, aber mit einem Handy sind sie weder sinnvoll noch sonderlich schön. Mein Kauf hat sich für mich gelohnt, es gefällt mir einfach sehr gut und wenn ich mir schon nicht einen BMW Z4 leisten kann, dann eben das etwas billigere Gehäuse
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