Ich hab mal ein Auto geleast gehabt, weil es damals finanziell nicht sinnvoll gewesen wäre, das nötige Bargeld loszueisen (war im Ausland in Fremdwährung und zu höheren Zinsen veranlagt).
Ausserdem war ich mir nicht sicher, ob ich ihn überhaupt länger als 3 Jahre fahren wollen würde
Vorteil von Leasing ist, dass es von den Händlern gepusht wird, es daher oft interessante Angebote auch in Kombination mit der Versicherung gibt, und man den Wagen bei Nichtgefallen bei Ablauf zurückgeben kann.
Und bei überhöhten Fantasierestwerten kann man die monatliche Belastung niedrig halten.
Nachteil sind die gegenüber Barzahlung meist höheren Finanzierungskosten (möglicherweise Entfall von Rabatten, Vertragsgebühren, steigende Zinsen), je nach Leasingfirma oft sehr lange vorgeschriebene Vollkaskoversicherungen, je nach Leasingfirma vorgeschriebene Reparaturen beim Händler ohne freier Werkstattwahl, etc. Wenn man den Wagen nicht behalten will, muß man jeden noch so kleinen Kratzer etc. immer bestmöglich ausbessern lassen, auch wenn es wirtschaftlich sinnlos ist, etc.
Und das Auto gehört einem während des Leasings nicht.
Das letzte wäre der große Vorteil eines Kredits - da ist man prinzipiell Eigentümer des Autos, und kann es leichter verkaufen.
Möglicher Nachteil ist, dass meist mehr Eigenmittel gefordert werden, als Depotzahlung beim Leasing (da ist überhaupt nur 1/3 des Kaufpreises als Depot maximal erlaubt, während Banken oft nichteinmal 50% finanzieren wollen). Dafür ist das Auto am Ende der Finanzierung ausbezahlt, während es beim Leasing die Schlusszahlung gibt.
Und letztere "kann" in der Praxis zum Problem werden.
In einem seriösen Leasingvertrag werden Depot und Rate so gewählt, dass der kalkulierte Restwert (also Kaufpreis minus Depot minus Zahlungen exkl. Zinsen) ungefähr dort liegt, wo der Marktwert des Gebrauchtwagens dann liegen wird. Und will man den Wagen dann behalten, muß man diesen Betrag noch auszahlen, damit einem der Wagen auch gehört.
Jetzt wäre es natürlich verlockend, während der Laufzeit wenig zu zahlen - dann muß man aber entweder einen hohen Restwert auszahlen um ihn zu behalten, oder wenn der Wagen tatsächlich weniger als den Restwert wert ist, auch bei Rückgabe die Differenz nachzahlen.
Umgekehrt könnte man auch laufend mehr zahlen, und kommt so auf einen niedrigeren kalkulatorischen Restwert - gut, wenn man den Wagen übernehmen will, schlecht wenn man ihn zurückgeben will (weil der mögliche Mehrerlös beim Verkauf durch den Händler dann nur zu 50% dem Leasingnehmer zusteht - wenn der überhaupt nachweisen kann, dass der Wagen über dem Restwert verkauft wurde).
Teuer wird's auch, wenn man die vereinbarten Kilometer überschreitet und die Mehrabnutzung sich dann in höheren Raten niederschlägt (oder Nachzahlungen bei Vertragsende).
Der "garantierte Restwert" ist wohl dahingehend eine Sicherheit, dass der Händler dann keine Nachzahlung bei Rückgabe verlangt - vorausgesetzt, der Wagen ist optisch und technisch einwandfrei und die Kilometer wurden nicht überschritten. Oder andersrum: Depot und Raten wirden so bemessen, dass kein übertriebener kalkulatorischer Restwert überbleibt - was ja nur heisst, dass man während der Vertragslaufzeit entsprechend mehr gezahlt hat.
Als Privatperson gibt's kaum einen rationalen Grund, ein KFZ zu leasen. Das zahlt sich eher aus, wenn einem das Geld wurscht ist, man alle 3 oder 4 Jahre ein neues Auto fahren will (das man dann jeweils zB mit dem Jahresbonus anzahlt) und man sich nicht jedesmal mit dem Verkauf des alten Autos herumschlagen will.
Oder wenn die Gesamtkosten tatsächlich niedriger als bei einem Kredit sind (waren sie bei mir damals -beim heutigen Zinsniveau wird das aber nur mehr schwer möglich sein).
Deshalb ist PKW-Leasing durch Privatpersonen auch ein österreichisches Phänomen. In anderen Ländern ist das unüblich bis unmöglich.