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Autohersteller in Europa in der Krise

t3mp 27.07.2012 - 22:23 2181 13
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t3mp

I Love Gasoline
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Der europäischen Autoindustrie geht es schlecht - natürlich liegt das auch an der Finanz- und Wirtschaftskrise in Teilen der EU. Aber wer hat das in den letzten 10 Jahren nicht kommen sehen? Seit 2000 steigen die Tageszulassungen kontinuierlich an, mit denen die Hersteller die Zulassungsstatistiken beschönigen und "Jungwagen" billiger in den Markt drücken - mittlerweile werden sogar Rabatte bis über 30% gewährt. Gleichzeitig ist das Auto für die überwiegende Mehrheit ein Nutzfahrzeug geworden das einen von A nach B bringt, wie man an dem raschen Aufstieg von Dacia (mit Technik der vorletzten Generation) oder dem immer wieder hinausgezögerten EOL eigentlich abgelöster Modelle (Peugeot 206+, Skoda Octavia) erkennt. Erinnert das sonst noch jemanden an den Beginn der Krise auf dem US-Automarkt?

Wieso auch nicht, das Auto scheint seit über einem Jahrzehnt mehr oder weniger "ausentwickelt" zu sein - zunehmende Elektronikverstopfung ausgenommen -, merkbarer technologischer Fortschritt lässt auf sich warten. Im Gegenteil scheinen die Motoren derzeit eher einen Schritt zurück zu machen - um bei den Verbrauchs- und Abgaswerten in der Theorie gut dazustehen werden Maßnahmen ergriffen, die sich in der Praxis so kaum nachvollziehen lassen oder an den aufgeblähten Karossen verpuffen. Und in den unteren Preisklassen, die kaum Spielraum für die teuren (und wirkungsvollen) Spritspartechniken zulassen, gibt es Gurken die bergauf bei 100 an Tempo verlieren und dabei soviel Sprit verbrauchen wie ein alter Sechszylinder.

Fiat: wird inzwischen von Chrysler gestützt
Ford Europa: drückt aufs ansonsten positive Konzerngeschäft
Opel: auf dem Sterbebett, nicht zuletzt von GM provoziert
PSA: Massenentlassungen in Frankreich, der 208 wird bereits zum Schicksalsmodell erhoben
VW: stark nur wegen des Asien-Geschäfts und US-Zuwächsen

Neue Automodelle für Europa ein "Blödsinn"
"Ein Blutbad": Streit zwischen Fiat und VW eskaliert

smashIt

master of disaster
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zusätzlich fällt ihnen ja jetzt auch (wie profezeit) die verschrottungsprämie auf den kopf

mein mitleid hält sich aber in grenzen

Ovaron

AT LAST SIR TERRY ...
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Zitat von t3mp
...

Fiat: wird inzwischen von Chrysler gestützt

Fiat hat Chrysler gekauft bzw. hält die mehrheit.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/un...r-a-766471.html

t3mp

I Love Gasoline
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Ja und inzwischen profitiert Fiat von positiven Chrysler-Geschäften...

Burschi1620

24/7 Santa Claus
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Ein Auto hat in den letzten Jahren auch stark an Stellenwert verloren. Es wird mehr und mehr zum Luxusgut, nicht nur weil die Anschaffung für viele ein Problem ist, doch vor allem deshalb, weil durch die Zersiedlung sehr viele Leute städtisch wohnen und somit auf ein Auto absolut nicht angewiesen sind. Ich finde die Autohersteller sollten das endlich entdecken und EIN Auto konzipieren, dass für die Stadt perfekt zugeschnitten ist, und jetzt kommts: Pro Strecke gemietet wird ala Car 2 go.
Warum sich diese Zukunft selbst in Millionen Metropolen nur schleppend entwickelt, ist mir aber ein Rätsel. Man nehme NY. Da hat sich das Taxi etabliert und hätte wohl genug Angriffsfläche als eine Autovermieting auf Streckenbasis, vor allem preislich gesehen.
Und sonst machens die Amis ja auch recht gut vor: Auto Mieten ist bei denen die Devise, solange man nicht täglich von den subs rein muss in die Stadt. Und selbst für diesen Zweck sind die meisten ge-least.

Das Auto wird immer mehr zum Luxusgut, und das sollten die "mittelklasse" Autohersteller (Wenn man annimmt, dass Dacia billig ist und BMW teuer) erkennen und entsprechend darauf reagieren.

XXL

insomnia
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das problem ist auch das jeder hersteller um die 15 modelle hat, früher waren 3 maximal, mittlerweile gibts für jede grösse was, aber bei weitem net sinnvoll ...

die produktzyklen werden immer kürzer (wer braucht alle 3-4 jahre ein neues modell? kein mensch, lieber die aktuelle serie immer wieder verbessern) was aber beim automarkt genug kostet ...

wenn autos wirklich ein luxugut werden wieso werdens dann trotzdem immer mehr? wenns so wäre würden die zahlen extrem zurückgehen, tun sie aber nicht :D

Burschi1620

24/7 Santa Claus
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Zitat von XXL
wenn autos wirklich ein luxugut werden wieso werdens dann trotzdem immer mehr? wenns so wäre würden die zahlen extrem zurückgehen, tun sie aber nicht :D
Auch in Europa? bzw. worauf wird die von oben angesprochene stetige Steigerung der Autos (bzw. der Zulassungen) bezogen?

Ich weiß, dass sie jetzt in China völlig durchdrehen, weil die ganze Mittelschicht nun ein Auto will (und es sich endlich leisten kann), aber die Regierung bei den Zulassungen schon monatelange Wartelisten führt, weils nicht mehr Autos zulassen wollen.

WONDERMIKE

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kenough
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diese "Krise" hat natürlich nichts damit zu tun, dass der erwartete Absatz einfach nichts mit der Realität und den Bedürfnissen der Menschen zu tun hat :rolleyes: und natürlich auch nichts mit der Öko/Umwelt/Abwrackprämie dies in halb Europa, USA, Japan,.. gab, und bei der vor allem die Autos gekauft wurden, die jetzt keine Abnehmer finden(Klein- und Kleinstwagen) und noch dazu großteils eh aus Asien kamen - ole ole nationale Wertschöpfung

der überwiegende Teil der Fahrzeuge in Österreich ist deutlich unter 10 Jahre alt, dh für Herrn und Frau Österreicher besteht wenig Grund sich den xten Aufguss eines Allerweltsautos zu holen bzw werden Gründe wie:
- neues Auto, leider geil
- neues Auto, Nachbar gafft
- neues Auto, Kollege gafft
- neues Auto, weil ich heuer schon 3mal auf Urlaub war und noch was für Geltungskonsum übrig hab
..
durch die wirtschaftliche Situation und die tollen Perspektiven anscheinend neu überdacht und daher anders bewertet

in Österreich sind ~4,5Mio PKW, dh so ziemlich jeder, der autofahren darf, hat auch eines laut Statistik

eine interessante Entwicklung in Europa: Klein- und Kleinstwagen verlieren an Absatz während Mittel- und Oberklasse zulegt -> Nobel geht die (Autohersteller)welt zu Grunde ;)

die Branche ist sich übrigens zum ersten Mal einig, dass es für den europäischen Markt keinen Sinn macht in Technologie und Entwicklung zu investieren(!) - wir sind die neuen Asiaten bzw halt bald, und können uns damit über tolle Autos freuen die bislang den emerging Markets vorbehalten waren :fresserettich:

Zitat von Burschi1620
Auch in Europa? bzw. worauf wird die von oben angesprochene stetige Steigerung der Autos (bzw. der Zulassungen) bezogen?

ja es werden mit kleinen Ausnahmen immer mehr..

http://www.overclockers.at/benzinbr...t_229100/page_1

alex5612

Legend
Radiomann
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Ich erlaube mir mal deinen Post etwas zu zerstückeln...

Zitat von WONDERMIKE
in Österreich sind ~4,5Mio PKW, dh so ziemlich jeder, der autofahren darf, hat auch eines laut Statistik die Branche ist sich übrigens zum ersten Mal einig, dass es für den europäischen Markt keinen Sinn macht in Technologie und Entwicklung zu investieren(!) - wir sind die neuen Asiaten bzw halt bald, und können uns damit über tolle Autos freuen die bislang den emerging Markets vorbehalten waren :fresserettich:

Passt doch eh schön, der klassische Markt ist gesätigt und die Zukunftsaussicht lautet stagnation. Und überhaupt, was genau möchtest du entwickelt sehen, wenn weder Leistungssteigerung noch Leichtbau vom Kunden bezahlt wird. Imho hat es schon gute Gründe wieso es in Österreich so schrecklich viele dumpfe Autos gibt.

Auf der anderen Seite werden immer mehr billige Kleinwagen als Konkurenz zu beliebten Gebrauchtmodellen positioniert und meiner Meinung nach tut sich in diesem Marksegment durchaus einiges, fallende Verkaufszahlen hin oder her.
Ausserdem sind keine Rostprobleme, keine 200Mm am Tacho und wwi 3Jahre Werksgarantie durchaus gute Argumente, wenn mit der Schüssel ohnehin nur abwechselnd zum Supermarkt oder dem Arbeitsplatz gefahren wird. Und wenn der Preis stimmt kann man wohl auch die fehlende Servo und Kurbelfenster verschmerzen ;)

(Fleissaufgabe: Zählen sie auf welche Selbstverständlichkeiten bei der Basisversion des Dacia Sandero fehlen.)

Aslinger

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Zitat von WONDERMIKE
Zitat von Dimitri
BF3: Armored Kill - Gameplay Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=m0LU7qBYf74

:eek:

Wenn jemand von seinem Neuwagen schwärmt war meine Antwort jedesmal: Und zufrieden mit dem rollenden Computer?

@topic

War abzusehen, in Europa geht langsam alles den Bach runter.

Probmaker

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Zitat von Aslinger
Wenn jemand von seinem Neuwagen schwärmt war meine Antwort jedesmal: Und zufrieden mit dem rollenden Computer?
und, was hast du für antworten bekommen?

aslinger, mal ehrlich... ich hatte seit 3 jahren insgesamt 5 neue (alltags) autos und nie probleme damit. die art und weise wie du über neue autos her ziehst wirkt auf mich eher als wärst du grantig, dass du dir selber keines leisten kannst oder willst. für leute die selbst an ihren autos schrauben ist es KLAR, dass man kein neues will oder gar braucht. aber für viele der neuwagenkäufer (firmenkunden oder leute die sich einfach nicht drum kümmern WOLLEN) ist das schlcihtweg die bessere (wenn auch teurere) entscheidung.

ich will in mein auto einsteigen und losfahren - und mich nicht um ein tropferl öl, den batterieladestand oder gar rostprobleme kümmern. es ist ein gebrauchsgegenstand und muss mich mit hohem komfort (-> klima, freisprech etc etc) von a nach b bringen. punkt aus ende. und ein 20 jahre alt opel verrecta erfüllt das in _keinster_ weise.

@topic: das liegt nicht zuletzt daran, dass neue autos (und ich mien jetzt nicht dacia und wwi - ein "richtiges" auto ist für mich ab 8kg/ps mit bissl ausstattung. ausgenommen smart oÄ, das sind halt stadtkutschen) für die meisten menschen schlichtweg unleistbar geworden sind. sowohl in der anschaffung als auch in der erhaltung (siehe adblue: autos mit diesem zusatzzeug haben servicekosten von ~800€ bei einem NORMALEN (kleinen) service...)

dass sich am automarkt nix neues tut (=keine revolution) ist sicher auch einer der hauptgründe. aber mehr noch die kohle die einfach fehlt. dazu die "super finanzierungsangebote" die von den herstellern gestütz wurden (=nur 70€ pro monat und dafür eine fette fette restrate) in der abwrackprämienzeit.

das mit den tageszulassungen und statistikschönung kann ich bestätigen. so viele "vorführer" wie in den letzten 2 jahren gab es _noch nie_.
Bearbeitet von Probmaker am 29.07.2012, 19:02

HaBa

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Dr. Funkenstein
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Würde schon genügen wenn es was zuverlässiges und günstig zu erhaltendes wie Golf II geben würde.

Ein Dacia auf Clio-Teilen die er in 3 Jahren zerklopft fällt da auch nicht drunter.

Bißchen Ausstattung rein und gemma.

Aber alle 2 Jahre eine neue Kotflügelform und nochmal 3k mehr Preis rächt sich halt.


Hyundai verkauft sich grad recht gut, warum wohl?


Es haben afais immer mehr Leute die die unterschiedlich benannten Skodas kaufen die Nase voll bzw. steigen dahinter dass der Glanz alter Tage verblasst und steigen um, die Effekte sieht man ja.

Produktionsstandort EU ist halt noch zusätzlich ein Vollholler, und in .at kommen die Phantasiesteuern noch dazu die alles verschärfen ....

XXL

insomnia
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Zitat von Probmaker
und, was hast du für antworten bekommen?

aslinger, mal ehrlich... ich hatte seit 3 jahren insgesamt 5 neue (alltags) autos und nie probleme damit. die art und weise wie du über neue autos her ziehst wirkt auf mich eher als wärst du grantig, dass du dir selber keines leisten kannst oder willst. für leute die selbst an ihren autos schrauben ist es KLAR, dass man kein neues will oder gar braucht. aber für viele der neuwagenkäufer (firmenkunden oder leute die sich einfach nicht drum kümmern WOLLEN) ist das schlcihtweg die bessere (wenn auch teurere) entscheidung.

ich will in mein auto einsteigen und losfahren - und mich nicht um ein tropferl öl, den batterieladestand oder gar rostprobleme kümmern. es ist ein gebrauchsgegenstand und muss mich mit hohem komfort (-> klima, freisprech etc etc) von a nach b bringen. punkt aus ende. und ein 20 jahre alt opel verrecta erfüllt das in _keinster_ weise.

@topic: das liegt nicht zuletzt daran, dass neue autos (und ich mien jetzt nicht dacia und wwi - ein "richtiges" auto ist für mich ab 8kg/ps mit bissl ausstattung. ausgenommen smart oÄ, das sind halt stadtkutschen) für die meisten menschen schlichtweg unleistbar geworden sind. sowohl in der anschaffung als auch in der erhaltung (siehe adblue: autos mit diesem zusatzzeug haben servicekosten von ~800€ bei einem NORMALEN (kleinen) service...)

dass sich am automarkt nix neues tut (=keine revolution) ist sicher auch einer der hauptgründe. aber mehr noch die kohle die einfach fehlt. dazu die "super finanzierungsangebote" die von den herstellern gestütz wurden (=nur 70€ pro monat und dafür eine fette fette restrate) in der abwrackprämienzeit.

das mit den tageszulassungen und statistikschönung kann ich bestätigen. so viele "vorführer" wie in den letzten 2 jahren gab es _noch nie_.

deswegen bin ich froh das ich mein auto quasi zum spass habe, jeden tag mim auto im stau stehen würd mich so wenig interessieren wie nur irgendwas und irgendwann verlierts den spass :D

Römi

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Ich kann nur von mir sprechen... mir gefällt eigentlich keines von den neuen Autos.
Gäbe es einen tollen Vorteil wär's vielleicht interessant - aber ich sehe da keinen. Der Verbrauch mag besser sein, aber auch eher nur bei kleinstwagen, und dann sind da noch die Anschaffungskosten.

Ich fahre mit 14 Jahre alter Technologie - und das gerne. Mir geht nichts ab.
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