Ursprünglich aus dem Let's Rock Thread, meine Erfahrung zum Thema Hackintosh:
Mit "ist ja nur eine EULA-Verletztung" fängts schon mal nicht gut an. Aber prinzipiell sind wir zum lesen/schreiben da.
wie es rechtlich genau aussieht weiß ich nicht, aber wenn ich mir eine leopard version aus dem geschäft hol, dann darf ich damit (gfühlsmäßig
) hoffentlich in meinen vier wänden machen was ich will. die eula verbietet das einen, aber ja, wo kein kläger da kein richter, bzw. würde die eula vor gericht überhaupt halten? aber um das solls hier jetzt mal nicht gehen.
bevor ich mir den mini zugelegt habe, war gentoo mein desktop system, also war ich es durchausgewohnt, dass man da ein bissl mehr herumbastelt.
die meisten switcher, die sich einen mini zulegen, wollen irgendwann mal mehr. ist ja klar, der mini ist ja eine perfekte einstiegsdroge in die apple welt. man sieht alles von mac os x, kann normal damit arbeiten, aber man bekommt einen gusto auf ein bisschen mehr und außerdem, ab und zu ein spiel drauf zoggen, wär auch nicht schlecht...
nur dann herrscht eine große lücke. ein imac würd performancemäßig toll sein, wär da nicht der eingebaute (spiegelnde) monitor. ein AIO hat zwar seine vorteile aber ein erfahrener pc-user wechselt gerne defekte teile selber aus bzw. würd gern auch selber die hw upgraden und nicht immer gleich einen neuen imac kaufen.
der mac pro ist hingegen so dermaßen überdimensioniert und teuer - für die meisten einfach ein overkill. hinzukommt die verwendung von fb-dimms, so braucht der mac pro im standby 30-40W - soviel braucht der mini unter volllast
nach ein paar runden im wartespiel (kommt einer neuer mini, kriegt er eine dedizierte grafik? auf der mac world kommt sicher der sagenumwogene xMac...
) und vielen langweiligen stunden in der arbeit bin ich auf die osx86 szene und die "selfmade macs" aufmerksam geworden und ich wollte ja sowieso wieder mal etwas neues ausprobieren. mit minimalen investitionen (e7200, 4gb ram, gigabyte p35-ds3, radeon 2600 pro und bei 16 euro für einen dvdbrenner sag ich auch net nein, wenn man bedenkt, wieviel apple beim mini als aufpreis dafür verlangt
) hatte ich leistungsmäßig einen imac der oberklasse (den e7200 hab ich natürlich auf über 3ghz übertaktet
) um einen bruchteil des geldes. wie gesagt nur leistungsmäßig, der imac bietet ja viele andere vorzüge, aber rein von der leistung, durchaus vergleichbar.
die entsprechenden images fürs installieren waren schnell heruntergeladen und die meisten installationsprobleme liesen sich durch intensives forenlesen schnell lösen. ich fühlte mich ein bisschen an meine anfangszeit mit gentoo und dem gentooforum zurückversetzt
nach der ersten freude und tagelangen herumfrickeln kam auch schon ein bisschen die ernüchterung. einige sachen funktionieren halt doch nicht so wie sie sollen:
*) speedstep/powerplay funktioniert nicht, bei einen desktop noch verkraftbar.
*) apple bluetooth keyboard funktioniert nicht mit dem bluetooth stick, mein handy hingegen schon
*) ich kann den hackintosh nur mit dem power-knopf vom sleep wecken. wenn man es per tastatur gewöhnt ist, ist das schon eine einschränkung.
*) apple remote funktioniert natürlich nicht, ist ja auch kein IR empfänger drauf.
*) der treiber für die ethernetkarte kann kein bonjour, ich müsste mir einen seperate, voll kompatible nw-karte dazukaufen
*) externe usbfestplatte wird nicht korrekt automatisch ungemountet, bei der rückkehr vom sleep kommt eine fehlermeldung
*) betriebssystemupdates sind mit vorsicht zu genießen
*) timemachine??? also wenn man das system komplett zerschießt weiß ich nicht ob das alles dann genauso funktioniert wie es sollte, ich habs nicht ausprobiert. aber timemachine ist ansich verwendbar
ansonsten hat eigentlich alles funktioniert. im betrieb ist mac os x genauso rockstable wie auf einen richtigen mac.
je mehr apple sich zeit lässt, die lücke zwischen imac und mac mini zu schließen, bin ich gewillt, meinen hackintosh "produktiv" zu verwenden. die erhöhte performance(es fühlt sich einfach schneller an, expose und dashboard ruckeln auf dem mini leicht
) im vergleich zum mini, machen die komforteinschränkungen mehr als wett.
ich will jetzt sicher keinen zur hackintosh szene bekehren, aber man bekommt doch einen tieferen einblick in das betriebssystem und ich bin auch der meinung, dass viele den umgekehrten weg gehen. sich mit mac os x herumspielen und sich dann einen richtigen mac kaufen, weil sie die "herumfrickelei" leid sind.
fakt ist, dass apple das potentielle kundensegment "ich will einen iMac ohne Monitor" nicht bedient und viele (siehe diverses threads auf macrumors.com) sich selbst abhilfe schaffen.
puh, das war jetzt wohl mein längstes posting auf oc.at überhaupt, also bitte nicht löschen