Casemodding - eine kleine Einführung und MotivationPassend zum aktuellen
Casemodding Contest auf o.v.e.r.clockers.at in Zusammenarbeit mit
PC-Cooling und
Gamers.at will ich Euch einen kleinen Einblick in die Casemod-Welt geben und Euch Geschmack aufs Modding machen bzw. Euch zu neuen Taten bewegen. Viele Leute trauen sich meistens gar nicht erst ihr teures Case zu "beschneiden" bzw. Hand daran zu legen. Ich will Euch mit diesem kurzen einführenden How-To die Angst davor nehmen und euch zeigen, dass Modding kein sagenumwobenes Geheimnis ist, sondern mit ein bisschen Geduld und dem richtigen Werkzeug zu sehr schönen Ergebnissen führen kann.
[pagebreak]Was brauche ich - die Grundausstattung[/pagebreak]
Was brauche ich - die GrundausstattungMeiner Meinung braucht man zum Modden nur 2 Dinge:
- eine gute Idee und
- das richtige Werkzeug
Hat man diese 2 Dinge zur Verfügung, steht einem atemberaubenden Mod auch fast nichts mehr im Wege.
Zur Grundausstattung sollten auf jeden Fall mal folgende Werkzeuge gehören:
- ein Dremel
- Schleifpapier und Feilen
- Malerkrepp (Klebeband), Stift und Maßband/Lineal/Dreieck
- eine Stichsäge fürs Grobe
- normale Bohrer und Kreisbohrer (inkl. Akkuschrauber)
- Kleber und Schraubklemmen
Alles Andere sollte sich dann im Laufe der Zeit herauskristallisieren und mit Hilfe eines Branchenbuches und diverser Baumärkte problemlos auffindbar sein. Ihr werdet sehen: Kommt Zeit, kommt Erfahrung, kommt Werkzeug und so weiter.
Nachdem wir nun das Werkzeug haben, fehlt uns das Wichtigste:
eine gute Idee. Ich hole mir meine Ideen meistens mit Hilfe von alltäglichen Dingen, das heißt, ich lasse mich durch meine Umgebung inspirieren und überlege mir dann ob es möglich ist, soetwas auch in einem Case-Mod umzusetzen. Zum Beispiel sehe ich auf der Strasse ein schwarzes Auto mit verchromten Felgen. Dazu kommen noch rot/weiße Heckleuchten - gefällt mir, ich überlege mir wie ich das umsetzen könnte (rot lackiertes Case mit schwarzen Elementen, dazu verchromte Blenden für Radiator beispielsweise). Genaues kann man natürlich nicht sagen, da jeder Eindrücke und Farben anders wahrnimmt und Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind, aber es soll Euch mal die Idee vermitteln und keine "Anleitung" im eigentlichen Sinn sein.
[pagebreak]Der Klassiker - Das Window[/pagebreak]
Der Klassiker - das WindowFast bei jedem Mod zu finden: ein Window. Meiner Meinung nach auch nichts Verächtliches da man damit natürlich auch das Innenleben seines Rechners zur Schau stellen will. Und ich denke wir sind aller einer Meinung wenn ich sage: Hardware ist einfach sexy.
Wie gehe ich es nun am Besten an ein Window in meine Casewand zu schneiden? Das kommt natürlich grösstenteils auch auf die gewünschte Form an beziehungsweise aus welchem Material das Case besteht. Ich habe bis jetzt gute Erfahrungen mit der Laub- bzw. Stichsäge gemacht. Die Laubsäge kam damals bei den dünnen Seitenwänden des Lian Li PC71 zum Einsatz wobei man dann beim PC 2100 schon mit der Stichsäge arbeiten konnte.
Wichtige ist auf jeden Fall eine Führungsschiene, die man mittels Klemmen am Casefenster befestigt, damit der Schnitt dann auch gerade wird und nicht aussieht als ob man mit 3 Promille gearbeitet hätte. Weiters ist natürlich das sorgfältige Abkleben der Casewand unumgänglich wenn man einen sauberen Schnitt ohne Kratzer im Material haben möchte. Hier ein paar Bilder von Schnitten für Radiator und Window, damit ihr eine ungefähre Ahnung davon habt wovon ich spreche.
Alle die sich mehr zutrauen, können natürlich auch freihändig mit dem Dremel arbeiten, was aber natürlich schon ein wenig mehr Erfahrung voraussetzt. Am Besten übt man vorher noch auf einem Stück Metall bevor man dann mit dem Case beginnt. Die geeignete Halteweise muss dabei wohl jeder für dich selbst finden, am finde ich aber die Bleistift-Methode zum "Zeichnen" von Gravuren bei der man den Dremel wie einen Bleistift zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger hält. Zum wirklichen Schneiden sollten man dann doch lieber beide Hände zur Hilfe nehmen, da einem der Dremel vor allem bei hohen Drehzahlen aus der Hand kommen könnte.
Nach dem Cut kommt dann die schöne Arbeit: das Schleifen. Hier sollte man verschiedene Schleifpapiergrade zur Verfügung haben. Ich habe meintens ein 100er, 250er und ein feines 800-1000er zur Hand. Davor breche ich die Kanten noch mit einer Handelsüblichen Eisenfeile (immer von aussen nach innen also durch das geschnittene Fenster/Motiv) und schleife dann die Kanten glatt.
Feinere Arbeiten sollte man dann eher dem Wasserstrahl überlassen, da man hier schnell das Material beschädigen könnte wenn man zu unvorsichtig beim Schneiden ist.
[pagebreak]Der Klassiker Nr.2 - das Plexi[/pagebreak]
Der Klassiker Nummer 2 – das PlexiPlexi ist fast in jedem Casemod zu finden. Nicht umsonst. Mit Plexiglas lassen sich einfach schöne farblich Akzente setzen und es ist auch ein Material welches sich super bearbeiten lässt. Auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ob als Window verarbeitet oder als Blende, mit Plexiglas kann man wirklich viel machen. Am besten lässt sich dieses auch mit der Laubsäge, dem Dremel und den passenden Aufsätzen bearbeiten, als da wären: Trennscheiben (obwohl hier billiges Plexi schnell zum Schmelzen neigt) und Schleifaufsätze in allen Formen und Größen - je nachdem was man vorhat. Gekauft habe ich mein Plexiglas immer in Wien bei der Firma Augmüller (
http://www.augmueller.at). Hier ein paar Inspirationen von mir:
Die Gravur Ein schönes, einfaches aber auch effektives Mittel ein bisschen Individualismus in seinen Mod zu bringen sind Gravuren. Einfach, da man sich ein passendes Motiv sucht oder selber zeichnet und dann auch schon loslegen kann. Entwurf ausdrucken und unter das Plexi legen bzw. direkt mit Hilfe eines Eddings die Ränder aufs Plexi zeichnen (Vorsicht: hier wasserlöslichen Edding verwenden, damit man ihn danach auch wieder entfernen kann!) und man benötigt nur noch eine ruhige Hand.
[pagebreak]Weiter Akzente und Details[/pagebreak]
Weitere Akzente und Details:Weitere Akzente lassen sich natürlich auch mit anderen Werkstoffen setzen wie zB Metall und Plastik oder Moltofill zum Modellieren von ausgefallenen Formen und Strukturen. Hier befinden wir uns dann schon an der Grenze zu Case Cons welche komplett autark entworfene Cases beschreiben. Sprich das Case ist von Grund auf selbst enworfen und auch gebaut worden. Einige schöne Beispiele dafür haben wir euch ja auch schon hier in der Case-Gallery vorgestellt. Zum Beispiel LoF's
Samurai Case welches sich noch in Arbeit befindet oder sein fertiges
Predator Case.
Auch die Liebe zum Detail schafft das gewissen Etwas bei Casemods. Hier lassen sich besonders individuelle Ideen realisieren und sichern Euch viel Respekt und Bewunderung anderer begeisterter Modder. Die Rede ist zum Beispiel von Schrauben in besonderem Design bzw. Teile, die man in dieser Form noch nicht gesehen hat. Hier kann man auf Bereiche des Modellbaus, des Bastelns oder auch des Haushalts zurückgreifen. Ich erinnere mich hier an
Orac3 auf bit-tech.net bei dem Haushaltsdosen und Duschschläuche verbaut sind. Also: je mehr Liebe zum Detail desto mehr Individualismus - und schliesslich zählt der ja wohl zu dem Hauptgründen beim Modden.
Weiters noch ein Beispiel für einfaches Polieren von Metallteilen mit Hilfe einer Bohrmaschine und dem Polieraufsatz welches einem teures Verchromen erspart:
Eine Radiatorblende, aus Alublech:
Verbingunswürfel für einen Plexiunterbau:
[pagebreak]Jetzt seid ihr dran![/pagebreak]
Ich hoffe euch damit mal einen kleinen Einblick in die riesige und grenzenlose Welt des Moddings gegeben zu haben bzw. euch den Mund wässrig für's Modden und unseren Modding Contest im Speziellen gemacht zu haben. Hier noch ein paar Links zum Stöbern:
blu3 Trinityblu3 Flamesblu3's gr33n