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Ivy Bridge: The Overclocking Guide

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Mit der aktuellen Prozessorgeneration Ivy Bridge kann Intel dank neuer Fertigungstechnik in 22 nm den Stromverbrauch senken und dennoch gleichzeitig für mehr Leistung im Mainstream-Sektor sorgen. Wem der Leistungssprung mit seinem Core i5-3570K und i7-3770K nicht ausreicht, der kann derzeit so einfach wie noch nie zuvor die CPU übertakten. Wir zeigen euch, wie ihr das Maximum aus "Ivy" herausholt.

Choose your weapons



Auch wenn wir davon ausgehen, dass ihr mit den Grundlagen des Übertaktens vertraut seid, weisen wir trotzdem gerne darauf hin: Overclocking ist die Kunst, aus Hardware mehr herauszuholen. Dabei steckt ein guter Teil der Aufgabe schon im korrekten Kauf der Komponenten, Kühler und Lüfter. Wer bereits bestens ausgestattet ist, der kann dieses Vorgeplänkel gerne auslassen. Mit dem Rest wollen wir kurz darauf eingehen, was bei der Wahl der Hardware wichtig für einen stabilen Overclock ist:

Mainboard

Das Mainboard nennen wir nicht zufällig gerne Mutterschiff. Es verbindet all eure Komponenten und versorgt sie mit Strom. Beim Übertakten kommt es nicht selten durch höhere Taktraten und zusätzlichen Spannungen zu einer deutlich gröberen Belastung des Mainboards. Deshalb raten wir dazu, ein Modell mit angemessenen Spannungswandlern (VRMs) auszuwählen, das auch tatsächlich das Übertakten im Dauerbetrieb übersteht. Gute Indizien sind die Anzahl der MOSFETs - meist knapp nebeneinander angeordnete, rechteckige Bausteine rund um den CPU-Sockel im linken oberen Eck des Mainboards - und der darauf liegende, passive Kühlkörper. Diese Kombination sorgt für eine effiziente, kühle und langlebige Stromversorgung.

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Links: GA-Z77M-D3H, wenige MOSFETs, keine Kühlung - rechts: GA-Z77X-UD3H, deutlich besser für Overclocking!


Bezüglich Chipsatz könnt ihr zu Z77, Z68 und P67 greifen. Alle anderen Chipsätze können je nach Hersteller bei ihren Overclocking-Features stark eingeschränkt sein und erlauben teilweise nicht einmal das Übertakten des Prozessors mittels Multiplikator.

Netzteil

Beim Netzteil sollte der zusätzliche Stromverbrauch einberechnet werden. Wieviel das ist? Wir haben euch ein kleines Diagramm bei unterschiedlichen Taktraten unter Volllast erstellt, damit ihr den Verbrauch besser einschätzen könnt:

Ivy Bridge - Stromverbrauch beim Overclocking
Aus der Steckdose gezogener Strom bei Übertaktungen zwischen 4 und 4,7 GHz


Euer Netzteil sollte ungefähr doppelt so stark wie euer maximal angepeilter Verbrauch sein, um möglichst effizient den Wechselstrom aus der Steckdose umwandeln zu können. In unserem Fall wäre bei angedachten 4,5 GHz ein Modell mit circa 550 Watt optimal.

Arbeitsspeicher

Ivy Bridge hat einen außerordentlich guten IMC und erlaubt dadurch einen exzellenten Speichertakt mit engen Latenzen. Allerdings sollte für herkömmliche Anwendungen oder Spiele prinzipiell jedes Kit mit 1600 MHz und CL9 (zB 2x4 GB von ADATA, Corsair, Kingston) auch bei hohen CPU-Taktraten kein Bottleneck darstellen.

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1600 MHz, CL9 sind für Anwendungen und Spiele absolut ausreichend. Wer mehr will, muss auf die verwendeten Chips achten!


Wer sich damit nicht zufrieden stellen lässt, der sollte sich am besten Module mit BBSE oder Hynix CFR-Chips kaufen, die beide sowohl hohen Takt, als auch enge Latenzen ermöglichen. Als Geheimtipp für hohen Speichertakt mit lockeren Latenzen gelten derzeit Speicher mit Samsung-ICs. Hier können auch sehr günstige Speicherkits (teilweise sogar ohne Heatspreader) höllisch übertaktet werden. Nur wie findet man heraus, welche Chips auf den unzähligen Modulen verbaut werden? Genau das ist der Knackpunkt. Hier helfen entweder diverse Berichte in den Foren, sehr selten Reviews und hie und da diese Datenbank von i4memory.com. Leider wechseln viele Hersteller bei ein und demselben Produkt je nach Marktsituation gerne mal die Chips und machen den Kauf zum Glücksspiel. Garantie gibt es also keine!

CPU-Kühlung

Die Kühlung ist und bleibt das Um und Auf beim Overclocking. Durch die höheren Spannungen wird bei Volllast des Prozessors jede Menge Abwärme erzeugt. Diese muss bei Luftkühlung über eine ordentlich Wärmeleitpaste in einen möglichst großen Kühlkörper abtransportiert werden. Dort müssen grundsätzlich 1-2 Stück aktive CPU-Lüfter die Wärme abnehmen und im besten Fall gleich aus dem Case verbannen. Dabei können auch ein oder mehrere Gehäuselüfter mithelfen, damit die warme Luft nicht im Gehäuse hängenbleibt und einen Hitzestau bildet.

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Unser Testsystem wurde von einem Noctua NH-D14 mit insgesamt drei Lüftern gekühlt.


Bei der Wahl des CPU-Kühlers sollte nicht gespart werden! Er ist der Preis für die zusätzliche Performance und muss ordentlich arbeiten, damit der Prozessor nicht überhitzt. Die aktuellen Generationen takten sich zwar bei ungefähr 85 °C ohnehin automatisch herunter (Stichwort: Throttling), dennoch sollten langfristig derlei hohe Temperaturen vermieden werden, um die Qualität des Prozessor zu schonen (Stichwort: Degrading). Aber das erörtern wir auf der folgenden Seite noch genauer.

Ebenfalls wichtig ist die Qualität und das Alter der Wärmeleitpaste. Bitte nehmt keine 7 Jahre alte Noname-Paste für einen High-End-Kühler! Auch die Montage ist nicht zu vernachlässigen und sollte entsprechend der Anleitung geschehen. In diesem Bereich hat sich doch einiges getan und viele Pasten sollten nicht mehr verstrichen bzw. müssen mit Fön aufgetragen werden. Gute Wärmeleitpasten sind zum Beispiel die Noctua NT-H1, die Gelid GC-Extreme oder die Arctic MX-Serie.

Overclocking Lexikon



Bevor wir uns ins BIOS begeben, gibt es einige allgemeine Begriffe, die wir noch mit euch durchgehen wollen. Wir gehen zwar davon aus, dass ihr mit den meisten Fakten schon bestens betraut seid, aber schaden kann es sicher nicht.

Windows

Bevor ihr irgendetwas übertaktet und es dadurch unter Umständen instabil wird, sollte euer Windows zu 100% funktionieren. Was auch immer für Probleme ihr zuvor habt, sie werden nicht besser werden. Also bereinigt das am besten rasch, bevor sich die wirklichen Overclocking-Probleme damit vermischen und die Diagnose dadurch schwerer ausfällt. Und noch etwas: Ein halbwegs schneller Windows-Boot kostet weniger Nerven. Ihr werdet zwangsweise herumspielen müssen und desöfteren abstürzen.

Backup

Ihr kennt das Spiel: Sichert eure Daten, bevor sie weg sind. Warum das passieren kann? Euer System wird mehrere Mal abstürzen, weil die Einstellungen für eure angepeilten Taktraten noch nicht vollständig stabil sind. Speziell beim Übertakten des Speichers kann es durch das Fehlverhalten zu korrupten Daten kommen. Das passiert zwar nur äußerst selten, aber es kann schon durchaus vorkommen. Meistens lässt sich dann trotz stabilen Settings euer Windows wegen fehlenden Dateien oder kaputter Registry nicht mehr starten. Ein Backup kann euch also mühsame Reparaturen ersparen.

Bluescreens, Freezes, Reboots und Seltsamkeiten

Während dem Übertakten werdet ihr immer wieder auf diese Phänomene stoßen. Keine Panik, das gehört dazu! Sie sind Anzeichen dafür, dass euer Prozessor die Instruktionen nicht korrekt ausführt und dadurch Programme oder gar das Betriebssystem zum Absturz bringt. Das bedeutet, dass ihr noch an euren Einstellungen arbeiten müsst, um das System stabil zu bekommen. Um herauszufinden, woran es genau liegt, solltet ihr am besten behutsam und immer Schritt für Schritt vorgehen. Wenn ihr Werte zu schnell zu hoch setzt, dann lauft ihr Gefahr, dass die Komponenten beschädigt werden. In kleineren Schritten würdet ihr vorab auf Probleme wie in etwa zu hohe Temperaturen oder Abstürze stoßen und früh genug abbrechen. Setzt ihr mehrere Werte gleichzeitig, dann kann es vorkommen, dass die Ursache für die Instabilität nicht eindeutig ist. Wie auch immer, mit der Zeit werdet ihr für die Plattform, sowie auch speziell für euren Chip mehr Gefühl entwickeln und derlei Abstürze problemlos umschiffen können.

CMOS-Reset

Hie und da, auch wenn heutzutage nur mehr selten, kann man es schaffen, dass durch falsche Einstellungen im BIOS das System nicht mehr bootet. Wenn sich selbst durch wiederholtes Ein- und Ausschalten nichts mehr tut, dann wird ein sogenannter CMOS-Reset fällig, um das BIOS auf die Default-Settings zurückzusetzen. Bei den teureren Mainboards gibt es dafür mittlerweile eigene Buttons, ansonsten müsst ihr einen Jumper setzen. Wie und wo genau das alles ist, verrät euch euer Mainboard-Handbuch!

Stabilitätstest

Stabil ist das System noch lange nicht, nur weil Windows gebootet werden kann. Dafür muss ein richtiger Stabilitätstest her, der alle Kerne gleichzeitig zu 100% auslastet und ein Maximum an Hitze erzeugt. Dieser Stabilitätstest ist daher die finale Überprüfung, ob eure angepeilten Taktraten mit den aktuellen Einstellungen auch tatsächlich das Worst-Case-Szenario im Alltag überleben würden. Folgende Tools könnt ihr dafür nutzen:


Wie lange muss das System den Test überstehen? Das müsst ihr prinzipiell selbst entscheiden. Einige Stunden wären für eure finalen Settings kein Schaden. Im Falle eines Absturzes müsst ihr dann ohnehin nur mehr leichte Anpassungen machen.

CPUs ohne "K"

Wer sich zu diesem Zeitpunkt wundert, warum wir immer nur vom Core i5-3570K und i7-3770K sprechen, der sollte wissen, dass Intel seit der letzten Mainstream-Generation (Sandy Bridge) die Overclocking-Funktionen ihrer Prozessoren stark eingeschränkt hat. Das liegt primär an der Plattform selbst, die nun mit der sogenannten BClock (ähnlich dem FSB der Vorgänger) alle Funktionen des Chipsets bei 100 MHz (oder einem Teiler davon) anbindet und dementsprechend heikel ist. Deshalb lässt sie sich nur wenige MHz erhöhen - wir raten keinesfalls mehr als 105 MHz im Dauerbetrieb -, was selbst bei den teureren Non-K-CPUs wie dem i7-3770 mit maximalem Turbo nur 195 MHz ausmacht. Mehr Takt kann also nur mit freiem Multiplikator erzeugt werden und das bleibt den K-CPUs vorenthalten.

Glück

Trotz dieses ausführlichen Guides und den Fähigkeiten, die ihr euch dadurch aneignen könnt, hat Overclocking immer auch etwas mit Glück zu tun. Das liegt schon im Grundprinzip der Fertigung der Prozessoren, deren Leiterbahnen mithilfe von lithografischen Masken entstehen und dadurch unterschiedlich ausfallen können. So kann es sein, dass ein Prozessor durch dickere Leiterbahnen mehr Spannung benötigt, andere deutlich weniger. Diese Eigenschaften werden vom Prozessorhersteller schon im Werk beim sogenannten Binning herausgefunden, um die unterschiedlich getakteten Modelle klassifizieren zu können. Doch selbst bei ein und demselben Modell gibt es dabei größere Abweichungen, sodass es gut sein kann, dass euer Exemplar deutlich niedrigere Spannungen braucht, als es bei uns der Fall ist. Dann habt ihr Glück gehabt ...

Degrading

Beim Degrading handelt es sich prinzipiell nur um den natürlichen Alterungsprozess einer CPU. Was im Normalfall nicht wirklich auffällt, kann beim Übertakten durch die höheren Spannungen, Temperaturen und Taktraten eine erhebliche Rolle spielen und das Altern deutlich beschleunigen. Keine Angst, defekt wird die CPU dabei noch lange nicht, aber die Eigenschaften verschlechtern sich und können nach einiger Zeit für ein heißeres und (nicht zwangsweise dadurch) instabiles System sorgen. Auf gut Deutsch muss unter Umständen - je nachdem wie wild übertaktet wurde - in regelmäßigen Abständen an den Einstellungen nachgebessert werden. Meistens empfiehlt es sich, die Taktrate immer wieder zu lockern.

Loadline Calibration (LLC)

Hinter diesen Worten versteckt sich ein Mechanismus, der die Stabilität eures Overclocks verbessert. Doch fangen wir am Anfang an: Eure CPU bekommt zwar eine fix zugewiesene Spannung vom Mainboard, diese bleibt jedoch nicht immer konstant. Beim Wechsel vom Leerlauf zu Volllast fällt diese Spannung naturgemäß durch die Belastung ab. Diese Differenz nennt man VDroop und kann je nach Mainboard-Modell unterschiedlich hoch ausfallen. Während bei normalen Taktfrequenzen und laut Spezifikation von Intel recht großzügig gesetzten VCore dieses Phänomen keine Auswirkungen hat, schaut es bei uns anders aus. Das Starten des Stabilitätstests kann demnach zu einem Spannungsabfall führen, der den Prozessor bei unserer angepeilten Taktrate zum Absturz bringt. Was hat das alles mit Loadline Calibration zu tun? Sehr viel, denn dieses Feature kann die Differenz verringern bzw. in ihrer höchsten Stufe sogar komplett eliminieren. Allerdings wird bei diesem Feature zu Vorsicht geraten, denn es führt langfristig zu einem Degrading der CPU (siehe oben). Bei höheren Taktraten werdet ihr allerdings nicht darum herum kommen, um nicht unnötig viel VCore geben zu müssen.

Auto VS Manual im BIOS

Prinzipiell haben wir nichts gegen die Auto-Funktionen im BIOS. Sie vereinfachen das Leben für den Anfänger gehörig und setzen unterm Strich so gut wie immer Werte, die auch tatsächlich in der Praxis funktionieren. Wer allerdings wirklich das Maximum aus seinem Prozessor herausholen will - sowohl bei der Taktfrequenz, als auch minimale Abwärme und Stromverbrauch -, der muss mit der Hand ran. Keine Angst, nicht überall! Die VCore solltet ihr jedoch immer selbst einstellen. Wie positiv sich das auf euren Overclock auswirken kann, seht ihr hier anhand des ASUS Maximus V Gene:

Auto VS Manual VCore - Spannungen
Die anliegenden Spannungen bei Auto und Manual.

Auto VS Manual VCore - Temperatur
Mit der Auto-Einstellung wird eine deutlich höhere VCore gesetzt und damit entsteht auch mehr Abwärme

Auto VS Manual VCore - Stromverbrauch
... und dadurch natürlich auch unterm Strich ein signifikant höherer Stromverbrauch


Während es sich bei 4 GHz noch in Grenzen hält und der Unterschied zwischen Auto und Manual bei 6 °C bzw. 17 Watt liegt, sieht es bei 4,4 GHz schon ganz anders aus: Die Auto-Einstellung gibt unter Last 0,16 Volt mehr, was in heißen 17 °C und zusätzlichen 41 Watt resultiert.

Auf die Plätz, fertig, los!



Wie ihr garantiert schon wisst, handelt es sich bei Ivy nicht um eine vollkommen neue Architektur, sondern um eine Verbesserung vom Vorgänger Sandy Bridge. Daher ändert sich in der Theorie am Overclocking der neuen CPUs nur wenig - wer also da bereits Erfahrungen gesammelt hat, wird sich sofort zurechtfinden. Die größten Unterschiede ergeben sich durch die 22-nm-Fertigung und deren unterschiedliche Eigenschaften. Besonders wichtig ist der Einfluss von Hitze auf den Chip. Umso heißer er nämlich wird, desto größer ist die Leakage (Kriechverlust), was wiederum zusätzliche Abwärme bedeutet. Durch diesen Teufelskreis kann Ivy Bridge gerade mal bis zu 85 °C heiß werden, dann wird das System instabil und verabschiedet sich. Es gilt also die Temperatur mit gutem Abstand zu hohen Graden zu halten.

Ansonsten bleibt alles beim Alten: Übertaktet wird die CPU mit dem Multiplikator inklusive Turbo Modus. Im Endeffekt wird also der maximale Turbo-Multiplikator angegeben, der gesetzt wird, sobald Leistung nötig ist. Ebenso bleibt für ein Alltagssystem auch die Intel SpeedStep-Technologie (bzw. EIST) aktiviert, sodass sich der Prozessor problemlos heruntertakten kann, wenn er mal nicht unter Last ist. Genau dasselbe gilt auch für die stromsparenden C-States. Diese drei Features sorgen nicht nur für eine minimale Leistungsaufnahme und Abwärme der CPU, sondern schonen auch die Leiterbahnen und verhindern Degrading.

Um höhere Taktraten zu stabilisieren, muss bei Ivy Bridge ausschließlich die Spannung des Prozessors angepasst werden. Alle anderen Spannungen tragen in den Bereichen von Luft- und Wasserkühlung beim Übertakten der CPU nichts bei - außer zusätzliche Abwärme natürlich. Deshalb wird ausschließlich die VCore geändert. Damit diese auch korrekt an die von der aktuellen Last abhängigen Taktrate angepasst werden kann, muss diese per Offset gesetzt werden. Auch das trägt positiv zum Stromverbrauch und der Lebensdauer des Chips bei.

Sobald der angepeilte Turbo-Multiplikator gesetzt, die VCore angepasst und das System erfolgreich durch einen Stabilitätstest gegangen ist, können wir zum Abschluss noch zusätzliche Optimierungen durchführen, um die Temperatur auf ein Minimum zu reduzieren. Allen voran kann die VPLL (PLL-Spannung) von den standardmäßigen 1,8 Volt noch deutlich gesenkt werden - theoretisch sogar auf bis zu 1,5 Volt. Weiters sind auch Anpassungen an VCCIO/VTT (IMC-Spannung), sowie VCCSA (System Agent) möglich. Sie sollten Schritt für Schritt gesenkt und immer wieder durch einen Stabilitätstest getestet werden. Falls das Mainboard die nötige Software liefert, können diese Tests auch um Welten flotter in Windows stattfinden.

Natürlich müsst ihr euch jetzt nicht sorgen, dass wir euch mit diesen theoretischen Beschreibungen alleine lassen. Ganz und gar nicht, denn wir haben speziell für ganze Mainboard-Serien jeweils ein eigenes Tutorial erstellt, mit dem ihr spielend das Maximum aus euren Systemen herausquetschen könnt:


Euer Mainboard ist nicht dabei? Ihr habt jederzeit die Möglichkeit, in der angehängten Diskussion anzufragen. Wir werden unser Bestes tun, um es zu testen und in unsere Liste aufzunehmen!

ASUS Maximus-Serie



BIOS

Bei ASUS schadet es nicht, wenn ihr das neuste BIOS installiert. Gerade in Sachen Overclocking tut sich auch nach Monaten noch die ein oder andere Kleinigkeit, die das Übertakten noch problemloser macht. Der Vorgang ist mithilfe von EZ Flash sehr einfach und kann mittels USB-Stick (mit FAT32) flott erledigt werden. Für die neuste Version sucht ihr am besten in dieser Reihenfolge folgende Webseiten ab:


Dieser Guide wurde mit einem Maximus V Gene (Z77, BIOS 904), einem Maximus IV Extreme-Z (Z68, BIOS 3501) und einem Maximus IV Extreme (P67) durchgeführt.

Software

ASUS stellt gleich mehrere Möglichkeiten bereit, um euer System zu übertakten. Für Extreme-Overclocker steht ROG Connect, sowie je nach Modell auch der OC Key zur Verfügung. Mit beiden Tools könnt ihr auf einfachste Art und Weise alle Einstellungen tunen, ohne zusätzlich Last auf das System auszuüben. Wenn ihr euch so komfortabel wie nur möglich herumspielen wollt, schaden wird es garantiert nicht. Für unsere Zwecke reicht allerdings auch die AI Suite aus, die uns ebenso Temperaturen, Spannungen und Taktraten in Echtzeit anzeigt. Leider ist sie alles andere als schlank geraten und installiert auch gleich mehrere Services, die euer Windows fortan begleiten. Dafür könnt ihr jederzeit mittels TurboV Evo eure Settings anpassen, während PC Probe euer gesamtes System überwacht und euch zum Beispiel über gefährliche Temperaturen oder ausgefallene Lüfter sofort Bericht erstattet.

Overclocking-Anleitung

  1. Per Entf-Taste kommt ihr am Beginn des Bootvorgangs ins BIOS. Solltet ihr dort einen blau-grauen Startbildschirm mit dicker Digitaluhr sehen, dann müsst ihr gleich via dem Button rechts oben in den Advanced Mode wechseln. Sobald das BIOS rötlich gefärbt ist, seid ihr daheim! Dort setzen wir zuerst einmal alle Grundeinstellungen, die wir für das Übertakten benötigen. Genauer gesagt nehmen wir uns die Lüfter-Einstellungen (Fan Speed Control) und die Stromversorgung (Digi+ Power Control) zur Brust:

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    BIOS: Monitor => Fan Speed Control


    Wie ihr seht, haben wir Q-Fan Control eingeschalten gelassen. Das liegt daran, dass wir durch den Turbo Modus und SpeedStep ständig unterschiedliche Taktraten haben und deshalb auch schwankende Abwärme haben. Da wir unser Lüftergeräusch gerne auf ein Minimum reduzieren, sollen auch die Lüfter nur dann hochdrehen, wenn wir es wirklich brauchen. Nachteil ist jedoch, dass wir bei größeren Overclocks über 4,5 GHz je nach Kühlung schon mal für einige Sekunden auf Temperaturen über 80 °C kommen können; zumindest solange bis der Lüfter wieder seine Arbeit mit hoher Drehzahl aufgenommen hat.

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    BIOS: Extreme Tweaker => Digi+ Power Control


    Bei der Stromversorgung sind wir so konservativ, wie nur irgendwie möglich. Ihr seht hier einfach nur die Standard-Werte, die vom BIOS vorab gesetzt wurden. Bei unseren Taktfrequenzen sind hier keine zusätzlichen Maßnahmen nötig und würden nur ineffizienter mit Strom umgehen und zusätzliche Abwärme an den Spannungswandlern erzeugen. Einzig und alleine die CPU Load-line Calibration ist hier für uns relevant. Um ein Degrading der CPU zu verhindern, sollten wir sie allerdings so gering wie möglich halten. Also probiert vorab einmal "Regular". Sollte euer System beim Starten des Stabilitätstests trotz zusätzlicher VCore ständig abschmieren, dann geht eine Stufe höher - "Medium". Die VCore kann dann wieder ein wenig abgesenkt werden.
  2. Die Vorbereitungen sind nun getroffen, jetzt können wir die Taktrate per Turbo-Multiplikator erhöhen. Fürchtet euch nicht, die Einstellung wird natürlich nicht gleich aktiv, sondern erst nachdem sie gespeichert und das System neu gestartet wurde. Also geht einfach im Extreme Tweaker auf CPU Power Management und gebt den neuen Multiplikator eurer Wahl ein. Ihr beginnt am besten niedrig, zum Beispiel mit 40. Das kommt aufgrund des Bustakts (= BClock) von 100 MHz auf genau 4 GHz. In unserem Fall wollen wir auf 4,4 GHz und geben die Zahl 44 ein:

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    BIOS: Extreme Tweaker => CPU Power Management


    Im Extreme Tweaker auf der 1. Seite schaut das dann so aus:

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    BIOS: Extreme Tweaker


    Der Turbo Modus ist ausgegraut, weil er automatisch aktiviert ist. Das bedeutet, dass bei Last (selbst auf allen vier Kernen) die Taktfrequenz nun automatisch auf die angepeilten 4,4 GHz erhöht wird.
  3. Der nächste Schritt ist das Anpassen der Prozessorspannung für die Stabilisierung der Taktrate. Das macht ihr direkt im 1. Tab, also im Extreme Tweaker:

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    BIOS: Extreme Tweaker


    Wichtig ist hier, dass ihr in jedem Fall bei CPU-Voltage in den Offset Mode geht, um die dynamische Anpassung der VCore auf den aktuell betriebenen Takt nicht zu verlieren. Vergesst außerdem nicht, behutsam und Schritt für Schritt vorzugehen - besonders wenn ihr noch keine Erfahrung mit der Plattform und dem Prozessor habt. Nur dann ist das Risiko für einen Hardware-Defekt so gut wie nicht vorhanden!

    Die große Frage bleibt allerdings bestehen: Wieviel Spannung müsst ihr eurem Prozessor geben? Das können wir euch leider nicht genau sagen, denn wie wir bereits beim Begriff "Glück" geklärt haben, variiert die Qualität von Stück zu Stück so sehr, dass es keine 100% korrekte Antwort geben kann. Aber keine Angst, wir haben mit unserem durchschnittlichsten Exemplar eines 3770K einige Richtwerte für euch, an denen ihr eure Eingaben orientieren könnt:

  4. Als letzten Schritt im BIOS solltet ihr euch mit den neuen Einstellungen gleich ein Overclocking-Profil anlegen. Das ist ungeheuer praktisch, denn wenn euer System durch die Settings plötzlich beim Neustart gar nicht mehr will, dann müsst ihr ein CMOS-Reset machen. Damit werden allerdings all eure Werte in ihre Ausgangsposition zurückgesetzt und ihr könnt von Neuem anfangen. Das erspart ihr euch mit einem Profil.

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    BIOS: Tool => ASUS O.C. Profile
  5. Jetzt können wir die Einstellungen im BIOS per Exit-Button rechts oben speichern und das BIOS verlassen. Das System startet nun neu und setzt zum ersten Mal eure neuen Werte und bootet daraufhin hoffentlich problemlos ins Windows. Sollte der Bootvorgang schon vor dem Windows-Logo hängen bleiben, dann sind eure Settings wirklich fernab von stabil. Setzt entweder die Taktrate hinunter oder die Prozessorspannung hinauf. Sobald wenigstens der Start von Windows begonnen wird, handelt es sich meist nur mehr um kleinere Anpassungen, um den Desktop zu Gesicht zu bekommen. Das heißt allerdings noch nicht, dass das System nun erfolgreich übertaktet wurde. Es folgt der Stabilitätstest ...
  6. In unserem Fall verwenden wir den Torture-Test von Prime95 mit der Option In-place large FFTs, um auf allen vier Kernen ordentlich Last und maximale Abwärme zu erzeugen. Außerdem starten wir noch TurboV EVO von der ASUS AI Suite und fügen dort über den Button "Überwachung" die Sensoren hinzu. Jetzt sehen wir in Echtzeit die aktuell gemessene CPU-Temperatur, damit wir diese jederzeit im Auge haben können. Zuletzt öffnen wir noch das Monitoring-Tool CPU-Z, von dem wir verlässlich die momentan betriebene Taktrate und die tatsächlich angelegte Prozessorspannung (Core Voltage) angezeigt bekommen. Startet nun den besagten Torture-Test:

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    Der Torture-Test von Prime95 kurz vor dem Start. Das System ist noch im Leerlauf und daher auf 1,6 GHz.


    Dieser Test sollte zumindest einige Stunden fehlerfrei und ohne Reboots durchlaufen. Erst dann ist euer System wirklich stabil und euer Overclock erfolgreich. Das sieht in etwa so aus:

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    Erfolgreicher Stabilitätstest eures übertakteten Systems. Umso länger er läuft, desto besser ...


    Man beachte nun die gestiegene Taktrate, der Turbo ist nun aktiv. Ebenso die Prozessorspannung (sichtbar im CPU-Z rechts) geht nach oben, genauso wie die Temperatur und dadurch die Anzahl der Umdrehung der Lüfter (rechts unten im TurboV unter den Sensoren).
  7. Bei Instabilitäten: Sollte während des Stabilitätstests durch Prime95 ein Freeze oder Reboot auftreten, dann ist euer System deutlich instabil. Hier müsst ihr bereits im BIOS nachbessern und die Prozessorspannung anpassen (Punkt 3!). Es kann allerdings auch vorkommen, dass es nur zu Seltsamkeiten im Betriebssystem kommt (zB: Anwendungen schließen sich) oder gar nur einige wenige CPU-Kerne instabil sind (ein oder mehrere Prime95-Fenster rot).

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    Während des Stabilitätstests mit Prime95 ist ein Kern instabil geworden, er wurde rot markiert.


    In diesem Fall ist eine schnelle Abhilfe durch temporäres Finetuning via TurboV möglich. Wir stoppen also Prime95 und geben im TurboV ein bisschen "CPU Voltage" dazu. Merkt euch wieviel Spannung ihr insgesamt hinzugefügt habt, denn ihr müsst die Prozessorspannung beim nächsten Reboot ebenfalls im BIOS anpassen. Blöderweise unterscheidet TurboV nicht zwischen "Manual" und "Offset"-Voltage. Dennoch können die Änderungen 1:1 für das Offset im BIOS verwendet werden. Wenn ihr also 4x 0,005 Volt im Windows hinzufügt, dann könnt ihr dasselbe auch im BIOS machen - einfach 4x 0,005 Volt beim Offset dazu.

    Vorsicht: Wenn ihr euch an der Grenze zwischen dem Minus- und dem Plus-Offset befindet und das Vorzeichen ändert, dann muss natürlich auch die Voltage entsprechend umgerechnet werden. Beispiel: Euer aktuelles Setting ist bei -0,010 Volt im BIOS und ihr kommt beim Fine-Tuning drauf, dass eure CPU noch 3x 0,005 Volt gebraucht hat, um stabil zu sein. Jetzt müsst ihr im BIOS das Offset-Vorzeichen auf + ändern und +0,05 Volt eingeben.

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    Spannungsanpassung via TurboV EVO: Prime95 stoppen, CPU Voltage anpassen und Änderungen bestätigen!


    Nachdem die Änderungen im TurboV übernommen wurden, könnt ihr Prime95 nun erneut starten (Punkt 6).

Tipps und Tricks

  • Sollte euer System durch fehlerhafte Settings im BIOS nicht mehr hochfahren wollen, dann müsst ihr nicht gleich ein CMOS-Reset machen. Versucht vorher das Netzteil (hinten) abzuschalten bzw. vom Strom zu nehmen, wartet bis die Lichter am Mainboard ausgehen und probiert es dann noch einmal. Nicht selten erwacht das System dann mit "Overclocking failed" und ihr könnt gleich wieder an euren Einstellungen feilen.

GIGABYTE Z77X-Serie und Sniper 3



Mit insgesamt 14 Mainboards hat es GIGABYTE geschafft, ein sehr umfangreiches Portfolio für den Z77-Chipsatz im Programm zu haben. Doch nicht alle verfügbaren Hauptplatinen sind für unsere Zwecke geeignet. Wie eingangs erwähnt, ist eine gute Spannungsversorgung die Grundlage für einen erfolgreichen Overclock. Wir empfehlen sowohl die auf Gamer/Overclocker zugeschnittene G1.Sniper-Serie, als auch die besseren Z77X-Mainboards, die über eine bessere Kühlung der Spannungswandler verfügen.

BIOS

Da das BIOS im Auslieferungszustand naturgemäß veraltet ist, raten wir dazu, das neueste BIOS zu installieren. Gerade in Sachen Overclocking tut sich auch nach Monaten noch die ein oder andere Kleinigkeit, die das Übertakten noch problemloser macht. Der Vorgang ist mithilfe des Q-Flash Utility sehr einfach und kann mittels USB-Stick (mit FAT32 formatiert) flott erledigt werden. Alternativ kann auch das Windows-Tool @Bios verwendet werden. Für die neuesten Versionen sucht ihr am besten in dieser Reihenfolge folgende Webseiten ab:


Dieser Guide wurde mit einem GIGABYTE GA-Z77X-UD3H und dem BIOS F12i durchgeführt.

Software

Easy Tune 6 bietet grundsätzlich die notwendigsten Funktionen, um Multiplikator, BClock und Spannungen im laufenden Windows-Betrieb anzupassen, sowie Temperaturen von CPU und Mainboard-Chipsatz im Auge zu behalten. So können kleine Änderungen an der Spannung auch bequem ohne Reboot vorgenommen werden. Fürs Feintuning werden wir aber trotzdem nicht daran vorbeikommen, uns die BIOS-Einstellungen zur Brust zu nehmen.

Overclocking-Anleitung

  1. Per Entf-Taste kommt ihr am Beginn des Bootvorgangs ins BIOS. Mit F1 kann zwischen dem neuen 3D- und dem mittlerweile standardmäßigen UEFI-BIOS gewechselt werden. Um einen schnellen Überblick zu bekommen, welche Komponenten am Mainboard für diverse Einstellungen zuständig sind, gewährt das 3D-BIOS einen guten ersten Eindruck. Das gesamte Spektrum an Funktionen entfaltet sich hier aber nicht, weshalb wir diesen Guide ausschließlich mit dem "Advanced BIOS" durchführen konnten.

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    Das deutlich abgespecktere 3D-BIOS von GIGABYTE

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    Per "F1" wechseln wir in das ausführliche "Advanced BIOS"


    Im "Advanced BIOS" angekommen, setzen wir zuerst einmal alle Grundeinstellungen, die wir für das Übertakten benötigen. Genauer gesagt nehmen wir Änderungen bei der Lüftersteuerung (Fan Speed Control) und der Stromversorgung (3D Power Control) vor.

    Die Lüftersteuerung der GIGABYTE-Boards kann entweder per PWM oder über die Spannung geregelt werden. Ersteres kommt für Lüfter mit PWM-Chip und daher 4-poligem Stecker zum Einsatz, über den die Drehzahl abhängig von der gemessenen Prozessortemperatur gesetzt werden kann. Das "Voltage"-Setting steuert hingegen auch 3-polige Lüfter ohne PWM-Zusatz, indem die Spannungsversorgung direkt geregelt wird. Wie auch immer, diese Einstellung sollte in jedem Fall korrekt für eure Lüfter konfiguriert sein, da durch den Turbo Modus und die SpeedStep-Technologie die Taktrate und damit auch die Abwärme des Prozessors ständig schwankt und die Lüfter erst bei Bedarf entsprechend hochdrehen sollen. Auf gut Deutsch: Wenn ein 3-poliger Lüfter nun via PWM geregelt werden soll, dann läuft er trotzdem stets auf der maximalen Drehzahl und produziert mehr Lärm als nötig. Nicht dramatisch, aber auch nicht wirklich angenehm.

    Bezüglich Lüftergeschwindigkeit haben wir für unseren Noctua NF-P12 und NF-P14 die Einstellung von CPU Fan Speed Control und System Fan Speed Control auf "Normal" festgelegt. So bekommen wir genug Drehzahl unter Volllast, während sich die Lautstärke in Grenzen hält. Sollte euer System dadurch zu laut oder im Gegenteil zu heiß, dann müsst ihr an dieser Schraube drehen.

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    BIOS: M.I.T. => PC Health Status


    Bei der Stromversorgung sind wir so konservativ, wie nur irgendwie möglich. Bei unseren Taktfrequenzen sind hier keine zusätzlichen Maßnahmen nötig und würden nur ineffizienter mit Strom umgehen und zusätzliche Abwärme an den Spannungswandlern erzeugen. So stellen wir PWM Phase Control auf "Balanced", während alle anderen Werte auf "Auto" bleiben. Einzig und alleine die Vcore Loadline Calibration ist hier für uns relevant. Um ein Degrading der CPU zu verhindern, sollten wir sie allerdings so gering wie möglich halten. Also probiert vorab maximal "Medium" aus und geht dann lieber mit der VCore selbst etwas höher. Sollte euer System beim Starten des Stabilitätstests dennoch ständig abschmieren, dann geht eine Stufe höher. Die VCore kann dann wieder ein wenig abgesenkt werden.

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    BIOS: M.I.T. => Advanced Voltage Settings => 3D Power Control
  2. Die Vorbereitungen sind nun getroffen, jetzt können wir die Taktrate per Turbo-Multiplikator erhöhen. Fürchtet euch nicht, die Einstellung wird natürlich nicht gleich aktiv, sondern erst nachdem sie gespeichert und das System neu gestartet wurde. Also geht einfach in den Advanced Frequency Settings auf Advanced CPU Core Features und gebt den neuen Multiplikator eurer Wahl ein. Ihr beginnt am besten niedrig, zum Beispiel mit 40. Das kommt aufgrund des Bustakts (= BClock) von 100 MHz auf genau 4 GHz. In unserem Fall wollen wir auf 4,6 GHz und geben die Zahl 46 ein:

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    BIOS: M.I.T. => Advanced Frequency Settings => Advanced CPU Core Features


    Der Turbo Modus ist hierfür unter dem Punkt Intel Turbo Boost Technology zu aktivieren. Das bedeutet, dass bei Last (selbst auf allen vier Kernen) die Taktfrequenz nun automatisch auf die angepeilten 4,6 GHz erhöht wird. Durch die aktivierte CPU EIST Function, ändert die CPU, wenn sie nichts zu tun hat, automatisch auf den niedrigsten Multiplikator von 16 - auch Idle-Modus genannt. Lasst euch also nicht verunsichern, wenn CPU-Z unter Windows nur 1,6 GHz anzeigt.
  3. Der nächste Schritt ist das Anpassen der Prozessorspannung für die Stabilisierung der Taktrate. Das macht ihr unterCPU Core Voltage Control:

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    BIOS: M.I.T. => Advanced Voltage Settings => CPU Core Voltage Control


    Wichtig ist hier, dass ihr in jedem Fall die CPU Vcore auf "Normal" stellt. Erst dann ist die Dynamic Vcore (DVID) im BIOS anwählbar. Sie ist für die dynamische Anpassung der VCore in Abhängigkeit zum betriebenen Takt zuständig. Vergesst außerdem nicht, behutsam und Schritt für Schritt vorzugehen - besonders wenn ihr noch keine Erfahrung mit der Plattform und dem Prozessor habt. Nur dann ist das Risiko für einen Hardware-Defekt so gut wie nicht vorhanden!

    Die große Frage bleibt allerdings bestehen: Wieviel Spannung müsst ihr eurem Prozessor geben? Das können wir euch leider nicht genau sagen, denn wie wir bereits beim Begriff "Glück" geklärt haben, variiert die Qualität von Stück zu Stück so sehr, dass es keine 100% korrekte Antwort geben kann. Aber keine Angst, wir haben mit unserem durchschnittlichsten Exemplar eines 3770K einige Richtwerte für euch, an denen ihr eure Eingaben orientieren könnt:

  4. Als letzten Schritt im BIOS solltet ihr euch mit den neuen Einstellungen gleich ein Overclocking-Profil anlegen. Das ist ungeheuer praktisch, denn wenn euer System durch die Settings plötzlich beim Neustart gar nicht mehr will, dann müsst ihr ein CMOS-Reset machen. Damit werden allerdings all eure Werte in ihre Ausgangsposition zurückgesetzt und ihr könnt von Neuem anfangen. Das erspart ihr euch mit einem Profil.

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    BIOS: Save & Exit => Save Profiles / Load Profiles
  5. Jetzt können wir die Einstellungen im BIOS per Save & Exit-Button rechts oben speichern und das BIOS verlassen. Das System startet nun neu und setzt zum ersten Mal eure neuen Werte und bootet daraufhin hoffentlich problemlos ins Windows. Sollte der Bootvorgang schon vor dem Windows-Logo hängen bleiben, dann sind eure Settings wirklich fernab von stabil. Setzt entweder die Taktrate hinunter oder die Prozessorspannung hinauf. Sobald wenigstens der Start von Windows begonnen wird, handelt es sich meist nur mehr um kleinere Anpassungen, um den Desktop zu Gesicht zu bekommen. Das heißt allerdings noch nicht, dass das System nun erfolgreich übertaktet wurde. Es folgt der Stabilitätstest ...
  6. In unserem Fall verwenden wir den Torture-Test von Prime95 mit der Option In-place large FFTs, um auf allen vier Kernen ordentlich Last und maximale Abwärme zu erzeugen. Außerdem starten wir noch Easy Tune 6 und klicken auf HW-Monitor und Fan/Temp. Jetzt sehen wir in Echtzeit die aktuell gemessene CPU-Temperatur und Lüfterdrehzahl, damit wir diese jederzeit im Auge behalten können. Zuletzt öffnen wir noch das Monitoring-Tool CPU-Z, von dem wir verlässlich die momentan betriebene Taktrate und die tatsächlich angelegte Prozessorspannung (Core Voltage) angezeigt bekommen. Da EIST aktiv ist, sehen wir jetzt einen Takt von nur 1,6 GHz bei ungefähr 0,9 Volt. Aber keine Angst: Sobald wir der CPU etwas zu arbeiten geben, erhöhen sich beide Werte automatisch. Der Stabilitätstest und damit das Feintuning kann nun beginnen:

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    Der Intel Core i7-3770K ist vor dem Start von Prime95 noch im Idle: 1,6 GHz bei 0,89 Volt und 29 °C.

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    Nach einer Stunde CPU-Volllast: 4,6 GHz bei 1,3 Volt und 70 °C. Der CPU-Lüfter dreht mit 1243 RPM nun deutlich schneller
  7. Easy Tune 6 kann nun zum Feintunen herangezogen werden. Sollten während des Stabilitätstests durch Prime95 ein oder mehrere Fenster rot aufleuchten, sind die jeweiligen CPU-Kerne nicht stabil. Deshalb erhöhen wir die Dynamic Vcore in kleinen Schritten, behalten jetzt aber ganz besonders die Temperaturen im Auge. Die CPU sollte die 85-°C-Marke nicht überschreiten. Bei uns war das trotz eines High-End-Lüftkühlers (Noctua NH-D14) ab etwa 1,35 Volt der Fall.

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    Easy Tune 6 - Multiplikator oder Voltages im Windows On-the-fly anpassen


    Merkt euch wieviel Spannung ihr insgesamt hinzugefügt habt, denn ihr müsst die Prozessorspannung beim nächsten Reboot ebenfalls im BIOS anpassen. Die Änderungen im Easy Tune können 1:1 für das Offset im BIOS verwendet werden. Wenn ihr also 4x 0,005 Volt im Windows hinzufügt, dann könnt ihr dasselbe auch im BIOS machen - einfach 4x 0,005 Volt beim Offset dazu.

    Vorsicht: Wenn ihr euch an der Grenze zwischen dem Minus- und dem Plus-Offset befindet und das Vorzeichen ändert, dann muss natürlich auch die Voltage entsprechend umgerechnet werden. Beispiel: Euer aktuelles Setting ist bei -0,010 Volt im BIOS und ihr kommt beim Fine-Tuning drauf, dass eure CPU noch 3x 0,005 Volt gebraucht hat, um stabil zu sein. Jetzt müsst ihr im BIOS das Offset-Vorzeichen auf + ändern und +0,05 Volt eingeben.

EVGA Z77 FTW



Obwohl EVGA mit nur einem einzigen Z77-Mainboard am österreichischen Markt vertreten ist, lässt sich dieser Tatsache durchaus etwas positives abgewinnen. Denn beim EVGA Z77 FTW kann sich der amerikanische Hersteller, dessen Fokus hauptsächlich im Grafikkarten- und Mainboardgeschäft liegt, dafür voll auf das konzentrieren, was für unsereins wirklich wichtig ist. In einem speziell für Übertakter gebauten Motherboard finden sich nicht nur umfangreiche BIOS-Optionen. Neben dem ansehnlichen rot-schwarzen Design ist da noch die stabile Spannungsversorgung und ein interessantes Boardlayout zu erwähnen.

Linksammlung:

BIOS

Da das BIOS im Auslieferungszustand naturgemäß veraltet ist, raten wir dazu, das neueste BIOS zu installieren. Gerade in Sachen Overclocking tut sich auch nach Monaten noch die ein oder andere Kleinigkeit, die das Übertakten noch problemloser macht. Der Vorgang ist mithilfe eines bootbaren USB-Sticks sehr einfach und kann flott erledigt werden. Für die neuesten Versionen sucht ihr am besten folgende Webseiten ab. Eine Anleitung zum BIOS-Flash findet ihr direkt im EVGA-Forum.


Dieser Guide wurde mit einem EVGA Z77 FTW und dem BIOS 1.22 durchgeführt.

Software

Das Tool EVGA E-LEET bietet grundsätzlich die notwendigsten Funktionen, um Multiplikator, BClock und Spannungen im laufenden Windows-Betrieb anzupassen, sowie Temperaturen von CPU und Mainboard-Chipsatz im Auge zu behalten. So können kleine Änderungen an der Spannung auch bequem ohne Reboot vorgenommen werden. Die grundlegenden Einstellungen nehmen wir aber aufgrund der Funktionsvielfalt immer noch im BIOS vor. Zum Feintuning unter Windows kommen wir dann etwas später.

Overclocking-Anleitung

  1. Per Entf-Taste kommt ihr am Beginn des Bootvorgangs ins UEFI BIOS.

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    Willkommen bei EVGA Post Screen


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    Die Farbwahl ist für UEFI-Zeiten zwar eher unkonventionell, aber trotzdem sehr übersichtlich.


    Bevor wir uns an die eigentlichen Overclocking-Einstellungen heranwagen, geht es zuerst einmal an die Grundeinstellungen, die wir für das Übertakten benötigen. Genauer gesagt nehmen wir Änderungen bei der Lüftersteuerung (Fan Speed Monitor) und der Stromversorgung vor.

    Die Lüftersteuerung des EVGA-Boards ermöglicht eine benutzerdefinierte SmartFAN-Regulierung für den Prozessorlüfter. Hier lässt sich die Umdrehungsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der CPU-Temperatur festlegen. Die voreingestellten Werte haben sich für uns in der Praxis als recht brauchbar erwiesen, weshalb wir sie vorerst so belassen. Den aktiv gekühlten Z77-Chipsatz fixieren wir bei 25 Prozent, während wir unseren Gehäuselüfter mit etwa der Hälfte seiner 1200 Umdrehungen pro Minute etwas leiser halten. Wie immer gilt, dass ihr die im BIOS vorgenommenen Einstellungen auch unter Windows im E-LEET Utility kontrollieren solltet.

    Unser Noctua NF-A15 PWM sorgt dabei immer für frischen Wind um den Prozessorkühler und wird durch die obigen Einstellungen im Idle-Betrieb deutlich langsamer drehen und somit weniger störend wirken als unter Volllast. Sollte euer System dadurch zu laut oder im Gegenteil zu heiß werden, dann müsst ihr an dieser Schraube drehen. Ihr könnt dazu entweder die Fan-Duty-Werte anheben oder Temperaturgrenzen etwas niedriger ansetzen.

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    BIOS: Advanced => H/W Monitor => Fan Speed Monitor


    Bei der Stromversorgung sind wir so konservativ, wie nur irgendwie möglich. Im Gegensatz zu den bereits getesteten ASUS- und GIGABYTE-Modellen fehlen hier zwar sämtliche Möglichkeiten zum tweaken der Spannungswandler. Für moderate 24/7-Übertaktung haben sich diese Einstellungen aber ohnehin als zweitrangig erwiesen und bieten in der Praxis nur einen geringen Mehrwert. Einzig und alleine der Vdroop ist hier für uns relevant. Hierbei geht es darum, der Spannungsschwankung unter Last entgegenzuwirken. Um ein Degrading der CPU zu verhindern, sollten wir diesen Wert allerdings so gering wie möglich halten. Also probiert vorab die 50 % aus und geht dann lieber mit der VCore selbst etwas höher. Sollte euer System beim Starten des Stabilitätstests dennoch ständig abschmieren, dann geht eine Stufe höher (25 %). Die VCore kann dann wieder ein wenig abgesenkt werden. Da aus dem BIOS selbst nicht näher hervorgeht, welcher Wert was bewirkt, stellen wir euch diese Tabelle mit unseren ermittelten Messwerten als Hilfestellung zur Verfügung.



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    BIOS: Overclocking => VDroop
  2. Die Vorbereitungen sind nun getroffen, jetzt können wir die Taktrate per CPU-Multiplikator erhöhen. Fürchtet euch nicht, die Einstellung wird natürlich nicht gleich aktiv, sondern erst nachdem sie gespeichert und das System neu gestartet wurde. Also navigiert einfach oben auf den weißen Balken zum Bereich Overclocking und stellt bei CPU Multiplier Control auf EVGA ELEET Ratio. Dies ermöglicht euch, auch im laufenden Windows-Betrieb den Multiplikator nachträglich anzupassen. Direkt darunter gebt ihr den neuen Multiplikator eurer Wahl ein. Ihr beginnt am besten niedrig, zum Beispiel mit 40. Das kommt aufgrund des Bustakts (= BClock) von 100 MHz auf genau 4 GHz. In unserem Fall wollen wir eine vorgetestete CPU auf 4,5 GHz bringen und geben die Zahl 45 ein:

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    BIOS: Overclocking => CPU Multiplier Control


    Der Turbo Modus ist hierfür unter dem Punkt CPU Configuration / CPU Power Management Configuration zu aktivieren. Das bedeutet, dass bei Last (selbst auf allen vier Kernen) die Taktfrequenz nun automatisch auf die angepeilten 4,50 GHz erhöht wird. Durch die aktivierte EIST Function, ändert die CPU, wenn sie nichts zu tun hat, automatisch auf den niedrigsten Multiplikator von 16 - auch Idle-Modus genannt. Lasst euch also nicht verunsichern, wenn CPU-Z unter Windows nur 1,60 GHz anzeigt. Damit das auch ohne weiteres funktioniert, muss der Turbo Mode aktiv bleiben.

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    BIOS: Overclocking => CPU Configuration => CPU Power Management Configuration => EIST & Turbo
  3. Der nächste Schritt ist das Anpassen der Prozessorspannung für die Stabilisierung der Taktrate. Das macht ihr unter Current VCore(mV)

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    BIOS: Overclocking => Current VCore


    Leider bietet das Z77 FTW keine Möglichkeit, die CPU-Spannung per Offset-Einstellung zu setzen, um einen flexiblen Spannungswert je nach Taktfrequenz (Idle und Load) zu erreichen. Vergesst nicht, behutsam und Schritt für Schritt vorzugehen - besonders wenn ihr noch keine Erfahrung mit der Plattform und dem Prozessor habt. Nur dann ist das Risiko für einen Hardware-Defekt so gut wie nicht vorhanden!

    Die große Frage bleibt allerdings bestehen: Wieviel Spannung müsst ihr eurem Prozessor geben? Das können wir euch leider nicht genau sagen, denn wie wir bereits beim Begriff "Glück" geklärt haben, variiert die Qualität von Stück zu Stück so sehr, dass es keine 100% korrekte Antwort geben kann. Aber keine Angst, wir haben mit unserem durchschnittlichsten Exemplar eines 3770K einige Richtwerte für euch, an denen ihr eure Eingaben orientieren könnt:

  4. Weiters empfehlen wir euch, die integrierte GPU zu deaktivieren, da wir diese in Spielen bei einer verbauten Grafikkarte ohnehin nicht benötigen.

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    BIOS: Chipset => System Agent Configuration => Graphics Configuration => Internal Graphics
  5. Als letzten Schritt im BIOS solltet ihr euch mit den neuen Einstellungen gleich ein Overclocking-Profil anlegen. Das ist ungeheuer praktisch, denn wenn euer System durch die Settings plötzlich beim Neustart gar nicht mehr will, dann müsst ihr ein CMOS-Reset machen. Damit werden allerdings all eure Werte in ihre Ausgangsposition zurückgesetzt und ihr könnt von Neuem anfangen. Das erspart ihr euch mit einem Profil.

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    BIOS: Save/Exit => BIOS Profile Setup
  6. Jetzt können wir die Einstellungen im BIOS per Save & Exit rechts oben oder per F10-Shortcut speichern und das BIOS verlassen. Das System startet nun neu und setzt zum ersten Mal eure neuen Werte und bootet daraufhin hoffentlich problemlos ins Windows. Sollte der Bootvorgang schon vor dem Windows-Logo hängen bleiben, dann sind eure Settings wirklich fernab von stabil. Setzt entweder die Taktrate hinunter oder die Prozessorspannung hinauf. Sobald wenigstens der Start von Windows begonnen wird, handelt es sich meist nur mehr um kleinere Anpassungen, um den Desktop zu Gesicht zu bekommen. Das heißt allerdings noch nicht, dass das System nun erfolgreich übertaktet wurde. Kontrolliert außerdem so oft es geht die Temperaturen entweder im BIOS (Advanced => H/W Monitor => Temperature Monitor) oder unter Windows mit dem E-LEET Tuning Utility (siehe Punkt 8). Es folgt der Stabilitätstest ...
  7. In unserem Fall verwenden wir den Torture-Test von Prime95 mit der Option In-place large FFTs, um auf allen vier Kernen ordentlich Last und maximale Abwärme zu erzeugen. Außerdem starten wir noch EVGA E-LEET Tuning Utility und klicken auf Monitoring. Jetzt sehen wir in Echtzeit die aktuell gemessene CPU-Temperatur und Lüfterdrehzahl, damit wir diese jederzeit im Auge behalten können. Zuletzt öffnen wir noch das Monitoring-Tool CPU-Z, von dem wir verlässlich die momentan betriebene Taktrate und die tatsächlich angelegte Prozessorspannung (Core Voltage) angezeigt bekommen. Da EIST aktiv ist, sehen wir jetzt einen Takt von nur 1,6 GHz. Aber keine Angst: Sobald wir der CPU etwas zu arbeiten geben, erhöht sich die Frequenz automatisch. Der Stabilitätstest und damit das Feintuning kann nun beginnen:

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    Der Intel Core i7-3770K ist vor dem Start von Prime95 mit 1,60 GHz noch im Idle-Modus.

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    Nach etwa 30 Minuten CPU-Volllast: 4,50 GHz - Der CPU-Lüfter dreht mit 1500 RPM nun deutlich schneller
  8. EVGA E-LEET Tuning Utility kann nun zum Feintunen herangezogen werden. Stellt sicher, dass ihr dafür die korrekte Intel Management-Engine-Version aus der Linksammlung installiert habt. Sollte während des Stabilitätstests durch Prime95 ein oder mehrere Worker abstürzen, sind die jeweiligen CPU-Kerne nicht stabil. Deshalb erhöhen wir die CPU Vcore in kleinen Schritten, behalten jetzt aber ganz besonders die Temperaturen im Auge. Die CPU sollte die 85-°C-Marke nicht überschreiten. Bei uns war das trotz eines High-End-Lüftkühlers (Noctua NH-D14) ab etwa 1,32 Volt der Fall. Sollte eure Einstellung über eine längere Zeit stabil durchlaufen, könnt ihr die Spannung natürlich auch schrittweise absenken.

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    Das EVGA E-Leet Tuning Utility sieht CPU-Z zum verwechseln ähnlich, beherbergt aber Möglichkeiten, um Multiplikator und Voltages im Windows On-the-fly anzupassen


    Merkt euch, wieviel Spannung ihr letzten Endes anliegen hattet, denn ihr müsst diesen Wert beim nächsten Reboot ebenfalls im BIOS anpassen. Die Änderungen im E-LEET können aber nicht 1:1 im BIOS verwendet werden. Wenn ihr beispielsweise 1,265 Volt im Tuning-Utility einstellt, dann müsst ihr im BIOS 0,015 Volt weniger setzen - also 1,250 Volt.

Hilfreiche Links



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