Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung des überraschenden
140-mm-Lüfters von
Noctua, stellt der österreichische Kühlerhersteller einen passenden Towerkühler mit dem Namen
NH-D14 für das Format vor. Wir haben uns das neue rot-weiß-rote
Topmodell für euch vorab genauer angesehen.
Ein einziges Wort beschreibt den NH-D14 schon sehr treffend, bevor er noch einen CPU-Sockel gesehen hat:
riesig! Die
zwei Tower der Heatsink sind gewaltig und mit der Vollausstattung - ein NF-P14 zwischen den Towern und ein blasender NF-P12 vorne dran - sieht er noch mächtiger aus. Damit die Hitze möglichst gut in die beiden Tower abgeleitet wird, hat Noctua nicht weniger als 2x6 Heatpipes verbaut. Wir haben einige
furchtbar schlechte Fotos für euch gemacht, damit ihr euch ein Bild machen könnt:
Die Heatsink des NH-D14 erinnert von der Form her ein wenig an Prolimatechs Megahalems ...... in Vollausstattung ähnelt der Kühler dann doch eher einer Flugzeugturbine!2x6 Heatpipes sorgen für den Abtransport der Hitze in die beiden Tower AusstattungWeitere Details gibt es auf
noctua.at.
TestsystemFür unser Testsystem haben wir bei diesem Test nichts aus der High-End-Schublade entnommen, sondern bleiben unserem günstigen Lynnfield-Overclocker
Core i5 750 treu, mit dem wir
letztens auch schon so viel Spaß hatten.
- Intel Core i5 750 (Retail)
- ASUS P7P55 WS SUPERCOMPUTER
- 2x 1 GB Qimonda DDR3-1066 CL7-7-7
- ASUS EAH5850
- Corsair HX1000
MontageDie Montage erfolgt wie gewohnt per
SecuFirm2 Mounting Kit, das ja bereits seit dem Kompatibilitätsupdate für
Socket 1156 bekannt sein sollte. Fans ordentlicher Verschraubungen werden den Montagevorgang als angenehm empfinden. Der Kühlkörper wird bombenfest am Sockel befestigt. Sehr erfreulich ist das
neue Klammernsystem für die Montage der Lüfter. Beim U12P war das Herumwerkeln mit den Klammern noch ein Geduldsspiel, der NH-D14 bringt deutlich mehr Komfort in das Aufsetzen der Lüfter.
Die Montage des NH-D14 ist gewohnt einfach und verschraubt den Kühler bombenfest mit dem Mainboard Das neue Klammernsystem sorgt bei der Montage der Lüfter für deutlich mehr Komfort! Ebenfalls neu im Programm sind diverse
Kompatibilitätsprobleme durch die deutlich gewachsene Größe des Kühlers. In unserem Fall konnten wir ein paar
Corsair Dominator nicht verbauen, weil die Heatsink mit den hohen Heatspreadern des Speichers kollidierte. Dabei wäre es auch egal gewesen, in welcher Richtung wir den Kühler montiert hätten - es war einfach nicht genug Platz vorhanden. Das Problem soll laut Noctua hauptsächlich P55-Mainboards betreffen, da die Speicherslots näher am CPU-Sockel liegen, als bei anderen Plattformen. Deshalb sollte vor dem Kauf ein Blick in die passende Kompatibilitätsliste von Noctua geworfen werden.
Höhere Heatspreader des Arbeitsspeichers können zu Kompatibilitätsproblemen führen LautstärkeDefinitiv lauter als der vorherige Spitzenreiter NH-U12P, weil der zentral positionierte Lüfter mehr Luftverwirbelungen verursacht und diese zu hören sind. Dabei handelt es sich allerdings um kein unangenehmes Drehgeräusch, sondern wirklich nur um das hörbare Durchpumpen von Luft. Dennoch ist der NH-D14 - auch wenn nur der 140-mm-Lüfter zum Einsatz kommt - nicht für den Silent-Bereich geeignet. Signifikant anders wird es natürlich beim Einsatz mit den Low-Noise-Adaptern aussehen, aber dafür konnten wir im Rahmen dieses Hands-On noch keine Zeit finden.
KühlleistungTemperaturdifferenz @2,67 GHz zwischen NH-U12P und NH-D14 unter Volllast mit Prime95Temperaturdifferenz @4 GHz zwischen NH-U12P und NH-D14 unter Volllast mit Prime95Temperaturdifferenz @4 GHz mit nur einem Lüfter zwischen NH-U12P (mit 1x NF-P12-Lüfter) und NH-D14 (mit 1x NF-P14-Lüfter) unter Volllast mit Prime95 Wie an den Zahlen sehr schön zu sehen ist, trumpft Noctuas neuste Kreation besonders bei sehr viel Hitze auf. Während der Temperaturunterschied im Vergleich zum NH-U12P bei 2,67 GHz noch bei 4° C liegt, entscheidet der NH-D14 bei 4 GHz das Rennen mit 7° C sehr deutlich für sich. Und das ist für Luftkühlung im Premium-Bereich keinesfalls wenig!
OverclockingIn der Praxis lassen sich die zuvor produzierten Zahlen ebenfalls gut nachempfinden. Die Stärke des NH-D14 ist und bleibt der gute Abtransport von Hitze. Somit können wir alle vier Kerne unseres
i5 750 Prime-stable in unserem ersten Anlauf ohne Murren auf
4,2 GHz bringen. Obwohl wir die VCore nicht optimiert haben, bleibt die Temperatur stets unter 70° C.
Bei unserem nächsten Anlauf überrascht uns der NH-D14 mit vollkommen
stabilen 4,4 GHz bei einer VCore von 1,384 Volt. Viel mehr war allerdings nicht mehr drinnen, weil die Hitze durch die vier aktiven Kerne nicht mehr schnell genug abgeleitet werden konnte. Der Kühlerkörper war allerdings gerade mal handwarm, wenn überhaupt.
Frühes FazitMit dem NH-D14 setzt Noctua einen neuen Spitzenreiter in ihr Sortiment. Zwar ist er damit auch das lauteste Produkt des Hauses, doch sehen wir seine Spezialität im dauerhaften Abtransport von großer Hitze, wovon gerade hohe 24/7-Übertaktungen profitieren können bzw. erst ermöglicht werden. Auch längere Benchmarks wie
3DMark06 oder
SuperPI 32M werden Noctuas Kühlmonster lieben und sollten auch im Luftkühlungsbereich zu neuen Höhenflügen verhelfen.
Doch wo Licht ist, da muss auch Schatten sein: Die gute Performance holt sich der NH-D14 mitunter von seiner
gewaltigen Größe, die nicht jeder Hardware genug Platz lässt. In unserem Testsystem konnten wir deshalb keine
Corsair Dominator verstauen, weil die Heatspreader mit dem Kühlkörper kollidiert sind. Deshalb unbedingt vorab die
Kompatibilitätslisten auf
noctua.at durchschauen, damit es nicht zu eng im Gehäuse wird.
Noctua NH-D14: Der beste Luftkühler, den unsere Redaktion bis dato gesehen hat! Der NH-D14 wird in Kürze mit der unverbindlichen Preisempfehlung von
74,90 Euro und
6 Jahren Garantie über den Ladentisch gehen. Angesichts der sehr guten Ausstattung, einer tollen Verarbeitung und noch besseren Kühlleistung stellen wir diesen Preis auch gar nicht in Frage und empfehlen den NH-D14 gerne weiter - nicht nur an Übertakter!
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